Cajun Cuisine – die Küche Louisianas
Wer sagt da es gäbe nur Burger und Pommes in den USA? Wer von einfältiger Küche spricht oder davon, dass die USA nur ungesundes Essen zu bieten hat, der war definitiv noch nicht dort.
In den Südstaaten gibt es neben tollem BBQ noch eine ganz besondere Art der Küche – die Cajun Cuisine. Vor allem in Louisiana beheimatet, ist dies der Küche der alten Bevölkerungsgruppe „Cajuns“ – Nachfahren der im 18. Jahrhundert aus den kanadischen Provinzen vertriebenen Franko-Kanadier. Die Speisen zeichnen sich durch einfache Zutaten aus, die in Louisiana zu der Zeit verfügbar waren. Sie sind bekannt für ihre würzige, wenn nicht sogar scharfe Note.
Wer sich also in New Orleans für die typische Küche interessiert oder generell in Louisiana unterwegs ist, sollte unbedingt ein paar dieser Köstlichkeiten probieren. Damit ihr auch wisst, was ihr da bestellt, gibt es heute für euch eine Übersicht und Beschreibung der berühmtesten Cajun Speisen von A bis Z.
<< Andouille >>
Dies ist eine Wurstsorte, die im Original eigentlich aus Innereien besteht, in Louisiana aber aus normalem Schweinefleisch hergestellt wird. Sie ist besonders würzig und man findet diese fast auf jeder Cajun Speisekarte.
<< Beignets >>
Da komme ich ins Schwärmen. Beignets sind kleine ausgebackene Teigtaschen die mit viel (zu viel) Puderzucker serviert werden. Ungeschlagen sind die Beignets in New Orleans beim “ Café du Monde“. Wer in NOLA ist und zum Kaffee was Süßes möchte, kann es sich hier gut gehen lassen.
<< Catfish >>
Auch wenn es hierzulande auch Welse gibt, landen sie bei uns eher selten im Kochtopf. Sollten sie eigentlich – denn Fried Catfish ist was unglaublich Leckeres. Meist in kleine Happen geschnitten, gewürzt und dann fritiert. Solltet ihr probieren.
Bekannt für besonders guten Catfish (und Seafood generell) ist „Middendorf’s“ in Akers, Louisiana.
<< Cracklins >>
Nicht jedermanns Geschmack sind diese frittierten Stücke aus Schweinehaut. Angeblich eine Delikatesse – ich habe mich selbst auch noch nicht ran getraut. Die Besten gibt es wohl bei „Herbert’s Specialty Meats“ in Maurice.
<< Étouffée >>
Trotz Französisch in der Schule, wusste ich anfangs nichts damit anzufangen. Es handelt sich ganz einfach um ein Ragout. Meistens findet man Crayfish Étoufée auf der Karte, also ein Flusskrebs-Ragout. Klingt doch ganz gut, oder?
<< Gumbo >>
Gumbo mag ich wirklich sehr – wenn sie gut gemacht ist. Ein richtig dicker Eintopf, den es mit verschiedenen Fleischeinlagen gibt (Shrimps, Chicken oder die oben genannte Andouille). Als Grundlage dient eine Roux, eine Art Mehlschwitze. Etwas Tomaten und auf jeden Fall immer die im Süden so geliebten Okra-Schoten. Intensiv gewürzt und meist auf Reis serviert. Was für die kalten Tage oder den großen Hunger. Die beste Gumbo soll es im Gumbo Shop und bei Arnaud’s geben.
<< Jambalaya >>
Dieses Reisgericht habe ich hier in Deutschland schon einige Male nachgekocht (auch wenn nicht alle original Zutaten hier gut zu bekommen sind). Zum Reis kommen Zwiebeln, Paprika, Sellerie und natürlich auch hier eine Auswahl zwischen Huhn, Shrimps und/oder Andouille. Wir haben die Varianten tief im Süden auch schon mit Alligator gesehen… Nicht fehlen darf das Cajun Seasoning – das spezielle Gewürz. Und schon steht die Cajun Paella.
<< Muffuletta >>
Ein Sandwich, das mitten im Herzen von New Orleans erfunden wurde. Einfach belegt mir Salami, Olivensalat, Schinken, Käse und Knoblauch. Wenig spektakulär wie ich finde, aber die Amerikaner stehen drauf. Eine besonders gute Muffuletta soll es bei „Mike Serio’s“ in New Orleans geben.
<< Oysters >>
Ein Thema das die Geister scheidet. Ich selbst bin kein großer Austern-Fan, muss aber sagen, dass die Austern, die ihr in den Südstaaten bekommt etwas völlig anderes sind, als die, die wir aus Europa kennen. Allein die Größe ist meist schon das Doppelte. Die Cajun Küche „veredelt“ die Austern und bietet sie mit speziellen Saucen oder auch überbacken an. Wir haben gute Austern bei „ACMEs Oysterhouse“ probiert – dort saßen wir an der Bar und konnten den Köchen beim frischen Knacken der Austern zusehen. Das war die Wartezeit von fast 40Minuten schon wert, in New Orleans aber normal, denn dieser Laden hat sich bei den Touristen bereits rumgesprochen.
<< Po’Boy >>
Eine weitere Sandwich Variante – der Po’Boy (kurz für „Poor Boy“, armer Junge). In ein längliches Baguette kommen Salat, Mayo, Tomate und saure Gurken. Ihr wählt dann noch die Hauptfüllung. Auch keine Wahl die ich treffen würde, denn wir Europäer sind ja vom Brot her recht verwöhnt. Wenn ihr aber Lust drauf habt, solltet ihr euch eins bei „Sam’s Souther Eatery“ in Shreveport holen oder bei „Domilise’s“ in New Orleans.
<< Tamales >>
Das kennen viele vielleicht schon aus der mexikanischen Küche. Sie wurden nämlich von mexikanischen Erntehelfern im 19. Jahrhundert eingeführt. Tamales sind gefüllte Maisblätter. Meist gefüllt mit Schweinefleisch, Käse, Mais und Gewürzen. Wir haben auch schon welche mit Bohnenmus probiert. Die Maisblätter selbst isst man nicht mit.
Wer sich ein Stück Cajun Kitchen mit nach Hause nehmen möchte, dem empfehle ich das „Louisiana Cajun Seasoning“ in einer orangen Dose. Ich kaufe diese Gewürzmischung in fast jedem USA-Urlaub nach, dass es mir bloß nicht ausgeht. Spicy und sehr lecker – meines Erachtens schmeckt das auf Allem.
Jetzt kann eure Reise nach Louisiana also kommen – viel Spaß beim Probieren der Cajun Cuisine!
Pingback: 24 Stunden New Orleans | Synke Unterwegs
Pingback: Gruß aus der Südstaatenküche: Berry Cobbler | Feed me up before you go-go