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On the Road – Tipps rund um den Mietwagen

Die USA ist perfekt für Individualreisende und Roadtrips sind optimal um das ganze Land kennenzulernen. Für Viele von euch ist es das erste Mal in den USA oder auch das erste Mal, dass ihr mit dem Auto das Land erkundet. Daher möchte ich euch paar Tipps rund ums Thema Mietwagen mit auf den Weg geben, damit ihr den Urlaub wirklich entspannt und sorglos genießen könnt.

Auswahl des Mietwagens:

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Je nachdem wie viele Reisende ihr seid, spart nicht an der Größe des Autos. Wir fahren gerne zu zweit mit einem Midsize SUV, um alle unsere Koffer gut unterzubekommen und die Rückbank als Ablage von nicht immer gebrauchten Dingen nutzen zu können. Reist ihr zu viert, sollte es vielleicht sogar ein noch größerer Wagen sein. Die USA lädt immer zum Shoppen ein und somit füllen sich die Koffer recht schnell. Wir nehmen meist 2 große Koffer mit, in denen 2 Kleine noch versteckt sind (Tipps zum Packen findet ihr hier). In den Staaten nutzen wir dann während der Reise die zwei kleinen Koffer für Jacken, Schuhe und Mitbringsel die wir nicht immer mit in die Hotels schleppen müssen und diese somit im Auto lassen können. Gerade deswegen kann ich euch auch ein Auto mit getönten Scheiben oder mit Abdeckung für den Kofferraum empfehlen – nur zur Sicherheit.
Teure Dinge wie Kamera, Laptop oder Schmuck solltet ihr natürlich generell nie im Auto liegen lassen.

Welcher Anbieter ist der Richtige?
Es gibt nie den EINEN Anbieter, der am günstigsten ist. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sich immer lohnt zu vergleichen.
Versichert euch immer, dass ihr jedes Auto kostenlos stornieren könnt! Am besten bis zum Tag der Abholung. In unsicheren Zeiten wie diesen, weiß man nie genau, ob man das Auto nicht doch noch umbuchen oder ganz stornieren muss und da es sich hier um viel Geld handelt, wäre es ja schade, wenn man darauf sitzen bleibt. Das gibt euch zudem die Möglichkeit bis kurz vor dem Urlaub immer mal wieder nach anderen Preisen zu suchen.

Wie kann ich bei der Mietwagen Buchung Geld sparen?
Durch Covid-19 mussten viele Mietwagen-Anbieter ihre Flotte verkleinern, was zum starken Anstieg der Preise bei Mietwägen führte. Aktuell kann man leider bis zu doppelt oder dreifach so viel zahlen, wie noch vor 2 Jahren. Wie schnell eine Besserung der Preise kommt, ist aktuell noch nicht abzusehen. Plant das also vorab bereits in euren Urlaub mit ein – ein Mietwagen für 3 Wochen kann mittlerweile schon den Preis von 2-3 USA-Flügen kosten.
Natürlich habe ich aber ein paar Tipps für euch, um vielleicht ein paar Euro zu sparen:

Löscht regelmäßig eure Cookies. Diese zeigen dem Anbieter, dass ihr schon öfter gesucht habt und vermeintlich dringend einen Wagen braucht – somit werden die Preise oft erhöht. Durch das Löschen der Cookies ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ihr angemessenere Preise erhaltet.

Vergleichen, vergleichen, vergleichen! Das ist wirklich mein größter Tipp. Nehmt euch die Zeit und vergleicht zu jeder Tages- und Nachtzeit und auf jedem Portal die Preise. Denn der Preis den ihr am Mo um 8Uhr seht, kann am Mi um 23 Uhr wieder ein ganz anderer sein.

Wie ihr bereits mit Abholzeiten und -Ort sparen könnt, was Cashback-Anbieter sind und wie ihr vor Ort beim Navigationssystem sparen könnt, das könnt ihr im Mietwagen-Guide nachlesen.

Einwegmiete:

Denkt dran, möchtet ihr nur einen einfachen Weg fahren, z.B. von Atlanta nach Miami – und nicht wieder auch den Weg zurück, müsst ihr eine Einwegmiete bezahlen. Das kann oft wesentlich teurer kommen, denn die Autovermietung muss sich dann selbst darum kümmern, das Auto wieder zurückzuführen. Das lässt man sich gern teuer bezahlen (laut Erfahrungsberichten bis zu 500$, je nach Meilen-Entfernung von der Abholstation). Nur in Florida, Kalifornien und Hawaii sowie zwischen Nevada und Kalifornien, könnt ihr auch ohne Einwegmiete das Auto ohne Zusatzgebühren mieten und abgeben.

