Hilton Head Island – eine Liebeserklärung
Beim Schreiben des heutigen Berichts bin ich etwas emotional. Ich schreibe heute über einen Ort, der mir ganz besonders am Herzen liegt. Ich habe durchaus schon nicht wenig von der Welt und vor allem von den Südstaaten gesehen, aber das schönste Plätzchen der Erde ist für mich Hilton Head Island – eine vorgelagerte Insel South Carolinas.
Eine solche Liebe für eine Insel zu empfinden ist für manch einen vielleicht schwer nachzuvollziehen. Aber hier fühle ich mich zuhause. Hier bin ich ganz ich selbst. Frei und entspannt. Alles was ich zum glücklich sein brauche, gibt mir Hilton Head. Ein ganz besonderes Gefühl, dass ich nicht mehr missen möchte. Auch wenn das ebenso eine Art Liebeskummer mit sich bringt, wenn ich zu lange getrennt bin. Die Zac Brown Band sang im Song „Loving you easy“ schon die wahren Worte „best things fly by so fast“ – womit sie bei meinen Urlauben auf HHI traurigerweise immer recht haben.
Die Insel befindet sich nördlich von Savannah, nur eine ¾ Stunde entfernt. Von Charleston braucht man etwa 2h. Wer also von Charleston nach Savannah fährt, sollte sich dieses Schmuckstück nicht entgehen lassen.
Mein Tipp: Der schnellste Weg auf die Insel ist kostenpflichtig und führt euch auf direktem Weg zur Inselmitte. Wer ein wenig Zeit hat, kann sich die 1,25$ (One-Wa)y aber auch sparen und einfach die Toll-Road wortwörtlich rechts liegen lassen und weiter auf der 278 über den Norden der Insel ans gleiche Ziel kommen. Dauert etwa 20 Minuten länger, je nach Verkehr.
Wir sind bisher immer im „Beach House“ (ein Holiday Inn Hotel) untergekommen. Mittlerweile etwas in die Jahre gekommen, wird das Hotel seit 2015 nun aber renoviert und dann sicherlich noch schöner als vorher eh schon. Es liegt mittig auf Hilton Head Island und ist somit der beste Ausgang für alle Ausflüge. Wir gönnen uns immer ein Zimmer mit Blick auf’s Meer und somit für uns die perfekte Unterkunft. Ein Auto braucht ihr auf jeden Fall, die Insel ist größer als man denkt – auch wenn man mit dem Fahrrad natürlich einige Dinge schön abfahren kann.
Im Süden gibt es einen privaten Inselabschnitt für den Besucher am Tag 5$ bezahlen müssen. Dahinter liegen private Wohnhäuser, einer von unzählbar vielen Golfplätzen, Tenniscourts, eine Shoppingmall – das komplette Programm für die wohlhabende Bevölkerung. Trotzdem sind die 5$ den Ausflug mehr als wert. Denn hinter der Pforte erwartet euch auch das kleine Städtchen Harbour Town, mit einem kleinen Hafen (wie der Name schon sagt) und einem Leuchtturm, der schon für Viele die perfekte Fotokulisse war. Ein kleiner Geheimtipp: im „Cinnamon Bear Country Store“ gibt es super leckeres Eis, das man dann im Schaukelstuhl mit Blick auf den Hafen genießen kann. Probiert unbedingt die Sorte „Moose Tracks“ – eine Art Vanille/Stracciatella mit kleinen Peanut Butter Cups. Mmmmh.
Noch weiter südlich auf dem South Sea Pines Drive kommt ihr ans Ende der Insel und zu meinem persönlichen Paradies. Hier direkt am Wasser (am Braddock Cove) liegen ein paar kleine Läden, Restaurants und ein Eisladen. Mit viel Liebe sind diese Läden direkt am Wasser gelegen, ein paar Stege beherbergen Boote, die euch mit auf Sonnenuntergangsfahrten oder Dolphin Spotting Cruises nehmen. Wobei letzteres auf HHI einfach nicht nötig ist – wer geduldig aufs Wasser guckt, wird immer wieder einen Delfin sehen.
Macht es euch bequem bei einer leckeren Pina Colada und ein paar Snacks im „Salty Dog Café“. Das Café mit dem für mich schönsten Ausblick. Das Essen war bisher immer nicht nur reichlich, sondern auch super lecker. Die Hush Puppies (Maisbällchen) sind immer eine gute Wahl.
Und vergesst auf keinen Fall beim Schlendern durch die Shops, den Papageien Hallo zu sagen. Manchmal grüßen sie nicht nur, sondern winken auch mal zurück.
