Floridas Südwesten – das „Best Of“ aller Strände, Attraktionen und Restaurants
Der Südwesten Floridas ist einer der schönsten Gegenden, die der Sunshine State zu bieten hat. „Southwest Florida“ erstreckt sich grob von Sarasota im Norden bis in den Süden nach Marco Island und schließt Städte wie Cape Coral, Fort Myers und Naples ein.
Um hier umfassende Reisetipps zu geben, müsste ich einen dicken Reiseführer schreiben. Daher gibt es heute einfach ein paar Highlights (gute Restaurants, die schönsten Strände, Attraktionen etc.), die ich selbst erfahren habe und guten Gewissens an euch weitergeben kann.
Fort Myers:
– Ein absoluter Ft. Myers-Klassiker sind die Edison & Ford Winter Estates. Mein ausführlicher Bericht dazu hier. Ich kann nur sagen, dass die 25$ Eintritt es durchaus wert sind und man sehr viel für sein Geld geboten bekommt. Wir waren über 3h vor Ort. Mein Tipp: seid die Ersten, somit könnt ihr alles noch ungestört besichtigen und habt keine anderen Touristen auf euren Fotos.
– Ft. Myers Historic Downtown ist recht schnell abgelaufen. Die 1st Street auf und ab, mal hier und da in eine Seitenstraße reingeschaut, das war es dann auch schon. Perfekt zum Lunchen und für einen kleinen Spaziergang zwischendurch. Auf jeden Fall sollte man sich ein Eis im „Scoops on First“ nicht entgehen lassen. Hin und wieder gibt es am Wasser auch Events wie ein BBQ Cookoff oder einen Flohmarkt – einfach vorab schlau machen. Mein Tipp: für 1$/Stunde haben wir in der Parking Garage in der Main Street geparkt.
– Sun Harvest Citrus ist auch immer einen Besuch wert. Hier werden frische Orangen und Grapefruits verkauft. An Werktagen kann man das Pressen oder Abfüllen der Früchte live durch ein Glasfenster beobachten. Ihr könnt umsonst alle Früchte testen und auch ein paar Becher der selbstgemachten Säfte testen – alles for free. Drum herum gibt es viele tolle lokale Souvenirs und Leckereien. Denkt dran euch den Eis-Coupon auszudrucken: Icecream Buy One get One Free . Wir hatten in einem Couponbook ebenso einen Gutschein gefunden, der uns ein Netz Zitrusfrüchte (5 Pfund) umsonst beschert hat, weil wir über 20$ vor Ort ausgegeben haben. Einfach die Augen offen halten – die Couponhefte liegen überall aus.
– Etwas weiter nördlich in Punta Gorda liegt das Babcock Ranch Reserve – dort werden im Rahmen der Babcock Ranch Eco Tours* Swamp Buggy Tours in einem alten Schulbus angeboten . In 1,5h fährt man mit einem Guide durch das Naturschutzgebiet und erfährt alles zu Pflanzen, Tieren und Geschichte. Wir haben wenig erwartet, wurden aber überaus positiv überrascht. Die 24 $ Eintritt sind es wirklich wert. Wir haben neben den obligatorischen Alligatoren u.a. Wildschweine, Hirsche, Rehe und die eher seltenen Rosate Spoonbills gesehen. Wenn ihr von Ft. Myers aus kommt, biegt NICHT rechts ab sobald ihr ein großes Tor mit „Babcock Ranch“ seht, sondern fahrt noch ein paar Minuten weiter bis 2 Fahnen zu sehen sind auf denen „Eco Tour“ steht. Von da aus geht es über eine Dirtroad zum Parkplatz. Eine wirklich tolle Tour, die ich sofort wieder machen würde.
Restaurants:
– Typisch für Florida sind die guten Fischlokale mit Blick auf’s Wasser. Wir haben im Doc Ford’s Rum Bar & Grille wirklich sehr lecker gegessen. Auf 4 verschiedenen Ebenen könnt ihr euch hier niederlassen (Indoor oder Outdoor). Auch die Cocktails sind zu empfehlen. Mittlerweile gibt es Doc Ford’s übrigens auch auf Sanibel Island.