Kindersitze:

Wenn ihr mit euren Zwergen verreist, müsst ihr natürlich sicher gehen, dass ihr die Kleinen sicher im Auto befördern könnt. In vielen Gesprächen mit Eltern hat sich herausgestellt, dass die beste Lösung ist, einen Sitz vor Ort (z.B. im Walmart oder Target) zu kaufen und diesen ins Mietauto zu setzen. Denn eure deutschen Kindersitze sind oft nicht nach amerikanischen Sicherheitsvorgaben genormt. Einen extra Kindersitz mit zu mieten sprengt ganz schnell mal die Urlaubskasse – hier bekommt ihr gute und sichere Sitze viel einfacher vor Ort in den großen Superstores.
Doch was tun, wenn man nicht gleich zu Beginn den Sitz im Auto hat? Freunde von mir lösen ihr Problem wie folgt: Der Mann holt das Mietauto, fährt zum nächstbesten Walmart, kauft einen Sitz und holt die Familie am FH wieder ab ODER ihr nehmt parallel ein Uber mit Kindersitz zur ersten Unterkunft oder zum Ort eures Kindersitz-Kaufs.

Versicherungen:

Beim Thema Sicherheit sollte man ebenso nicht sparen und bestenfalls direkt noch von zuhause aus, das Komplett-Paket der Autoversicherung buchen. Es kommt meist teurer, wenn ihr erst in den USA die Versicherungen nachbucht. Vollkasko (auch LDW genannt) ist also absolut empfehlenswert. Wir buchen auch immer gleich eine Versicherung ohne Selbstbeteiligung – kostet meist nur etwas über 10% mehr als mit Selbstbeteiligung. Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Nicht jede Vollversicherung beinhaltet auch Glas-, Dach-, Unterboden- und Reifenschäden – ich buche sie immer direkt mit. Sie kann auch Nachhinein noch dazu gebucht werden oder auch vor Ort beim Abholen noch mitgenommen werden.
Ein weiteres Thema ist die Haftpflichtversicherung – um es schön kompliziert zu halten, ist die Decksumme in jedem Staat unterschiedlich. Je nachdem wo ihr also euer Auto bucht, ist nur die staatlich vorgeschriebene Deckungssumme enthalten. Dies kann oft viel zu wenig sein – generell wird daher eine Haftpflicht-Deckungssumme von 1 Mio. € empfohlen. Checkt also unbedingt bei der Buchung den Deckungsbetrag und nehmt ggf. noch selbst eine erweiterte Haftpflichtversicherung mit dazu (EP /SLI – Extended Protection / „Supplementary Liability Insurance“).

Wir buchen oft über Alamo Gold und nutzen die „Skip the Counter“ Option wenn gegegeben oder bei Hertz Gold Choice, um ebenso nicht am Schalter anstehen zu müssen – beides kostet nichts extra. Ihr checkt vorab online ein, gebt dort schon all eure Infos ein und druckt euch die Bestätigung aus. Ihr geht dann am Flughafen direkt zum Auto und müsst nicht mehr an den Schalter! Zeigt eure Reservierung dann einfach beim Rausfahren und alles ist damit erledigt. Spart Zeit UND euch können keine Extra-Versicherungen mehr auf’s Auge gedrückt werden.

Beachtet auch das Alter der Fahrer: die Versicherung steigt meistens an, ist der Fahrer unter 25 Jahren! Ebenso wird auch durch die täglichen Rate um rund 20-50$ erhöht, je nach Anbieter. Es gibt fast keinen Anbieter, der hier keinen Aufpreis verlangt.

Tipp: Wie euch eure Kreditkarte ggf. bei den Versicherungen helfen kann, könnt ihr ebenso im Mietwagen-Guide nachlesen.