Dies ist der Platz den ich immer und sofort nennen würde, wenn mich mal wer fragt „Wo auf der Welt würdest du jetzt am liebsten sein?“. Wenn ich nicht gerade dort bin, dann wäre die Antwort immer „mit einem kühlen Drink im Salty Dog Café“.
Am Morgen gibt es nichts Schöneres als den Sonnenaufgang vom Zimmer aus zu beobachten oder gleich vom Strand aus. Schuhe aus und in den kühlen Sand tapsen. Die Spaziergänge am Strand zur Ostküste sind super – in jede Richtung kann man Ewigkeiten laufen. Im Sand findet ihr jegliche Art von Muscheln, die ein oder andere angespülte Horseshoe-Crab und mit ganz viel Glück auch mal einen Sanddollar.
Tagsüber eine Fahrrad-Tour durch die kleinen Straßen und Wohngegenden ist auch sehr empfehlenswert. Fahrend, im Schatten von Palmen und alten Eichen, behangen von Spanish Moss. Und immer eine kleine Meeresbrise die durch’s Haar weht…
Wer abends Hunger bekommt, der hat auch auf Hilton Head Island eine riesen Auswahl an tollen Restaurants. Hier ist wirklich für jeden Geschmack was dabei.
Gutes BBQ gibt es bei „One Hot Mamas American Grille„. Super Asiatisches essen oder auch „to go“ gibt es beim „Asian Bistro“ – der langweilige Name kommt längst nicht an das hübsche Lokal ran.
Seafood gibt es auf der Insel natürlich wie Sand am Meer – aber mein Favorit mit weitem Abstand ist das „Skull Creek Boathouse“ ganz im Nordwesten der Insel. Dort gibt es eine so gute Chowder (eine cremige Fischsuppe) in allen Größen, dass man sofort bereut nur die kleinste Größe bestellt zu haben. Man sitzt im Sommer oder Herbst draußen direkt am Wasser (dem Skull Creek) und kann von dort auch ein wenig Sonnenuntergang genießen. Offenes Feuer und Livemusik runden den Abend ab. Vielleicht möchte ich doch immer hier sein, anstatt im Salty Dog’s – ich kann mich einfach gar nicht entscheiden. Für die lauen Abende kann ich euch auf jeden Fall nur empfehlen genug Moskitoschutz mitzubringen – die Biester sind hier überall und kaum sichtbar, was der einzige Nachteil ist. Aber für abends im Freien essen zu können, nehme ich alles auf mich – es gibt nichts Besseres.
Hilton Head ist auch ein großes Golfer-Paradies. Mehr oder weniger knapp 20 Plätze zählt die Insel. Ich begnüge mich noch immer mit dem „Golf des kleinen Mannes“ – dem Minigolf. Auch hier gibt es vier grandiose Plätze, die ihr ausprobieren könnt. Bis auf einen liegen sie alle auf dem William Hilton Highway (278) und bieten eindeutig mehr als der langweilige deutsche Minigolf-Platz.
Auch das Shoppen soll nicht zu kurz kommen. Vorgelagert auf dem Festland gibt es zwei Tanger Outlets – nicht weit entfernt von einander. Hier werden euch alle Wünsche, was die typischen amerikanischen Marken betrifft, erfüllt. Und eine willkommene Abwechslung, sollte das Wetter doch mal nicht mitspielen.
Wer auf der Insel shoppen will, findet in den kleinen Shops des Coligny Plaza Shopping Centers sicherlich auch was Schönes. Hier gibt es Bademoden und alles Weitere für den Strand. Auch ein Kino und kleine Cafés und Eisläden laden ein zu verweilen. Auch könnt ihr hier Fahrräder ausleihen, falls eure Unterkunft keine hat.
Wie auch immer ihr eure Tage auf dieser Insel verbringt, ihr werdet abends ganz selig und glücklich ins Bett fallen. Da bin ich mir ganz sicher. Ich bin jetzt ein wenig sentimental und beruhige mich mit dem Gedanken ganz fest zu wissen, dass ich immer wieder zurückkehren werde – nach Hilton Head Island, im schönen South Carolina.
Hilton Head Island ist für jeden Roadtrip durch die Südstaaten ein optimales Zwischenziel zwischen Charleston und Savannah. Wer die Zeit hat, sollte sich hier 2-3 Tage nehmen und die Insel genießen.
Mein Tipp: habt ihr vor nach Hilton Head zu fahren, könnt ihr euch auch von Deutschland aus eure Vacation Planner zu Hilton Head Island bestellen.
Ein schöner Bericht. Ich wohne an der Nordseeküste und könnte ohne das Meer wohl nicht glücklich leben. An dem Ort würde ich mich sicherlich auch sehr wohl fühlen. Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende ❤ Gruß Birgit