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George Washington’s Mount Vernon (Virginia)

Auf unserer Reise durch Virginia Richtung Washington D.C. haben wir ja bereits zwei Präsidentensitze besucht – Jefferson’s Monticello und James Monroe’s Highland. Weil jedes Anwesen für sich was ganz Besonderes ist, wollten wir uns natürlich auch keinesfalls George Washington’s Mount Vernon entgehen lassen.

George Washington war der allererste Präsident der Vereinigten Staaten. Er wurde 1732 geboren und ist 1799 auf seinem Landsitz gestorben. Präsident war er von 1789 bis 1797 und bekannt als einer der Gründerväter der USA. Ihr habt ihn sicher alle schon mal der der 1$-Note gesehen.

Mount Vernon Historic Home

Vom Bowling Green – dem vorgelagerten Rasen – bekommt ihr den besten Blick auf’s Haus und auch die besten Fotos. Ohne Menschen allerdings nur in seltenen Momenten möglich.

Startet am besten direkt mit der Tour durch’s Haupthaus. Nach den zwei bereits vorangegangenen Touren auf Highland und Monticello war ich von dieser leider etwas enttäuscht. Nicht, weil die Infos nicht gut waren, aber die Gruppe war riesig und es gab keine Zeit groß Fragen zu stellen oder sich länger in den Räumen aufzuhalten. Man wurde eher durchgeschoben.
Das Herrenhaus wurde über all die Jahre immer wieder renoviert und erweitert. Der Wohlstand der damaligen Zeit ist klar in der Einrichtung zu erkennen. Der Speisesaal hat mir am besten gefallen. Wenn man sich alle anderen Menschen mal wegdenkt – wer hier schon alles empfangen wurde und mit George Washington zu Abend gegessen haben muss. Hier hat Washington auch erfahren, dass er zum ersten Präsidenten gewählt wurde. Schon faszinierend.

Wir sind nach der Tour durch’s Haus zu den Nebengebäuden (Ställe, Küche, Wäscherei etc.). Washington erbte damals 10 Sklaven. Welche hier an 6 Tagen in der Woche sämtliche Arbeiten auf dem Landsitz übernahmen. Während seines Lebens wuchs die Anzahl der Sklaven vor Ort auf knapp 400 an. Spannend fand ich, dass George Washington in seinem Testament festhielt, dass alle Leibeigenen nach seinem Tod die Freiheit erhalten sollten – was auch geschah. Die Meisten von ihnen nahmen den Nachnamen Washington an und noch Heute tragen über 160.000 Menschen in den USA diesen Namen, wovon 90% Afroamerikaner sind. Über die Sklaverei kann man hier auf Mount Vernon (im Vergleich zu manch anderen Orten) wirklich viel lernen. Im Museum gibt es einige Ausstellungen und Filme, es gibt extra geführte Touren die nur dieses Thema betrachten und viele Insights online. 2014 startete ein mehrjähriges archäologisches Projekt zur Findung diverser Sklavengräber. Über 70 Gräber wurden bis heute verstreut auf den Anwesen gefunden. Unter dem Motto „Forgotten no longer“ wurde dann auch ein eigener Bereich mit einem Memorial als offizieller Friedhof eröffnet.
Auch als wir vor Ort waren, gab es gerade rund ums Haupthaus Archäologen, die Ausgrabungen vornahmen. Unter anderem um alte Artefakte zu finden, aber auch die originalen Gebäude und Mauern zu entdecken.

Gardener's House Mount Vernon
Gärtnerhouse Mount Vernon

Ein Weg führt euch runter an deas Ufer des Potomac Rivers, wo sich auch die Mt. Vernon Wharf befindet. In Sommermonaten kann man hier Schiffahrten unternehmen. Wir haben uns eher für die bunte Laubpracht interessiert. Washington hat dieses Pier früher dazu genutzt, mit dem Schiff nach Alexandria zu reisen.

Wenn ihr hier unten am Ufer steht und nur 1 Schritt ins Wasser machen würdet, wärt ihr übrigens bereits in Maryland. George Washington’s Mount Vernon liegt also direkt an der Grenze Virginias.

Unweit vom Wasser findet ihr eine Pioneer Farm, die euch das Leben von Früher durch Schauspieler etwas näher bringt. Spannend, aber wer z.B. vorab schon in Colonial Williamsburg war, kann hier entspannt vorbei gehen.

Zurück nach Oben führt euch der Weg zum Friedhof der Familie Washington, wo auch die Washington Family Tomb liegt. Washington selber starb im Alter von 67 Jahren in seinem Bett im Herrenhaus. In dieser Familiengruft liegen auch seine Frau Martha und weitere Familienmitglieder. Es herrschte ein andächtiges Schweigen vor den Gräbern. Ein Volunteer kann euch vor Ort Fragen beantworten – nehmt das in Anspruch, es ist wirklich immer sehr spannend zu sehen, wie viel Wissen diese freiwilligen Helfer haben.

Die Upper und Lower Gardensind ebenso sehr schön, würde ich mir an eurer Stelle aber ganz bis zum Schluß aufheben, wenn ihr noch Zeit habt. Denkt dran, dass am Ende eures Besuchs der Ausgang durch ein Museum erfolgt, dass wirklich auch sehr zu empfehlen ist. Hier haben wir auch nochmal eine gute Stunde verbracht. Am Ende findet ihr natürlich den obligatorischen Giftshop – Souvenirs noch und nöcher, tatsächlich aber auch wirklich ein paar tolle Dinge. Ich habe hier heimlich ein paar Kleinigkeiten für den Adventskalender besorgt.
Für den Hunger ist auch gesorgt. Hinter dem Museum findet ihr einen kleinen FoodCourt und ein etwas gediegerneres Restaurant – das Mount Vernon Inn Restaurant. Aber vorsicht, auch im FoodCourt sind die Preise nicht gerade günstig.

Von Washington D.C. könnt ihr hierher auch einen Ausflug machen – entweder mit dem eigenen Auto oder mit einer geführten Bustour. Empfehlen würde ich es euch auf jeden Fall! Allein die Strecke über den George Washington Memorial Parkway ist wirklich sehr schön.
Vielleicht sollte man Wochenenden, Ferien und Feiertage meiden. Denn selbst Ende Oktober unter der Woche war es bei uns recht voll, auch obwohl wir direkt am Morgen kurz nach der Öffnungszeit hier ankamen. Trotzdem ist es ein toller Ort mit irrsinnig viel Geschichte. Das Anwesen ist riesig, daher empfehle ich euch mindestens 3 Stunden einzuplanen.

Mount Vernon ist täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Ihr bekommt direkt beim Kauf eurer Tickets eine Zeit zugewiesen, um die ihr die Tour durch das Haus machen könnt.
Der Eintritt beläuft sich auf 18$, wenn ihr online bereits eure Tickets kauft. Vor Ort zahlt ihr 20$. Parken könnt ihr übrigens kostenfrei.

Nachstellung der Vereidigung von Präsident George Washington

Werbung // Wir wurden freundlicherweise mit einem Presse-Ticket von Mount Vernon ausgestattet, mit kostenfreien Zugang zum Landsitz. Vielen Dank hierfür. Unsere Meinung blieb davon völlig unberührt.

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