Upgrades:

Auf Upgrades könnt ihr dann hoffen, wenn eure gebuchte Klasse z.B. nicht mehr verfügbar ist – dann bekommt man oft eine bessere Klasse kostenfrei angeboten. Wenn ihr spät abends ankommt, vielleicht auch noch zwischen Freitag und Sonntag, sind viele Autos schon vergeben – dann dürft ihr euch einen der nächsten Klasse aussuchen.
Manchmal auch wenn ihr vor Ort noch eine Zusatzversicherung dazu bucht – auch dann bekommt man oft einen größeren Wagen angeboten bzw. würde ich dann danach fragen.
Es gibt Leute die dem Angestellten vor Ort gerne 50$ in die Hand drücken und behaupten auch das wäre eine zuverlässige Art ein Upgrade zu erhalten – ich persönlich finde das etwas anmaßend, das wäre nicht meine Art, aber das muss ja jeder für sich selbst entscheiden.

Verlassen könnt ihr euch aber generell nicht darauf, dass es immer ein Upgrade gibt. Also bucht nicht eine kleinere Autoklasse, in der Hoffnung ihr bekommt automatisch eine größere Klasse weil ihr nett lächelt. Kann klappen, hat aber bei uns schon oft genug nicht funktioniert. Lieber richtig buchen und sich spontan freuen, wenn es doch was Besseres wird.

Zusatzfahrer:

Auch hier kommt es ganz auf euren Anbieter an. Viele Anbieter lassen kostenfrei auch den (Ehe-)Partner als Fahrer zu. Beim ADAC zum Beispiel war der Partner bei unserer letzten Buchung automatisch mit im Preis inbegriffen. Ebenso sind bis zu 3 weitere Fahrer z.B. im Alamo und Sixt Gold-Paket enthalten. Dies solltet ihr aber vor der Buchung unbedingt klären.
In Kalifornien müsst ihr nie einen Zusatzfahrer dazu buchen, in diesem Staat kosten weitere Fahrer keine Gebühr – egal bei welchem Mietanbieter.
Muss ein Zusatzfahrer angemeldet werden und auch bezahlen, kann dies schnell sehr teuer werden. Preise vergleichen ist also wichtig!

Führerschein:

Natürlich müsst ihr einen gültigen Führerschein mit euch führen, um auch in den USA ein Auto fahren zu dürfen. Oft muss dieser bei Abholung aber nicht mal vorgezeigt werden, wenn ihr euch vorab schon online damit registriert habt.

Wichtig: ein internationaler Führerschein in den USA ist keine Pflicht mehr! Die bisherige Pflicht in Georgia und Kentucky wurde zuletzt auch noch aufgehoben.
Zwar wird der internationale Führerschein generell im Ausland von Reisebüros oder Mietwagenanbietern oft empfohlen, z.B. für den Fall, dass ihr in einen Unfall verwickelt werdet, aber dies ist meist nur zur Absicherung des Anbieters. Dieses Dokument ist nur als Übersetzung gedacht und ohne normalen Führerschein nicht gültig. Es gibt einige Reisebüros die behaupten, er wäre generell in den Staaten Pflicht oder einige Mietwagenfirmen würden ihn verlangen – das ist Unsinn, veraltet und auf etlichen offiziellen Seiten nachzulesen.
Wir fahren schon seit Jahrzehnten ohne diesen Int. Führerschein in sämtlichen Staaten in den USA und Canada Auto und es klappte immer prima. Wer sich aber von etlichen Aussagen hat verunsichern lassen, der kann den Internationalen Führerschein natürlich beantragen und mitnehmen. Der alte graue und rosa-farbene Führerschein wird bei der Beantragung übrigens in einen neuen Scheckkartenführerschein umgetauscht. Die Kosten belaufen sich auf ca. 15€.

Abnahme des Mietwagens:

Bevor ihr euer Auto bezieht und davon düst, nehmt euch die Zeit und geht einmal mit prüfendem Auge um das Auto. Sollten irgendwo Schrammen, Dellen oder Kratzer sein, haltet diese bestenfalls per Foto fest. So kann euch hinterher bei der Abgabe keiner an den Karren fahren und es euch in die Schuhe schieben. In den USA ist man da eh sehr kulant und selbst mit ein paar Kratzer mehr wurden wir nie zur Rechenschaft gezogen. Aber sicher ist sicher. Auch die Lichter sollten funktionieren, Radio, Klimaanlage und ggf. auch das Navi mal testen. Checkt auch ob ein Ersatzreifen und ein Wagenheber mit an Bord sind – so könntet ihr euch im Fall eines platten Reifen vorerst selbst helfen.
Manche Autovermietungen haben auch einen Zettel zum Ausfüllen der Mängel oder stellen euch einen Mitarbeiter zur Seite – nutzt dies ruhig, bevor ihr euren Roadtrip dann beginnt.

