Diese wunderschöne Hafenstadt in South Carolina hat es mir besonders angetan. Charleston ist eine der prächtigsten Südstaaten-Städte und zu jederzeit einen Besuch wert. Charleston ist eine Stadt zugehörig zum Lowcountry – der Küstenregion South Carolinas.
Ich freue mich immer, wenn man mal Fußgängerwege in amerikanischen Städten sieht und eine Stadt wie gemacht ist zum Spazieren und man nicht nur mit dem Auto alles abfahren muss. Daher gehört Charleston auch deswegen zu meinen Lieblingsstädten. Hier kann man stundenlang durch die wunderschönen Straßen schlendern und entdeckt alle Meter was Neues. Die Altstadt – Historic Downtown – bietet traumhafte Antebellum Villen, Eine hübscher wie die Andere. Ganze Straßenzüge zeigen nichts Anderes. Anstatt sich in eine der Pferdekutschen zu setzen und sich berieseln zu lassen, kann ich euch nur empfehlen die Stadt selbst per pedes abzulaufen und auch mal die Zeit zu haben, stehen zu bleiben, zu staunen und vielleicht das ein oder andere Foto zu schießen. Charleston ist im Kern nicht sehr weitläufig und somit gibt es nichts Besseres als sich ein kühles Getränk zu holen und los zu stiefeln.
Es gibt etliche private Parkplätze wo ihr für rund 15-20$ den ganzen Tag stehen bleiben könnt. Wir parken gerne in der Hasell Street – von da aus hat der Walk durch die Stadt einen perfekten Ausgangspunkt. Über die Meeting Street, vorbei an kleinen Läden und Restaurants, kommt man geradeaus direkt auf den White Point Garden zu. Vorbei an den tollen Häusern, seht ihr am Ende das Meer. Haltet euch dann östlich des Parks auf der East Battery Street wieder Richtung Norden – diese Straße habt ihr sicher schon in etlichen Filmen und auf Postkarten gesehen. Eine prächtige Villa nebst der nächsten noch größeren und hübscheren Villa – hier leben nur die reichsten Einwohner Charlestons.
Die South Adgers Wharf rechts runter (über den fiesesten „Cobblestone“ den ich kenne), kommt ihr dann zum Waterfront Park mit seinem berühmten Ananas-Brunnen. Einen tollen Blick in die Bucht und auf vorbeifahrende Riesenschiffe hat man von hier aus.
Zwei Straßen weiter kommt ihr dann auf die Market Street. Links und rechts eine Straße und dazwischen eine große Markthalle, die je nach Tageszeit verschiedene Aussteller beherbergt. Der Historic Charleston City Market. Von Schmuck, über Mode, selbstgeflochtene Weidenkörbchen bis hin zu Kunst und Charleston-Souvenirs ist hier alles zu bekommen.
Wer mittlerweile etwas lauffaul geworden ist, kann sich für günstiges Geld auch mit einem Rad-Taxi von A nach B bringen lassen. Wir haben 2015 gerade mal 5$ für die Strecke vom Market bis zum Aquarium bezahlt. Immerhin knapp 1 Meile und ca. 6 Minuten mit dem Rad. Die Strecke lohnt sich allerdings. Neben dem South Carolina Aquarium gibt es dort auch den Liberty Square und ein kleines Museum über Fort Sumter und die Geschichte von Charleston. Hier legt auch das Boot ab, das euch auf das vorgelagerte Fort bringt. Hier begann der Civil War am 12. April 1861.
Für 19,50$ pro Erwachsener und 12$ pro Kind, bekommt ihr eine knapp 3stündige Ausflugsfahrt inkl. der Besichtigung des Forts. Wenn man bedenkt, dass die Historic Charleston Harbour Tour vom Anbieter Charleston Harbour Tours schon 24$ kostet (für 90Minuten), bekommt man mit der Fort Sumter Tour Mehr für Weniger. Wenn das mal kein Spar-Tipp ist.
Ein weiterer Geheimtipp: stellt euch ganz vorne ans Boot. Dort hat man nicht nur die beste Aussicht, sondern auch den Blick auf Delfine die mit dem Boot vorne am Bug schwimmen. Live und ganz nah – da braucht man nicht mehr ins Aquarium gehen.
