HomeNew YorkUSA

Sleepy Hollow und Tarrytown – Zuhause des kopflosen Reiters

Als großer Halloween Fan und Freund aller Tim Burton Filme, ist der Ort Sleepy Hollow und Tarrytown allein durch den Film mit Johnny Depp bereits 1999 das erste Mal in mein Bewusstsein getreten. Nichtsahnend, dass es diesen Ort tatsächlich gibt. Bekannt wurde das Örtchen, früher North Tarrytown genannt, aber eigentlich durch die von Washington Irving 1820 geschriebene Geschichte „Die Legende von Sleepy Hollow„*. Später gab es dann etliche Versionen dieses Vorbilds als Verfilmungen vom bereits genannten Tim Burton oder auch von Disney.
Die Kurzgeschichte handelt vom etwas eigenwilligem Lehrer Ichabod Crane, der auf dem Nachhauseweg dem geisterhaften kopflosen Reiter begegnet (ein hessischer Söldner, der seit dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg dort Nacht für Nacht auf der Suche nach seinem Kopf ist).
Gibt es also einen besseren Ort, den man im herbstlichen Oktober besuchen könnte? Ausser vielleicht noch Salem (Massachusetts) fällt mir da kein passenderes Städtchen ein für uns Freunde der Dunkelheit und gruseliger Orte.

Wie oben bereits erwähnt, wurde Sleepy Hollow früher North Tarrytown genannt und erst nach der Gewinnung an Bekanntheit wurde der Stadtteil 1997 offiziell umbenannt. Die Stadt war ein wichtiger Schauplatz im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und beherbergt mehrere historische Stätten. Die Sehenswürdigkeiten und Attraktionen erstrecken sich über beide Städtchen – Sleepy Hollow und Tarrytown.

Sleepy Hollow und Tarrytown – die wichtigsten Attraktionen in der Umgebung:

  • Sleepy Hollow Cemetery
    Nicht nur ist dieser riesige Friedhof ein Traum was Grabsteine und Natur angeht. Er beherbergt auch die letzten Ruhestätten berühmter Persönlichkeiten wie Washington Irving, Andrew Carnegie und Walter Chrysler. Am Eingang könnt ihr euch einen Plan mitnehmen, um die berühmtesten Gräber zu finden. Gleich zu Beginn seht ihr die Old Dutch Reformed Church, eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert, die in Washington Irvings „The Legend of Sleepy Hollow“ eine Rolle spielt.
    Auch sehenswert ist die Brücke am Fluss, unterhalb des Friedhofs. Diese wurde der Brücke nachempfunden, auf der Ichabod damals dem kopflosen Reiter begegnet sein soll.
  • Headless Horseman Bridge und Headless Horseman Skulptur
    Um von der Stadt zum Friedhof zu kommen, passiert ihr automatisch die Headless Horsemann Bridge, welche auch in den Erzählungen Irvings vorkommt. Heute ist diese aber eher ein Symbol der Brücke die damals an diesem Ort zu finden war – ausgesehen hat sie wohl eher wie die oben genannte Brücke im Friedhof.
  • Philipsburg Manor
    Ein wunderschönes altes Haus aus dem Jahr 1750, das restauriert und für Besucher geöffnet wurde. Es zeigt das Leben auf einer großen Plantage im 18. Jahrhundert. Ohne Führung kommt ihr
    allerdings nicht auf das Gelände – über HudsonValley.org könnt ihr euch die Tickets besorgen.
  • Sleepy Hollow Lighthouse
    Leider war der Leuchtturm komplett eingehüllt und in Bauarbeiten, als wir vor Ort waren. Ein Spaziergang am Hudson entlang lohnt sich aber immer – vielleicht habt ihr bei eurem Besuch dann mehr Glück und könnt mir ein Bild vom restaurierten Lighthouse schicken.
  • Armour-Stiner Octagon House*
    Ein achteckiges Haus mit Kuppel, dass dem Donato Bramantes Tempietto von 1502 in Rom nachbildet wurde. Von Beginn an hatte es nur interessante Besitzer – Aleko Lilius (einem finnischen Schriftsteller, der mit einer Piratenbraut verheiratet war) und Carl Carmer (Autor, Dichter und Historiker, der noch heute als Geist dort spuken soll). Danach kaufte das Haus der National Trust for Historic Preservation, bevor es 1879 von Jospeh Pell Lombardi, einem Denkmalschutzarchitekten, gekauft wurde. Lombardi hat über 500 Geschäftsgebäude in Manhattan konserviert und zu Wohnzwecken umgebaut und über 150 Häuser auf der ganzen Welt konserviert und restauriert, was er bis heute macht. Wir haben die Tour durch’s Haus leider verpasst, aber werden diese sicher das nächste Mal nachholen.
  • Washington Irvings Sunnyside
    Mit einer Tour kann man das Haus des berühmten Schriftstellers heute besuchen. Über das Jahr hinweg und vor allem an Halloween, gibt es aber auch viele Veranstaltungen die euch zumindest auf das Anwesen bringen, so dass ihr das Haus von Aussen betrachten könnt. Zum Beispiel gibt es „The Legend of Sleepy Hollow “ als Open-Air Theaterstück zu erleben, in dem der kopflose Reiter auf einem Pferd seine Ehre erweist.
  • Union Church of Pocantico
    Während fast alle oben genannten Sehenswürdigkeiten sich alle auf einer langen Straße befindet, muss man für die Union Church etwas westlich hoch in die Wälder fahren. Die Kirche wurde 1921 von John D. Rockefeller Jr. unterhalb seines Anwesens Kykuit erbaut. Die Tour ist kurzweilig und schon deswegen empfehlenswert, da fast alle Glasfenster der Kirche von Marc Chagall gemacht wurden und das Rosenfenster von Henri Matisse gefertigt wurde.
  • Kykuit, the Rockefeller Estate
    Das ehemalige Anwesen der Familie Rockefeller. Es ist ein wunderschönes Schloss mit wunderschönen Gärten und atemberaubendem Blick auf den Hudson River. Wir hatten leider zu wenig Zeit und heben uns diese Besichtigung für das nächste mal auf.
  • Lyndhurst Mansion
    Auch bekannt unter dem Namen Jay Gould Estate, liegt dieses herrschaftliche Haus in Tarrytown am Hudson River. Trotz der ausladenden Größe bietet das Haus sehr enge Gänge und kleine Fenster – der gothische Stil ist untypisch für die Gegend, aber umso mehr sehenswert.
    Das Haus wurde als Drehort für die 70er Jahre-Filme wie „House of Dark Shadows“ und „Night of Dark Shadows“ genutzt, sowie für den Fernsehfilm „The Halloween that almost wasn’t“.