– In Ft. Myers Beach direkt unter der Matanzas Pass Bridge befindet sich das Mantanzas on the Bay. Ich habe noch NIE so gute Coconut Shrimp gegessen! Und das Ambiente direkt am Wasser ist auch toll.
– In Ft. Myers Beach werdet ihr vergeblich nach einem Starbucks oder Dunkin‘ Donut suchen – but I got you covered! Toll frühstücken könnt ihr nämlich im MoJoe’s Coffee Café. Der Sitzbereich draussen ist super gemütlich und schön schattig. Auch perfekt um einfach nur einen Coffee to go zu holen.
– First Watch ist für ein ausgiebiges und tolles Frühstück oder zum Lunch sehr zu empfehlen. Die Kette gibt es an der ganzen Küste verteilt. Ausgefallene Speisen gibt es genauso wie die amerikanischen Klassiker. Das Preis-Leistungsverhältnis ist super fair und die Läden sehr ansprechend. Meine Empfehlung: Farmhouse Hash direkt aus der Pfanne und eines der saisonalen Getränke.
Sanibel Island / Captiva:
– Eine über 3 Meilen lange Straße führt durch das J.N. „Ding“ Darling Wildlife Refuge. Für 13$ könnt ihr eine geführte Trolley-Tour machen oder für 5$ selbst mit dem Auto durchfahren und anhalten wann immer ihr wollt. Als Freigeist habe ich das eigene Auto gewählt. Wir haben auf unserem Weg aber dann auch die Trolley-Tour eingeholt und ein paar spannende Infos aufgeschnappt. Man erfährt also mit Guide so einige spannende Dinge über das Schutzgebiet. Ich würde rückblickend nun auch nochmal gerne die geführte Tour mitmachen. Nehmt auf jeden Fall eure Kameras mit gutem Zoom mit. Ihr werdet sehr viele Tiere sehen. Vor allem Fische, Krabben und Vögel. Mit ganz viel Glück aber auch Alligatoren, Schlangen und Nagetiere. Mein Tipp: schaut euch auch ganz genau die Stämme der Mangroven an, hier sind die Mangroven-Krabben zu finden, super getarnt, aber wenn man mal eine gesehen hat, sieht man etliche.
Abgesehen von der Tierwelt ist das Ding Darling Wildlife Refuge aber einfach auch eine Augenweide. Man fühlt sich wie in einem Wildpark, den man mit dem Auto durchfährt. Manche Ecken haben uns sogar an Jurassic Park erinnert. Ein absolutes Muss, wenn man auf Sanibel Island unterwegs ist.
– Direkt gegenüber vom Ding Darling Eingang findet ihr CROW – die Clinic for the Rehabilitation of Wildlife. 7 Tage die Woche könnt ihr hier für 12 $ pro Person alles über die Tierwelt in Southwest Florida lernen. Die Klinik nimmt verletzte Tiere auf und versucht diese nach erfolgreichem Aufpäppeln wieder in die Wildnis zu entlassen. Gerade mit Kindern ein schöner Ausflug. Solltet ihr am Straßenrand oder woanders mal ein verletztes Tier finden, ist CROW euer Ansprechparter – ruft die Klinik direkt an und sie werden sich um den Patienten kümmern.
Strände:
– Zur Abkühlung ging es für uns dann an den Bowman’s Beach. Ein naturbelassender Sandstrand mit kristallklarem Wasser. Vom zahlungspflichtigen Parkplatz (5$/Stunde) läuft man rund 5 Minuten über eine Brücke, durch die Natur bis vor zum Strand. Duschen und Toilettenhäuschen sind vorhanden. Der Ausblick auf’s Wasser war auch hier einfach perfekt. Und ebenso wie an allen Stränden gilt: wer etwas mehr läuft, entkommt der Menschentraube und hat den Strand dann fast für dich (zumindest war es Anfang Mai).
