Halloween – der schaurigste Festtag der USA
Jedes Jahr schon ab September bricht in den USA eine ganz besondere Zeit an. My favorite Season! Überall in den Läden gibt es wieder tolle Deko, Kerzen, Kostüme und Kürbisse. Die Farmen auf dem Land verkaufen frische Äpfel und Kürbisse – Letztere in allen vorstellbaren Formen und Farben. Man sieht viel in Orange und Schwarz. Die Häuser werden nach und nach dekoriert. Mal mehr herbstlich mit Laub und Blumen, mal mehr schaurig mit ausgehölten Kürbissen, Hexen und Grabsteinen. Obwohl Halloween selbst erst am 31.10. jeden Jahres stattfindet, zelebrieren viele Amerikaner den Herbst gleichzeitig mit der Vorbereitung auf diesen Feiertag.
Doch woher kommt eigentlich Halloween und wie wird es gefeiert?
Eigentlich kommt der alte Volksbrauch aus Irland und wurde von den irischen Einwanderern somit in die USA mitgebracht. Der Name stammt von „All Hallows‘ Eve“ ab, der Nacht vor Allerheiligen. Der Geschichte nach fing der irische Verbrecher Jack Oldfield (auch Jack O‘ genannt) den Teufel ein und wollte ihn erst wieder freilassen, wenn der ihm versprach, ihm bei seinen bösen Machenschaften nicht mehr in die Quere zu kommen. Jack O‘ durfte als Bösewicht nach seinem Tod nicht in dem Himmel, aber auch der Teufel wollte ihn nicht bei sich in der Hölle aufnehmen. So schenkte ihm dieser nur eine Karotte und ein Stück glühende Kohle, damit er sich im Dunkeln zurechtfand.
Da man eine Karotte aber so schlecht aushöhlen kann, haben die Amerikaner einfach Kürbisse dafür genommen und so den Brauch der „Jack O‘ Lantern“ geboren – dem leuchtenden Kürbis als Laterne. Um böse Geister und untote Seelen zu erschrecken, schneidet man noch heute als Tradition Fratzen und Grimassen in die Kürbisse.
Amerikanische Kinder ziehen am Halloween-Abend verkleidet von Tür zu Tür durch die Nachbarschaft und rufen „Trick or Treat“. Die Bewohner haben also die Chance Süßigkeiten an die Kinder zu verteilen oder sich einem Streich auszusetzen.
Auch hierzulande erfreut sich Halloween immer größerer Beliebtheit. Somit gibt es mittlerweile auch in Europa viele Halloween-Parties und Kürbis-Dekoration im Einzelhandel. Nach meinem Geschmack könnten wir da ruhig noch etwas mehr nachziehen, aber ich denke das dauert sicher nicht mehr allzu lange. Bereits in Freizeitparks wie Disneyland Paris oder dem Europapark gibt es im Herbst „Haunted Houses“ und viel Dekoration rund um den Festtag.
Auch der Herbsttrend, viele Speisen und Getränke mit typischen Kürbiskuchen-Gewürzen anzubieten (auch die Pumpkin Spice Everything Season genannt), setzt sich langsam durch.
In den Staaten hat jeder Supermarkt ganze Reihen voller Halloween-Candy. Alles in Formen von Kürbissen, Fledermäusen und Vampiren. Typische Geschmackssorten zu dieser Zeit sind natürlich Pumpkin Spice, aber auch Pecan Pie, Salted Caramel oder Caramel-Apple. Probiert euch mal durch.
Im amerikanischen Fernsehen gibt es den ganzen Oktober tolle Halloween Filme – für die, die es sich lieber im Hotelzimmer gemütlich machen. Meine Favoriten sind „A Nightmare before Christmas“ und „Hokus Pokus“ (ja ich weiß, das sind Filme für Kinder – die richtigen Schocker verkrafte ich einfach nicht…).
Wer die Chance hat, Halloween einmal in den USA zu verbringen, sollte das definitiv tun. Ich war abends schon auf einer sehr gruseligen Party in Philadelphia (auf der mich ein Typ als „Hellraiser“ verkleidet, ständig nur aus der Ferne angestarrt hat… bekomme immer noch Gänsehaut beim Gedanken daran) sowie auf einem weniger schaurigen Halloween-Umzug in New Orleans. Das schönste Halloween bisher war 2017 in Alexandria, Virginia – hier haben wir live ein „Trick or Treating“ in der historischen Lee Street erlebt.
Am meisten begeistern mich aber die Halloween-Stores selbst, sowie die vielen „Pumpkin Patches“ außerhalb der Städte. Hier bieten Farmen oft auch kleine Streichelzoos, Fahrten auf dem Heuwagen, Mais, Äpfel und Kürbisse zum Verkauf sowie auch kleine Snacks wie z.B. Popcorn oder Apple Pie zum Verzehr vor Ort an. Ein „Apple Cider Slushy“ ist für mich das Highlight! Wie ich finde, nicht nur was für kleine Kinder – denn die Bauernhöfe bieten auch für (Hobby-)Fotografen ein so schönes Ambiente und eine tolle Stimmung.
Wer es eher horrormäßig gruselig mag, der kann z.B. in den Universal Studios abends zu den „Halloween Horror Nights“ durch Häuser laufen die nach verschiedenen Horror-Filmen gestaltet sind (Achtung: mit echten Zombies und Geistern). Der Eintritt kostet allein hierfür ab 72$. Nein Danke meinerseits. Andere Parks feiern ebenso „Fright Nights“ oder andere Halloween Parties.
Und wem das noch nicht ausreicht, der darf den ganz Mutigen spielen und vielleicht einen der „Top 10 Most Haunted Places“ der Südstaaten besuchen. Hier findet ihr sicher keine verkleideten Schauspieler, sondern im schlimmsten Fall einen echten Geist. Na, wer traut sich?
Ihr möchtet euch lieber zuhause gruseln? Dann schaltet doch mal eine Geister-Serie ein – hier findet ihr meine Empfehlungen.
Ebenso gibt es etliche Filme, die euch so richtig in Stimmung bringen – hier meine Liste der besten Filme rund um Halloween.
So, ich werde mir jetzt einen Pumpkin Spice Tee machen und einen meiner Lieblings-Halloween Filme anschauen („A Nightmare before Christmas“ von Tim Burton). Damit stimme ich mich schon mal ein und wünsche euch in dem Sinne ein schauriges Halloween!
[Stellt euch jetzt ein haarsträubendes Gelächter vor, muuuuahahahahaha!]