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Fort Worth – die „Cowtown“ von Texas

Nur unweit von Dallas liegt die Stadt Fort Worth. Beide Städte teilen sich sogar einen Flughafen, der direkt mittig liegt. Hier daher gleich der erste Tipp: wenn ihr beide Städte besichtigen wollt, nehmt euch wie wir, ein Hotel in Arlington oder rund um den DFW Flughafen – so seid ihr in rund 20 Kilometern mit dem Auto in beiden Städten.
Die fünftgrößte Stadt des Staates Texas wurde oder ist bekannt durch den Viehtransport- und verkauf. Hier im Umland gibt es eine riesige Dichte an Bauernhöfen – sogenannte Cattle Ranches, die vor allem Kühe und die berühmten Texas Longhorns beherbergen. Auch die Zentrale der American Airlines sitzt hier in Fort Worth.

Wie viele andere Großstädte bietet die Stadt etliche Museen, einen botanischen Garten, Zoo und sogar den Texas Motor Speedway, eine NASCAR Rennstrecke. Es fällt also nicht schwer, hier ein paar Tage zu verbringen. Vor allem das Museum of Science and History ist wohl sehenswert, aufgrund der John F. Kennedy Ausstellungen.
Ist man aber ehrlich, kommen die Touristen nicht wegen dem kulturellen Sehenswürdigkeiten. Meist bleiben (deutsche) Touristen auch nicht länger als 1 oder 2 Tage vor Ort, daher möchte ich meine Tipps auch auf die Attraktionen beschränken, die ihr gut an einem Tag erleben könnt.

Wer doch länger bleibt, dem empfehle ich vor allem ein Besuch vorab im Tourist Information Center in der Main Street. Dort wurden wir mit tollen Geschichten und etlichen Informationen ausgestattet. An die ältere Dame, die uns dort empfing werde ich wohl mein Leben lang denken – zum Einen aufgrund Ihrer Geschichte, wie sie damals Schule schwänzte, um Präsident Kennedy zu sehen und zum Anderen weil sie uns erzählte, sie hoffe der Winter wird nicht so kalt, denn Texas is normalerweise so warm, sie hätte nicht mal eine Heizung zuhause. Immer wieder spannend, welche Geschichten Menschen so auf Lager haben.

