Atlanta Botanical Garden (Georgia)
Atlanta ist eine Stadt, die nicht jedem gefällt – warum kann ich schwer sagen, denn ich bin durchaus ein Fan der Metropole. Es gibt vielleicht kein typisches Downtown, aber so viele schöne und interessante Ecken. Man muss nur bereit sein, mit dem Auto oder der U-Bahn ein bisschen zu cruisen und schön kann man die besten Ecken Atlantas auch genießen.
In Midtown Atlanta findet ihr zum Beispiel den Atlanta Botanical Garden. Da wir noch keinen Mietwagen hatten, haben wir uns am frühen Morgen nach dem Frühstück direkt ein Taxi gegönnt (und haben ca. 15$ von Downtown aus bezahlt). Das Parken vor Ort kostet ebenso maximal 15$ in der Tagesrate. Das Taxi zurück haben wir dann auch nicht mehr benötigt – auf den Grund dazu komme ich dann später nochmal. Der Bus Nr.27 sollte euch auch von Downtown hier hin bringen – dies haben wir allerdings nicht getestet.
Der Park ist nicht riesig und je nach Interesse ist er in 2-4h gut machbar. Natürlich gibt es auch vor Ort ein kleines Café und ein Restaurant, in dem ihr eine schöne Pause einlegen könnt. Da sich das Meiste aber Draussen abspielt, ist der Garten leider keine SchlechtWetter-Alternative, trocken sollte es schon sein. Mit 22$ ist der Eintritt nicht gerade ein Schnäppchen – aber wen Flora und Fauna interessiert, der bekommt hier für’s Geld durchaus was geboten.
Je nach Jahreszeit, gibt es unterschiedliche Ausstellungen. Als wir dort letzten Sommer waren, gab es aktuell eine Dale Chihuly Glas-Ausstellung die zum Thema „Art in the Garden“ gehörte. Der Künstler gehört der Art Déco Bewegung an und macht die verrücktesten Installationen, aus buntem Glas. Das kann schön finden, wer mag – zuhause würde ich davon nichts haben wollen, aber in der Umgebung von Natur, war es durchaus hübsch anzusehen.
Im Frühling gibt es meist farbenfrohe Blumenwelten (aktuell die „Atlanta Blooms“ Ausstellung). Informiert euch einfach vorab Online, ob es was gibt, das für euch von Interesse ist.
Ansonsten bietet der Botanische Garten natürlich allerlei Pflanzen und Gewächshäuser, die zu bewundern sind. Am besten gefallen hatte mir der Water Mirror im östlichen Teil des Gartens mit den Adirondeck-Stühlen. Schön im Schatten, kann man hier auf’s Wasser schauen und die Seele baumeln lassen.
Ebenso ist der Topiary Fountain ein Foto wert. Eine mit Pflanzen bewachsene Dame, überlebensgroß, die aus einer Vase das Wasser für den Teich schenkt.
Und im tropischen Gewächshaus, in dem man unter etlichem Spanish Moss hindurchschlendert, hat mein Südstaaten-Herz natürlich auch sofort erobert.
Es gibt’s auch ein kleines Miniaturland, durch das eine kleine Eisenbahn fährt, was vor allem bei den Kids sehr gut angekommen ist.
Warum wir am Ende nicht mit dem Taxi zurück gefahren sind, ist eine meiner liebsten Geschichten, die so auch nur in den USA passieren können. Als wir zu einer kleinen Verschnaufpause in den gemütlichen Strandstühlen saßen, hat sich ein Pärchen um die 60 neben uns gesetzt. Wir kamen schnell ins Gespräch und verstanden uns auf Anhieb. Der Groll gegen Trump und die Angst vor der anstehenden Wahl hatte uns gleich verbunden. Wie im Nu vergingen fast 1,5h und weil es einfach bei uns so passte und die Beiden meinten, dass sie uns unbedingt noch ein paar schöne HotSpots Atlantas zeigen möchten, verabredeten wir uns für 2h später am Ausgang des Botanischen Garten. So konnten wir uns noch in Ruhe den Park ansehen und sind dann im Anschluss von den Beiden durch Atlanta chauffiert worden. Wir waren erst super lecker Lunchen bei einer tollen indischen Restaurantkette namens Chai Pani. Danach sind wir über einen Straßenmarkt in Decatour geschlendert, haben uns gemeinsam das Martin Luther King Memorial angesehen und uns zum Abschluss ein Eis und ein Bierchen gegönnt im sehr empfehlenswerten Krog Street Market.
Erst abends gegen 19 Uhr wurden wir dann auch noch direkt vor dem Hotel abgesetzt und herzlichst verabschiedet. Ein Tag wie dieser erfüllt mein Herz. Wie zwei fremde Menschen, mit den gleichen Ansichten und den gleichen Einstellungen so schnell zu Freunden werden können. Wir stehen noch heute in Kontakt und der nächste Atlanta-Besuch wird sicher auch einen Tag mit Michelle und Francis beinhalten.
Den Atlanta Botanical Garden kann ich euch vor allem ans Herz legen, falls ihr ein bisschen mehr Zeit übrig habt und die Top-Sights schon abgearbeitet habt (u.a. das Georgia Aquarium, World of Coca-Cola, Six Flags over Georgia, CNN, Stone Mountain und die Martin Luther King Jr. National Historic Site).
Atlanta hat also wirklich so viel mehr zu bieten, als man zu Beginn meinen möchte. Und wer behauptet, mehr als 3 Tage könnte man dort nicht rum bringen, der liegt schlichtweg falsch. Alle weiteren Tipps zu Atlanta, findet ihr hier.
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