Zurück in Charleston kommt der Hunger. Es gibt hier unendlich viele und gute Restaurants. Wir haben gut und fair bepreist bei Sticky Fingers Ribhouse gegessen, einer kleinen Kette mit solidem BBQ-Angebot. Wer Lust auf Seafood hat, sollte sich etwas Zeit mitnehmen und sich in die Schlange bei Hymans Seafood einreihen. Hier warten selbst die Einheimischen gerne etwas länger auf ihren Tisch.
Für den Sweet-Tooth nach dem Essen, kann ich euch nur empfehlen mal bei Kilwin’s Chocolates reinzuschauen. Neben leckerem Eis und Pralinen, gibt es hier auch die in den Südstaaten berühmten Candy Apples. Nicht nur mit Schokoüberzug, sondern auch mit Karamell und Nüssen – alles auf einmal. Da braucht man schon einen ordentlichen Schoko-Hunger oder man teilt sich einen Apfel. Reicht völlig auch zu zweit oder zu dritt. Der Himmel auf Erden!
Ich kann euch nur empfehlen, für Charleston auch ein paar Tage mehr mitzubringen. Für Downtown reicht meist ein Tag, aber das Umland hat wirklich tolle Attraktionen zu bieten. Zwei wundervolle Plantagen zum Beispiel: Magnolia Plantation and Gardens und die Boone Hall Plantation. Beide ganz verschieden und somit wirklich auch beide sehr sehenswert. Detailinfos zu diesen Plantagen findet ihr in meinen Top3 der Südstaaten-Plantagen.
Ebenso spannend und nicht weniger schön ist die Charleston Tea Plantation. Nordamerikas einzige Tee-Plantage. Hier wird heute noch täglich Tee hergestellt. Allein die Fahrt dorthin ist eine Reise wert. Vor Ort gibt es dann kostenfrei eine Tee-Manufaktur zu begutachten und ihr könnt den dort hergestellten Tee probieren – ebenso kostenlos und so viel ihr möchtet. Eine kleine Trolleytour fährt euch dann durch die Ländereien (diese kostet 10$ für Erwachsene und 5$ für Kinder) und der Guide erklärt euch alles rund um Tee. Es gibt keine Frage die er nicht beantworten kann. Diese Besichtigung war als Tee-Tante für mich ein Muss. Im Shop habe ich mir dann auch noch viele tolle Tees gekauft – wer über 20$ ausgibt, bekommt eine original Charleston Tea Plantation Tasche (mit der gehe ich nun hier immer einkaufen). Mein Tipp: den Tee der Plantage gibt es auch in Charleston in den Supermärkten und in kleinen Läden zu kaufen, aber viel teurer als auf der Plantage selbst. Nehmt ihn euch also lieber vor Ort mit. Und wie gesagt, vor dem Kauf könnt ihr ja alles testen.
Charleston ist auch in der Filmindustrie eine beliebte Kulisse. So haben hier schon „Dear John“ und „The Notebook“ – beides Nicholas Sparks Verfilmungen – gespielt. Ebenso wie The Patriot mit Mel Gibson, Die Legende von Bagger Vance mit Will Smith oder Der Schakal mit RIchard Gere und viele mehr.
Holt euch am Besten an der Touristeninformation (ebenso am Ende der Meeting Street zu finden) eine lokale Map für die Stadt. Es gibt eine Karte, die die besten Fußwege aufzeigt. Die würde ich euch empfehlen.
Wer die Seele baumeln lassen möchte und barfuß ein paar Schritte am Strand gehen will, der sollte raus fahren nach Folly Island, an den Folly Beach. Dort lassen sich es die Bewohner Charlestons am Wochenende gut gehen, gehen essen, bummeln die Center Street oder gehen im Meer schwimmen und surfen.
Ich könnte auf der Stelle meine Sachen packen und wieder los. Charleston ist eine Südstaaten-Perle und ich kenne niemanden, der die Stadt besucht hat und sich nicht sofort verliebt hat. Wenn ihr nicht schon da wart, dann sollte Charleston definitv auf eure To-Do Liste.
[…] taucht immer mal wieder in die Kulinarik der Südstaaten ein. Ihre ausführlichen Reiseberichte zu Charleston, den verschiedenen Südstaatenplantagen, New Orleans & Co. gehörten bei unserer Reiseplanung […]
[…] man den einen oder anderen ungeplanten Zwischenstopp schnell noch einschiebt – so landete Charleston zum Beispiel kurzerhand auf unserer Reiseroute, und auch an Savannah war sie nicht ganz unschuldig. […]