  • Houston Street
    Wir haben an der 4th Avenue Ecke Houston geparkt und sind die Straße hochgeschlendert. Hier reihen sich links und rechts richtig coole Läden aneinander. Alle sehr auf den Western- und Texasstil konzentriert, aber gerade deswegen mal erfrischend anders.
    Läden wir Parts Unknown und Retro Cowboy lohnen sich zu besuchen.
    Am Höhe der 2nd Avenue ist das Worthington Rennaissance Hotel und bietet von seinem hauseigenen Übergang im ersten Stock einen tollen Ausblick zurück auf die Houston Street. Für Fotofans ein Muss.
  • Sundance Square
    Lauft ihr die Main Street auf und ab kommt ihr unumgänglich am Sundance Square vorbei. Eine Art Marktplatz mit Cafés und vor allem einem tollen Wandgemälde, das ihr nicht verpassen solltet.
    Wer schon morgens unterwegs ist und Zeit für ein leckeres Frühstück hat, sollte sich im Yolk auf die Warteliste setzen lassen. Das Frühstückslokal öffnet schon um 6.30 Uhr seine Pforten und ist bis Mittags immer gut besucht. Nehmt also etwas Wartezeit mit.
  • Breweries
    Allein in der Downtown Area gibt es über 20 kleine und größere Brauereien. Wer also Bier aller Sorten mag, der kann hier tagelanges Tasting machen.
    Der sogenannte Fort Worth Ale Trail führt euch mit einer Stempelkarte durch die 8 berühmtesten Micro-Breweries der Stadt. Bei Interesse könnt ihr euch diesen Pass an einem der Visitor Center (Downtown oder an den Stockyards) abholen und alle Stempel nach und nach einsammeln. Wer alle Stempel geholt hat, bekommt im Visitor Center ein tatsächlich hübsches und sehr flauschiges T-Shirt. (Wir haben netterweise beide von der oben bereits erwähnten Lady eins geschenkt bekommen).
  • Fort Worth Stockyards
    Definitv die Hauptattraktion der Stadt und auch wir sind natürlichem dem Ruf gefolgt. Die Stockyards liegen etwas ausserhalb von Downtown und mittlerweile DAS historisches Viertel der Stadt – es wurde 1976 im National Register of Historic Places eingetragen.
    Heute findet ihr dort Saloons, Geschäfte und Country Stores sowie ein paar Attraktionen wie Viehversteigerungen, Rodeos oder ein Schauspiel in dem eine Geschichte aus dem Wilden Westen mit echten Darstellern nachempfunden wird.
    Tickets oder Eintrittskarten benötigt ihr keine – lediglich das Parken auf den hinteren Parkplätzen kostet etwas. Zum Parken benötigt ihr euer KFZ-Kennzeichen und eine Kreditkarte.
    Wir haben mittags unseren Lunch im H3 Saloon zu uns genommen und können allein aufgrund der großartigen Einrichtung das Lokal nur empfehlen – das Essen war ebenso gut. Es lohnt sich aber hier vorab online einen Tisch zu reservieren!
    Noch davor – täglich um 11.30 Uhr – haben wir uns den sogenannten Cattle Drive angesehen. Cowboys auf Pferden treiben einige Texas Longhorns durch die Straßen – mehr ist es auch schon nicht, aber aufgrund der langen Hörner sind die Rinder unfassbar beeindruckend und toll anzusehen. Wer sich nicht vorne die Straße mit allen Schaulustigen teilen möchte, kann auch hinter das Stockyard Museum gehen (großes gelbes Gebäude, in dem auch Toiletten zu finden sind) und die Rinder in ihrem Gehege begutachten.
    Schräg gegenüber befindet sich die Fort Worth Stockyards Station, die an ein kleines Wild West Einkaufszentrum erinnern. Etliche Läden mit Cowboy-Merchandise, Naschereien oder – mein Favorit unter allen Läden – ein Tee-Laden. Bei der Spice & Tea Exchange gab es frischen und losen Tee in allen Größen – nicht günstig, aber wie ich heute berichten kann, sehr lecker und als Tee-Tante konnte ich nicht vorbeigehen ohne zwei kleine Beutel mitzunehmen.
    Live-Musik gibt es überall in den Saloons, der bekannteste Laden ist weltweits größter Honky Tonk: Billy Bob’s, wo schon Countrygrößen wie Waylon Jennings oder Willie Nelson spielten. Auch Heute spielen dort wöchtenlich Country-Bands mit Rang und Namen. Würde ich dort leben, hätte ich wohl ein Monatsabo und wäre jede Woche auch mindestens 2 Konzerten. Die meisten Konzerte kosten gerade mal um die 20$ – das sollte man sich also nicht entgehen lassen.
  • Log Cabin Village
    Wie schon erwähnt, kann Fort Worth weitaus mehr als nur die Stockyards. Wir haben es aufgrund der Öffnungszeiten leider selbst nicht mehr in Log Cabin Village geschafft – ich möchte es aber hier trotzdem mit aufnehmen, da es mir mehrfach empfohlen wurde.
    Ein Freilichtmuseum die die Herkunft und Entstehungsgeschichte Texas‘ aufzeigen soll. Alte Gebäude aus früherer Pionier-Zeit (1840-1890) können heute dort besichtigt werden.

Alles in Allem darf man Fort Worth keinesfalls auslassen, wenn man in der Dallas Area unterwegs ist und so richtig texanisches Feeling erleben möchte. Übrigens haben wir es so empfunden, als ob die Texaner bisher tatsächlich das netteste Volk der USA sind. Und wir sind ja schon ein bisschen rumgekommen. Südstaatler generell sind gastfreundlich, höflich und sehr zuvorkommend, aber der Texaner hat immer noch eine Schippchen drauf gelegt. Ob das am guten BBQ aus der Cowtown liegt?

Weitere Städte und Sehenswürdigkeiten, die man in Texas nicht verpassen darf, findet ihr hier.

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