– Auch Captiva Island ist als Strand zu empfehlen, allerdings ist der Captiva North-End Parkplatz sehr klein und daher schnell voll. Hier heißt es also früh aufstehen, wenn ihr nicht vor Ort eine Unterkunft habt und dort parken könnt. Viele Strandzugänge sind privat und das Parken auf der Straße kaum erlaubt.
– Der Klassiker auf Sanibel Island ist dann aber natürlich der Strand rund um den berühmten Leuchtturm: Lighthouse Beach (Park). Mit dem Rücken zum Leuchtturm und dem Gesicht zum Meer, lässt es sich hier schon aushalten. Auch schön, wenn ihr einfach nur einen kleinen Spaziergang unternehmen wollt.
Bonita Springs / Estero:
Sightseeing:
– Bonita Springs ist keine Großstadt – somit gibt es auch eher nur kleine Attraktionen. Unter anderem haben wir die Everglades Wonder Gardens* besucht. Ein historischer Klein-Zoo aus dem Jahr 1936. Ein botanischer Dschungel bietet hier sämtliche heimischen Tiere Floridas. Bis auf die Alligatoren und Schlangen laufen die Tiere hier fast alle ohne Gehege im Park umher. Hühner, Schildkröten, Pfaue und Flamingos kreuzen immer wieder eure Wege. Gerade mit kleinen Kids ist der Garten sicher eine nette Alternative zum großen Zoo in Naples. Mein Tipp: unterhaltet euch mit den Papageien im Eingangsbereich – die freundliche (und vielleicht etwas verrückte) Mitarbeiterin an der Kasse unterstützt euch gerne beim Plaudern und ihr werdet erstaunt sein, was die Vögel alles können. Mit 12$ Eintritt seid ihr dabei, einen Gutschein für ermäßigten Rabatt findet ihr hier.
– Kein wirkliches Sightseeing, aber ein schöner Zeitvertreib sind die liebevoll gestalteten Minigolf-Plätze. Jeder Platz hat sein spezielles Motto. Beliebt sind Piraten-Plätze und Safari-Plätze. Hier in Bonita Springs Ist z.B. Congo River Minigolf & Explorations preisgekrönt und zu empfehlen. Hier kann man einen 18-Loch Minigolf Course hinter sich bringen, der wirklich nette Überraschungen bietet. Zudem können die Kids Gold schürfen oder nach verlorenen Artefakten graben. Eine kleine Spielhalle mit Automaten gibt es ebenso. Wer mutig ist, kann sogar echte Kaimane füttern – wobei ich sowas immer nicht ganz unterstützen kann und daher nicht ausprobiert habe. Den Congo River Golfplatz gibt es übrigens nicht nur in Bonita, auch in 7 anderen Städten Floridas gibt es einen Ableger. Auf der Homepage findet ihr auch hierfür einen Rabattcoupon.
– Die Hertz Arena ist direkt neben dem Miromar Outlet zu finden und bietet fast täglich tolle Konzerte oder Eishockeyspiele der Florida Everblades an. Schaut einfach mal in den Kalender, ob vielleicht was dabei ist für euch. Aber nehmt was Warmes mit, da drin ist es cold as ice.
– Wer etwas mehr in die floridianische Natur eintauchen will, dem kann ich einen Spaziergang auf dem Bird Rookery Swamp Trail empfehlen. Je früher am Morgen, desto besser – allein schon wegen der Temperaturen. Aber auch wegen der Tier-Sichtungen. Der Trail ist eigentlich ein Rundweg, umfasst aber 19 Kilometer und man läuft schon 1,5h bis es überhaupt zum Loop-Start kommt. Wer also den ganzen Trail machen möchte muss sich viiiel Zeit nehmen oder auf das Rad zurückgreifen.
Wir konnten Alligatoren sehen, Schildkröten, zwei Schlangen, Geier, etliche Reiher und andere Vögel sowie einen Waschbären. Alles morgens um halb 10 – als wir uns um 11 auf den Rückweg machten haben wir kaum mehr Tiere gesehen, nur noch Wanderer.
