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Southern BBQ – die Highlights der US-Grillkunst

Wer Steaks und Burger liebt und viel in den USA unterwegs ist, der wird auf der Speisekarte vieler BBQ- oder Steakrestaurants auch einige andere Speisen finden, die euch vielleicht nicht ganz so geläufig sind. Über diese „Geheimtipps“ werde ich euch heute aufklären – aber vorsichtig: dieser Artikel kann Hunger und Wasser im Mund hervorrufen!

>> Ribs / Baby Back Ribs <<Ribs2

Die Klassiker beim BBQ und auch hierzulande mittlerweile in jedem Biergarten im Sommer zu finden. Bei uns sind sie eher als „Spareribs“ bekannt. Wirklich gute Ribs werden im Smoker stundenlang geräuchert und das Fleisch fällt beim Verzehr vom Knochen ab. Die Ribs werden entweder „dry“ mit einem „Rub“ serviert oder direkt in Sauce eingelegt. Ein Rub ist eine Gewürzmischung mit der die Ribs beim Grillen oder Smoken vorab eingerieben werden.
Baby Back Ribs sind mein Favorit unter allen Ribs. Das sind Rippchen die bei uns auch oft „Leiterchen“ genannt werden und welche viel zarter und fleischiger sind als die großen Spareribs.
Seid ihr zufällig in Texas unterwegs, lege ich euch das „Salt Lick“ ans Herz – meiner Meinung nach die beste Sauce zu Ribs, die ich je gegessen habe!

>> Pulled Pork <<

Langsam aber sicher gewinnt das Pulled Pork auch in Europa an Beliebtheit. Immer öfter kann man in Burgerläden auch mal einen Pulled Pork Burger bestellen. Pulled Pork ist meist Schweineschulter oder –nacken und wird im Smoker ebenso stundenlang bis zur Perfektion gegart. Diese Nationalspeise kann man gut in einem Slow-Cooker auch zuhause machen. Nach der Schmorzeit fällt das Fleisch auseinander, kann also „abgezupft“ werden und ist super zart. Erst nachdem das Fleisch fertig ist wird dann die BBQ-Sauce aufgetragen. Falls ihr Pulled Pork noch nicht kennt – zum Reinlegen (und das sage ich, obwohl ich kein Fan von Schweinefleisch bin).
Diese Variante habe ich auch schon als Pulled Beef und Pulled Chicken gesehen. Das lange Garen bei niedriger Temperatur ist also auch mit Fleisch-Alternativen machbar.
Und wenn ihr euch selbst mal trauen wollt Pulled Pork zu machen, dann gibt es hier ein gutes Rezept für den Slowcooker.

>> Brisket <<

Das Brisket gehört wie die zwei vorangehenden Fleisch-Highlights zur amerikanischen „Holy Trinity“ – der Heiligen Dreifaltigkeit des US BBQ-Himmels. Brisket ist der Kern der Rinderschulter und wird ebenso langsam geschmort – bestenfalls auf einem Smoker. Hierzu wird vorab auch wieder ein Rub aufgetragen, damit die Gewürze während der Garzeit schön ins Fleisch ziehen. Noch während des Garens wird die „Baste“, also die Sauce aufgetragen. Vor dem Servieren wird das Brisket in dünne Scheiben geschnitten. Aussen etwas krosser und innen bestenfalls leicht rosa. Beim Gedanken an mein letztes Brisket läuft mir förmlich das Wasser im Mund zusammen. Mein bestes Brisket hatte ich bisher bei der BBQ Kette „Jim ‚N Nicks“ – darüber hatte ich hier schon mal kurz berichtet.

>> Rib Tips <<

Die Rib Tips spalten die Geister und sind wirklich nur was für BBQ-Experten. Diese findet ihr nicht immer auf der Karte und sind oft eher tief im Süden in einschlägigen BBQ-Joints zu finden. Diese Tips sind die kleinen aber fleischigen Spitzen der Spareribs. Normalerweise werden diese vor Verzehr entfernt, da sie auch einen Knorpel enthalten. In den Südstaaten gelten sie aber als Delikatesse. Mein Fall ist es nicht – traut ihr euch?

>> BBQ Drumsticks <<

Nicht außergewöhnlich, aber zumindest könnte der Name verwirren. Eigentlich handelt es sich hier nur um einen amerikanischen Klassiker des Fingerfood: gegrillte Hähnchenkeulen. Wegen ihrer Form auch Drumsticks genannt. Wie die Vorgänger auch im Grill oder Smoker auf niedriger Temperatur geschmort und vorab schön mit einer leckeren Gewürzmischung gepimpt. Falls sie nicht scharf gewürzt sind, definitiv ein Highlight bei den Kids.

>> Beer Can Chicken <<

Eher im privaten Bereich als im Restaurant gibt es auch das ganze Huhn gegart über einer Bierdose. Das führt dazu, dass das Fleisch schön saftig bleibt und die Haut schön knusprig wird. Weil wir so begeistert waren, haben wir mittlerweile auch zuhause die extra BeerCan-Vorrichtung und machen die Spezialität oft selbst. Wie das richtig lecker wird und auch ihr es super einfach nachgrillen könnt (ggf. auch im Ofen) findet ihr hier.

 

Ich hoffe mit dieser kleinen Aufklärungs-Stunde konnte ich bei euch nicht nur die Lust auf einen Besuch im BBQ-Restaurant wecken, sondern euch auch für neue und noch unbekannte Speisen begeistern.
Neben den regulären Fries, Sweet-Potatoe Fries oder dem Coleslaw gibt es, gerade im Süden der USA, auch noch ein paar leckere Abwechslungen als Beilage. Besonders die „Fried Okras“ haben es mir angetan – frittierte Okraschoten (hierzulande frisch meist nur in der Metro zu finden). Ebenso liebe ich „Fried Pickles“: frittierte Saure-Gurken-Scheiben – klingt komisch, sind aber super lecker. Und zu guter Letzt – auch ein Favorit bei den Kids, nicht nur bei mir – Hush Puppies: kleine Maisbällchen (ebenso frittiert, wie könnte es auch anders sein).

Wer sich so ein BBQ mal genauer ansehen möchte, dem empfehle ich die BBQ Reportage von „Abenteuer Leben“ auf Youtube.

Und für alle die sich fragen, was dieses BBQ eigentlich heißt: es ist lediglich die Abkürzung für Barbecue (Grill). In den USA gibt es noch hunderte andere Schreibweisen – wundert euch also nicht, wenn ihr auch Folgendes mancherorts lest: Bar-B-Que, Bar-B-Cue, Bar-B-Q oder einfach Cue oder Q.

Wo es zum Beispiel die besten Läden in Orlando, Nashville oder NewOrleans gibt, lest ihr im jeweiligen Bericht.

Stay hungry y’all!

 

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