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Folly Beach und Bowen’s Island (South Carolina)

Eigentlich hatten wir den Ausflug nach Folly Beach von Charleston aus überhaupt nicht eingeplant. Wir wollten auf Bowen’s Island zum Lunch gehen, haben aber herausgefunden, dass das Restaurant unserer Wahl erst um 17Uhr öffnet. Da wir an dem Tag aber keinen festen Plan hatten, haben wir uns entschieden einfach die Folly Beach Road weiter bis runter ans Meer zu fahren und eben dort noch ein paar Stunden zu verbringen.

Street Sign Folly BeachFolly Island und seine Strände sind die Einwohner Charlestons wie für uns Münchner der Starnberger See. Liegt also nur eine kurze Autofahrt entfernt und wird daher nicht nur von Touristen, sondern vor allem auch von den Einheimischen häufig besucht. Von Downtown braucht man gerade mal 20 Minuten, um an den Strand zu kommen.

Über den Folly Beach Pier könnt ihr gemütlich raus über das Wasser schlendern und habt einen schönen Blick zurück auf das Städtchen und den Strand. Im kleinen Souvenirshop am Beginn des Stegs gibt es leckeres Hershey’s Eis, damit macht der Spaziergang gleich noch ein bisschen mehr Spaß. Links und rechts auf dem Pier könnt ihr Hobbyangler beim Fischen beobachten. Wer etwas Geduld hat, wird sicher auch den ein oder anderen Fisch begutachten können.
Der Strand selbst ist so natürlich wie möglich belassen und zieht sich über die komplette Fläche der Insel hinweg. Unter den Einheimischen wird Folly Beach auch „The Edge of America“ genannt und ist vor allem bei Surfern beliebt.

Somit ziehen sich auch etliche Surfshops, kleine Cafés und hübsche Restaurants durch den Ort. Die Center Street ist wie der Name schon sagt, das Zentrum der Insel. Man fühlt sich fast ein bisschen wie in der Karibik. Alles ist bunt, die Meeresbrise weht einem um die Nase, Musik wohin man hört und gut gelaunte Menschen säumen die Straße.
Im Loggerhead’s Beach Grill, eine Straße weiter, parken Golfcarts vor dem Lokal und oben auf der Dachterrasse wird Livemusik gespielt. Man serviert Craftbeer, Cocktails und amerikanische Küche zu fairen Preisen – was braucht der Mensch mehr?
Die Golfcarts oder auch Fahrräder können auf Folly Island ebenso direkt angemietet werden – so kann man das Auto dann auch mal im Hotel oder der Ferienwohnung stehen lassen und die kleine Ortschaft einfach im kleinen fahrbaren Untersatz unsicher machen – so erspart man sich auch die Parkplatzsuche. Große öffentliche Parkflächen gibt es nicht. Entlang der Arctic Avenue haben wir einen Parkplatz finden können – obwohl nicht viel los war, waren diese aber rar. Wer also einen Tag am Strand verbringen will, sollte je nach Wochentag oder Ferienzeit früh dran sein.

Wir haben hier einen entspannten, gemütlichen Nachmittag verbracht. Sicher nicht der schönste Strand von South Carolina (ihr wisst ja wie sehr ich Hilton Head Island verfallen bin), aber für einen Tag am Meer sicherlich nicht die schlechteste Wahl.

Unser eigentlicher Besuchsgrund war aber eben ein ganz anderer: wir wollten im Bowen’s Island Restaurant frische Shrimps essen gehen. Und hiermit verrate ich euch tatsächlich einen Geheimtipp. Das Restaurant liegt etwas versteckt auf Bowen’s Island, einer Vorinsel von Folly Island. Ich habe vor Jahren mal eine ziemlich schlechte US-Reality-Show geschaut, in der steinreiche Kids aus Charleston Geld verprassen – definitiv kein TV-Tipp. Aber einer dieser Südstaaten-Royals ging eines Abends mit seinem Dad Shrimps essen und saß an einem Hochtisch mit phänomenalen Ausblick auf Marschland und Flußarme bei kitschigen Sonnenuntergang… ich wusste damals gleich: irgendwann muss ich auch dorthin. Und somit hab ich etwas länger recherchiert, bis ich endlich rausfand, dass die Beiden eben in diesem Restaurant essen waren. Bestehend schon seit 1946.
Ihr fahrt auf Bowen’s Island und gleich rechts ab auf eine ungeteerte enge Straße, der Bowen’s Island Road. Wenn ihr schon nach kurzer Zeit denkt, hier müsst ihr falsch sein, dann seid ihr richtig. Etliche Schlaglöcher später stehen wir am Ende der Straße – rechts ein „Parkplatz“ aus Wiese und Pfützen, geradeaus riesige Hügel aus Austernschalen und links eine große hölzerne Bruchbude (zumindest auf den ersten Blick). An solchen Orten, fernab vom Tourismus und ganz tief im Süden, da fühl ich mich wohl. Man läuft ein paar Treppen in den ersten Stock und kommt in einen großen bunten holzverschlagenen Raum mit einer Bar. An dieser wird auch bestellt. Meist gibt es nur Shrimps in verschiedensten Formen und je nachdem wieviel Glück der Fischer hatte, auch mal den ein oder anderen Fisch und Austern.

View from Bowen's Island
Draußen haben wir uns auf den Barstühlen direkt mit Blick auf den King Flats Creek gesetzt. Hier hätte ich dann gerne festwachsen wollen. Das Essen wird durch Rufen eures Namens zu euch gebracht. Vor euren Augen geht langsam die Sonne unter. Kajaks fahren vorbei, ein paar Angler in der Ferne und dann kam tatsächlich noch ein Delfin vorbei geschwommen, den wir so lange mit den Augen verfolgt haben, bis er im Fluß nicht mehr zu sehen war. Ein perfekter Abend. Frischer kann man Shrimps nicht genießen. Und auch wenn wir hier nicht von Sterneküche sprechen, war es doch mit dem Blick auf die Natur einfach perfekt.

Wichtiger Tipp: unbedingt schon vorab mit Mückenspray einsprühen und es jederzeit parat haben. So nah am Wasser sind die Mücken gnadenlos.

Wollt ihr also zum Abendessen mal aus Charleston raus oder einenschönen Tag am Strand genießen, dann fahrt nach Bowen’s Island und Folly Beach. Ein entspannter Tag in South Carolina.

 

Werbung (unbeauftragt!). Bei diesem Text handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der eine werbende Wirkung haben könnte, ohne das ich von irgendeinem Unternehmen dafür beauftragt oder bezahlt wurde!

 

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