Hinweis: Achtet hier auch auf meinen Spar-Tipp unten bei „Weitere Tipps“.

__

Die besten Restaurants, Cafés und Shops

Unendlich viele Restaurants und Cafés gibt es hier und daher möchte ich euch eine ganze Liste anbieten. Meistens ist man ja doch nur 1 oder 2 Tage in Sleepy Hollow und Tarrytown, allein für’s Essen könnte man aber wochenlang bleiben und sich durchprobieren. Hier die Restaurants die wir selbst getestet haben und die, die mir von Einheimischen empfohlen wurde.
Denkt dran, dass im Oktober keine Reservierungen angenommen werden und die Schlangen lang werden können. Mein Tipp: geht antizyklisch essen – also vor 11 Uhr zum Lunch oder erst 13 Uhr, geht vor 18 Uhr Abendessen oder erst nach 20 Uhr.

  • Horsefeathers
  • Bridge View Tavern
  • Hudson Farmer & The Fish Restaurant
  • Croqueteria (für kubanische Sandwiches)
  • Beekman Ale House
  • J.P.Doyles
  • Coffee Labs Roasters (für super Kaffee)
  • Farm Eats BBQ (in Irvington)

Weitere Shops, die ihr besuchen solltet:

  • Posh Pretzels
  • Main Street Sweets
  • Bella’s Boutique
  • Sleepy Hollow Souvenirs

Special Events:

Natürlich wird im Halloween-Mekka ab September auch das ein oder andere besondere Event für Halloween-Fans angeboten. Zwei davon haben wir besucht und können beide wirklich empfehlen. Bitte denkt daran, dass dies nur kurzzeitige Saison-Events sind, die nicht ganzjährig angeboten werden.

