Walking in Memphis – eine Tour durch River-City

Eine Stadt die pulsiert und in der immer was los ist. Schon in vielen Songs, wurde diese Stadt besungen. Um die wichtigsten Attraktionen auch genießen zu können, würde ich euch mindestens 3 Tage empfehlen. Obwohl Memphis die größte Stadt Tennessees ist, ist sie mit knapp 650.000 Einwohnern für eine amerikanische Stadt nicht riesig. Trotzdem ist so Einiges geboten. Heute berichte ich euch von den Sightseeing-Klassikern und gebe euch ein paar Tipps zu Restaurants, die ich empfehlen kann.

Um einen guten Überblick zu bekommen, macht ihr am Besten eine Rundfahrt mit den alten Trolleys – diese fahren wie Straßenbahnen durch die Innenstadt Memphis‘. Es gibt 3 Routen die ihr wählen könnt. Ich empfehle vor allem den Riverfront Shuttle – wie der Name schon sagt, fährt die Tram am Mississippi entlang und durch einen Teil der Innenstadt. Je nach Wochentag startet der Service zwischen 9 und 10 Uhr morgen und endet schon zwischen 18 und 21 Uhr. Die einmalige Fahrt gibt es schon für 1$, der Tagespass kostet gerade mal 3,50$. Wobei ein Tag meines Erachtens durchaus reicht, denn Memphis kann man auch gut zu Fuß erkunden.

Möchtet ihr den Tag mit einem guten Frühstück starten, kann ich euch das „Blue Plate Café“ am Court Square ans Herz legen. Am Wochenende muss man ggf. aber etwas auf einen Tisch warten. Dafür gibt es dann typisch amerikanisches Frühstück für einen fairen Preis.
Oft wird Touristen das „Arcade Restaurant“ empfohlen. Ein typisches Diner mit hellblauen Ledersitzen. Es ist Memphis‘ ältestes Café und durchaus einen Besuch wert. Hier wurden eine Menge bekannter Filme gedreht: Mystery Train, Der Klient, Die Firma, 21 Grams, Walk the Line und My Blueberry Nights. Vom Service und dem Frühstück allerdings waren wir eher enttäuscht – vielleicht solltet ihr hier eher für einen Milkshake halten.

Wenn ihr mit dem Trolley bei der GE Patterson Avenue aussteigt, könnt ihr in 5 Minuten zu Fuß (vorbei am Arcade Café) bis zum National Civil Rights Museum laufen. Dies war früher das Lorraine Motel, in dem Martin Luther King Jr. 1968 bei einem Attentat ums Leben kam. Auch der Raum vom Haus gegenüber, von dem vermutet wird, dass von dort aus der Attentäter geschossen hatte, ist begehbar und lässt einem einen Schauer über den Rücken laufen. Ein eindrucksvolles Museum.

Wer von euch musikalisch begabt ist, kann sich in der Innenstadt das Memphis Rock‘ n Soul Museum ansehen oder direkt nebenan bei Gibson Guitars eine Gitarre kaufen gehen, nachdem ihr die Tour durch die Factory gemacht habt.
Wenn die Füße müde werden und man noch etwas Zeit bis zum Abend überbrücken möchte, der kann sich auf einem Mississippi Dampfer ausruhen und zwischen Tennessee und Arkansas für 20$ eine 90-minütige Rundfahrt auf dem Fluß machen. Auch hier werden euch spannende Dinge von Guide erzählt. Gönnt euch ein Bierchen und relaxt. Hier findet ihr die Cruise-Zeiten.

Wer nach dem Besuch Hunger auf eine typische Südstaaten Spezialität hat, der sollte bei „Gus’s World Famous Fried Chicken Downtown Memphis“ vorbei schauen und die leckeren frittierten Hähnchenschenkel probieren. Und euren Getränkebecher könnt ihr als Andenken immer mitnehmen.
Möchtet ihr nachmittags lieber gemütlich einen Kaffee trinken, dann empfehle ich die Lobby des Peabody Hotels – ebenso Downtown. Hier könnt ihr täglich auch um 11 Uhr und um 17 Uhr den Auftritt der Peabody Ducks sehen – echte Enten die mit dem Aufzug aus der Chefetage in die Lobby kommen, um ein kleines Bad im Brunnen zu nehmen. Wirklich süss und sehenswert.

Seid ihr nur einen Abend in der Stadt solltet ihr euch die berühmte Beale Street nicht entgehen lassen. Eine Bar neben der anderen und natürlich könnt ihr auch dort gut essen, während ihr toller Livemusik lauscht. Country, Blues und Soul vom Feinsten. Wir fanden den „B.B. King’s Blues Club“ besonders herausragend. Vor allem die Buffalo Wings sind zu empfehlen.
Vorab solltet ihr unbedingt bei A. Schwab im fast 140Jahre alten General Store vorbei schauen – hier gibt es einfach alles was das Herz begehrt. Von alten Möbeln, über Spielzeug bis hin zu wirklichen Raritäten. Dieser Bummel wird euch vorkommen wie ein Besuch im Museum. Und vielleicht perfekt für den Kauf eines Mitbringsels.
Gegenüber im Blues City Café gibt es frische, feine Tamales, die man sich an der Bar schmecken lassen kann und live spielt eine Rock’n Roll und Blues Band, herrlich.

Es klingt unglaublich, aber tatsächlich hatten wir irgendwann mal genug von der amerikanischen Küche und wollten eine Abwechslung für unser Abendessen haben. Nicht ganz günstig, aber unglaublich kreativ und super lecker, war das „Blue Fin„. Hier gibt es zu Fisch und Sushi auch sehr gute Cocktails.

Im FedEx Forum spielen die Memphis Grizzlies in der Basketball Saison ihre Spiele. Die Stimmung ist atemberaubend. Von Beginn an mit dem Singen der Nationalhymne bis zum Schluß des Spiels wird hier wirklich was geboten. Fast wird das Basketball Spiel selbst zur Nebensache. Habt ihr die Zeit, solltet ihr euch an einem Abend ein Spiel gönnen – für jeden Geldbeutel gibt es Plätze .

Nicht mehr in der Innenstadt gelegen, aber definitiv die kleine Autofahrt wert, ist der Besuch der Sun Studios. Hier wurde Elvis entdeckt und hat seine ersten Songs aufgenommen. Wir hatten damals das Glück die Tour gemeinsam, mit einem Elvis Imitator zu machen – das hatte dem ganzen nochmal einen ganz besonderen Charme gegeben.

Natürlich war am Tag nach dem Besuch der Sun Studios unser Highlight, der Besuch in Graceland. Hier steht Elvis‘ Haus und auch die Sammlung seiner Autos und seiner Flugzeuge. Wir waren im November dort – es war zwar wirklich wenig los, trotzdem hat es fast den ganzen Tag gedauert. Nehmt euch auch die Zeit, es ist wirklich eine einmalige und besondere Erfahrung.
Wie bei „Walking in Memphis“ schon gesungen wurde – we „saw the Ghost of Elvis“. Graceland verzaubert euch und nimmt euch mit in eine vergangene Era. Der Besuch lohnt sich absolut.