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Review: Frankie Ballard in München (05.10.2016)

Frankie Ballard on StageSchon im März war Frankie Ballard in München, damals mit dem reizenden Charlie Worsham als Vorgruppe. Es war ein wirklich berauschendes Konzert (hier nachzulesen) und somit war die Freude riesengroß, als vor ein paar Monaten schon das nächste Konzert angekündigt wurde. Frankie hatte wohl Gefallen an Deutschland gefunden. Wie auch im Frühjahr fand das Oktober-Konzert im Münchner Backstage Club statt – ein kleiner und überschaubarer Raum. Bei Country-Konzerten ja ein Traum, wie ich finde – keine drängelnde Teenie-Fan-Menge, entspanntes Publikum und nur ein kleiner Konzertsaal, so dass man aus jeder Ecke gut sehen kann.

Wer sich bei der Vorband CURRAN eine Country-Band erhofft hatte, der wurde leider eher enttäuscht. Sie nennen sich selbst „Best kept Secret in Rock‘n Roll“. In einem Interview sagte Mark Curran (der Leadsänger) mal, live erwartet einen ein bisschen Zirkus, ein bisschen politische Kundgebung, ein bisschen spirituelles Meeting und eine Dance Party. Ich ging daher ehrlich gesagt etwas skeptisch in den Abend.
Aber die Zwei-Mann-Band hatte Gott sei Dank Anderes im Sinn. Kurz gesagt, haben da zwei nette Jungs einfach eine ganz feine und saubere Gitarren Musik gespielt, sympathisch und voller guter Laune die Meute mitgerissen und nach einer halben Stunde auch schon wieder die Bühne freigemacht. Nicht bahnbrechend, aber auch nicht schlecht und somit als Vorband durchaus gut.

Pünktlich wie immer, betrat dann Frankie Ballard mit 4-köpfiger Band die Bühne und heizte gleich zu Beginn mit „El Camino“, dem ersten Song des neuen Albums „El Rio“ ordentlich ein. Zu Beginn noch mit perfekt nach hinten gegelten Haaren rockte er die Bühne bis zum völlig zerzausten Haar am Ende.
Auf Frankie ist einfach Verlass. Eine bunte Mischung aus dem neuen Album, aus den Hits des alten Albums, ein bisschen Elvis und ein bisschen 80er Jahre Hits und schon ist der Abend perfekt.
Frankie Ballard on Stage at BackstageDie Interaktion mit den Fans und den Zuschauern ist jedes Mal schön zum Anschauen. Er macht Selfies mit der ersten Reihe, spielt den Song „Sweet Time“ den sich ein mitreisender Fan gewünscht hat, er flirtet hier und da und wirft alle Songs mal ein Plektron in die Menge. Der Mann hat’s einfach raus. Wie beim letzten Mal schon geschrieben, ist er für mich eine runde Mischung aus Marty McFly und James Dean und weiß schon sehr genau, wie er auf die Damen- (und auch Männer-)welt wirkt: „I can make your knees weak.“, wie er schon in „Good as Gold“ selbst singt. Aber genau das macht die Show auch aus. Er hat einfach sichtlich Spaß am Gitarre spielen, mit dem Publikum zu interagieren und die Bühne beherrscht er somit zu 100% – wie kann man da nicht mitgerissen werden?
Mit „It all started with a beer“ werden dann noch ein paar romantischere Töne angestimmt, was der Stimmung keinen Abbruch tut. Ich liebe diesen Song. Er erinnert mich an kurvige Straßen durch die Wälder Kentuckys, die ich diesen Sommer gefahren bin und Frankie war schon damals mit an Bord. Da werde ich fast ein wenig wehmütig.
Aber spätestens beim Klassiker „Sunshine & Whiskey“ ist die Partystimmung zurück und Frankie beendet nach gut 1,5h grandioser Show das Münchner Konzert. Natürlich nicht ohne Zugabe und noch ein paar Fan-Fotos.

Ein sehr kurzweiliges Konzert wie immer – schon das zweite Mal in diesem Jahr sind wir ganz seelig und begeistert aus dem Münchner Backstage zurück zum Auto gelaufen. Und auf der Heimfahrt gleich wieder den Ballard laufen lassen – wer seinen Job so gut macht, der darf auch auf der Heimfahrt wieder laufen.

Frankie, wir freuen uns auf deinen nächsten Besuch – wir sind garantiert wieder dabei.

Vorherige Konzertberichte findet ihr gesammelt hier.

 

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