  • The Great Jack O’Lantern Blaze
    Eigentlich DER Grund für unseren Besuch im Hudson Valley, denn der Blaze ist einer der größten und berühmtesten Kürbis-Spektakel der Ostküste. Auf dem Anwesen des Van Cortland Manor werden über 7.000 handgeschnitzte Kürbisse illumiert – teils echt, teils künstlich. Man bucht einen Zeitslot (unbedingt online) vorab und kann dann nach seiner Geschwindigkeit durch die beleuchtete Kürbislandschaft wandern. Ein wirklich schönes Event – vor allem die Darstellung des kopflosen Reiters, der Ichabod über die Brücke jagt.
    Den Great Jack O’Lantern Blaze findet ihr auch auf Long Island (ebenso von September bis November). Angeblich ebenso sehenswert, allerdings etwas kleiner als in Croton-on-Hudson.
    In Croton-on-Hudson findet ihr übrigens auch den Croton Gorge Park am Croton Damm – eine Talsperre mit Brücke und Wasserfall – die man besichtigen kann, falls man in der Gegend ist. Im Herbst war das sogar kostenlos.
  • Harry Potter Experience „The Forbidden Forest“
    Die Experience fand 2022 in einem Teil des Rockefeller State Park Preserve statt. Man lief durch einen echten Wald, vorbei an zauberhaften Kreaturen, Lichtshows und magischen Zaubereien zum mitmachen. Der State Park ist ein Naturschutzgebiet, das tagsüber auch eine Vielzahl von Wanderwegen und Wildtieren bietet. Ob die Experience auch in diesem oder nächsten Jahren stattfinden wird, ist noch unklar.

Weitere Tipps:

  • Ausflug von NYC: Sleepy Hollow und Tarrytown liegen etwa 45 Autominuten nördlich von Manhattan. Wer einen New York City Trip macht, kann wunderbar den Zug nehmen und einen Tag zu Fuß hier verbringen. Alles liegt relativ nah beieinander – ggf. kann man für Sunnyside, Kycuit und dem Armor Stiner Octagon House ein Uber rufen.
  • Parken: Wenn ihr mit dem Auto unterwegs seid, könnt ihr z.B. in Downtown Tarrytown auf einem der ausgewiesenen Parkplätze parken. Hier stehen Parkemeter, die ihr aber auch mit der App PayByPhone bezahle könnt. Diese ist weltweit einsetzbar und ihr könnt euch die App schon in Deutschland runterladen. Das Parken kostet 1$ pro Stunde.
  • Hotel-Tipp: Unterkünfte in und um Sleepy Hollow sind rar und gerade im Oktober extrem teuer. Ich empfehle euch immer so früh wie möglich eine Unterkunft zu reservieren, falls ihr im Herbst kommt. Denn auch wenn dies nicht zur Hochsaison in vielen anderen Teilen der Erde gilt, ist der Oktober in New York State und auch Neuengland die teuerste Reisezeit. Plant also voraus! Wir hatten uns ein Airbnb in Nyack (auf der anderen Seite des Hudson Rivers) gebucht.
  • Spar-Tipp: Solltet ihr im Oktober kommen und den Pumpkin Blaze erleben wollen, aber auch Sunnyside, Philipsburg Manor und die Union Church dann kommt euch das recht teuer. Wir haben in dem Fall über Hudson Valley eine 1jährige Membership für 2 Personen abgeschlossen über 100$. Diese hat dann 2 Tickets für das Blaze Event, Philipsburg Manor und die Kirche enthalten. Für Sunnyside und Kyuit gibt es damit immerhin Rabatt. So spart man doch einiges an Eintrittsgeldern.

  • Buch-Empfehlungen: wer sich auf den Urlaub auch literarisch vorbereiten möchte, mehr über die Geschichte zum kopflosen Reiter erfahren möchte oder sich einfach einfühlen möchte in die Atmosphäre vor Ort, dem empfehle ich folgende Bücher:
    – „Hex“ von Thomas Olde Heuvelt (Link zum Buch)*
    – „Sleepy Hollow – im Bann des kopflosen Reiters“ von Christina Henry (Link zum Buch)*
    – „Die Legende von Sleepy Hollow“ und andere Geschichten von Washington Irving (Link zum Buch)*

__

Direkt nördlich von Sleepy Hollow und Tarrytown befindet sich das Dutchess County. Wenn ihr einen Trip durch New York State macht und Upstate New York von seinen schönsten Seiten kennenlernen wollt, empfehle ich euch auch hierfür 2-3 Tage einzuplanen. Was ihr dort alles sehen und erleben könnt, könnt ihr im Dutchess County Blogartikel nachlesen.

___

*Werbung // Wir wurden vom Armour Stiner House eingeladen und mit Pressetickets ausgestattet. Vielen Dank hierfür. Unsere Meinung blieb davon völlig unberührt.
Bei den Bücher-Verlinkungen zu Amazon handelt es sich um Affiliate Links, durch die ich eine kleine Provision erhalte, wenn Ihr darüber das Buch kauft. Der Preis für euch bleibt gleich.

__

Schreibe einen Kommentar

Country at Heart
Cookie Consent mit Real Cookie Banner