Während es in den meisten Südstaaten kaum Mautstellen gibt, gilt dies aber nicht für Florida. Seit 2011 gibt es den SunPass, um euch das Zusammenkratzen von Kleingeld zu ersparen. Den Pass gibt es meist direkt vom Vermieter installiert in eurem Auto – abgebucht wird der Betrag dann hinterher von eurer hinterlegten Kreditkarte. Das texanische Pendant ist der E-Z Pass. Zur Sicherheit bei der Abholung aber mal nachfragen! (Wir vermeiden gerne Tollroads und nehmen die Nebenstraßen, auch Byways genannt – man braucht zwar mehr Zeit, sieht aber auch mehr von Land und Natur – und ja, das ist auch in Florida möglich).

On the Road:

Wenn wir ein Auto entgegen genommen haben führt unser erster Weg meist zum nächstbesten Supermarkt. Wir kaufen ein 24er-Pack Wasserflaschen, das dauerhaft im Auto geparkt wird. So haben wir auf der Fahrt immer was zu trinken und müssen auch bei Ausflügen nicht das teure Wasser vor Ort kaufen, sondern bringen unser Eigenes mit. Bei längeren Strecken meldet sich oft der kleine Hunger – wie manche Kinder, werde dann auch ich schnell grantig 🙂 Damit wir das vermeiden, holen wir uns daher auch immer ein paar Snacks nach Wahl die nicht so schnell schlecht werden können.
Achtet auf euren Reifendruck und auf die Tanknadel. Es gibt nichts Schlimmeres als im Nirgendwo plötzlich liegen zu bleiben oder den Horror zu erleben, dass die geplante Tankstelle gar nicht mehr existiert – wir lassen die Tankfüllung meist nie unter ¼ kommen.
Die Carpool Lane ganz links auf den Highways dürft ihr übrigens benutzen, sobald ihr zu zweit im Auto seid (oder natürlich auch mit mehr Personen).

Abgabe eures Mietwagens:

Je nachdem welche Tankregelung bei euch gilt, müsst ihr ggf. das Auto vollgetankt zurück bringen. Klärt das am besten schon bei der Abholung, wenn es unklar ist. Oft werdet ihr auch vor Ort gefragt, ob ihr den Wagen vollgetankt zurück bringt oder leer (und dann die Mietwagenfirma auf eure Kosten auftankt). Ihr kommt in dem Fall immer günstiger davon, wenn ihr selber auftankt.

Achtet unbedingt auf eure Abgabezeit. Nicht jede Vermietung ist so streng, uns ist es aber schon zweimal passiert: wir hatten das Auto um 14 Uhr abgeholt und am Abflugtag um 15 Uhr abgegeben. Diese Stunde durften wir nachbezahlen. Klärt also auch das lieber vorher ab: bis wann muss ich das Auto genau zurückgegeben haben? Oder gebt das gleich richtig beim Buchen ein.
Übrigens ist das auch ein Faktor, bei dem der Schnäppchenfuchs unter euch ggf. auch noch sparen kann. Geht euer Flug erst um 20 Uhr zurück und eigentlich müsstet ihr das Auto nicht vor 18 Uhr abgeben, könnt ihr aber je nach Abholzeit bei eurer Ankunft hier durch früheres Zurückgeben nochmal ein paar Dollar sparen.

Ein paar interessante Infos zum Verkehr in den USA findet ihr im Bericht „Nützliches Wissen für eure Reise (Teil1)„.

 

Mietwagen-Guide:

All diese Infos und noch viel mehr findet ihr in meinem Mietwagen-Guide für nur 1,99 €.

Weitere Themen im Guide:

– Kreditkarten und Cashback
– Abholzeiten und Abholort
– Sparen durch Umbuchung
– Mietwagen-Klassen
– Navigation
– Maut

Diesen könnt ihr easy mit Paypal bezahlen und dann downloaden.

Zum Mietwagen-Guide

 Genießt eure Reise in eurem Mietwagen und denkt dran: nicht vergessen ein Foto von eurem fahrbaren Untersatz für euer Album zu machen! SAFE TRAVELS!

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