– Ein ganz schönes Stückchen ins Landesinnere, liegt die Corkscrew Swamp Sanctuary. Für 14$ Eintritt lauft ihr hier über Stege vorbei an der Floridianischen Flora und Fauna. Auch hier kann man vor allem morgens alle Tiere entdecken, die auch der Bird Rookery Swamp Trail zu bieten hat. Über 2 Meilen läuft der Trail vorbei an Alligatoren, Schlangen, Vögeln, Schildkröten und sogar Bären – wenn man Glück hat. Die Sanctuary ist aber keineswegs ein Tierpark oder Zoo – es handelt sich um reinste Natur und freie Tiere auf einem Gebiet von rund 52 Quadratkilometer Land, welches zu noch den Everglades gehört.
Strände:
– Wir hatten den Bonita Public Beach direkt vor unserer Ferienwohnung und waren sehr angetan. Die meisten Besucher sind oftmals eher faul und bewegen sich nicht weit weg vom Parkplatz. Somit ist es direkt am Anfang oftmals recht voll. Einfach 100 Meter weiter nach rechts oder links laufen und schon kann man den Strand etwas ruhiger genießen. Das Wasser war super sauber und klar. Perfekt auch um ganztags „Shelling“ zu betreiben, also nach schönen Muscheln zu suchen.
Ab Mai bis Oktober ist Stingray-Season, man sollte beim Baden also eher durchs Wasser schlurfen, als große Schritte zu machen, um zu vermeiden auf einen der Rochen zu treten.
Wir haben hier auch etliche Sonnenuntergänge genoßen, mit dem Highlight eines vorbeischwimmenden Delfins, keine 3 Meter weg von uns.
– Der Barefoot Beach gehört zu den Stateparks und somit kostet dieser schon am Eingang Eintritt (8$/Auto). Ihr könnt dann aber so lange parken bzw. bleiben wie ihr möchtet. Wir haben leider die RedTide Zeit mitbekommen und mussten somit mit viel toten Fischen den Strand teilen. Daher haben wir uns entschieden lieber nur einen kleinen Spaziergang auf dem Nature Trail zu machen, der vom Parkplatz weg geht. Weswegen es sich immer trotzdem lohnt hierher zu kommen: die Gopher Turtles sind hier zu Hause. Relativ große Landschildkröten, die hier an jeder Ecke zu finden sind. Als großer Schildkröten-Fan haben sich die 8$ also auch so gelohnt.
– Ein wirklich schöner Strand ist auch der von Lovers Key Island. Auch hier zahlt man die 8$-Stateparkgebühr gleich zu Beginn. Auf Lovers Key kann man kayaken oder Fahrrad fahren, aber auch Fischen und natürlich baden gehen. Auf den inneren Wasserarmen des Karl E. Johnson StateParks (gleiche Einfahrt) kann man mit dem Kayak die wunderbare Tierwelt erkunden. Es wird zwar gewarnt vor Alligatoren, aber meist sind hier eher Manatees anzutrefen. Wir haben im Kanu zwei Seekühe sehen können. Die Kayaks oder Kanus könnt ihr direkt vor Ort mieten. Dort gibt es auch ein paar Erfrischungen wie Eis und Getränke, sowie Toiletten. Wer lieber an Land bleibt kann die Trails entlang laufen und auch von dort die Tierwelt beobachten.
Es lohnt sich den Strand auf etwas weiter nach Norden Richtung Big Carlos Pass zu laufen. Dort stehen viele Angler und die Strände sind geschmückt mit Driftwood.
Achtung: Wer lang genug auf’s Wasser schaut sieht eigentlich fast immer Delfine – zu unserer Überraschung ist dieses Mal aber auch ein Bullshark nur 1 Meter vom Strand entfernt auf einen Angler zugeschwommen, der mit einem riesen Satz das Wasser verlassen hat. Das türkisblaue Meer ist vielleicht im ersten Moment sehr einladend, ist und bleibt aber auch das Zuhause gefährlicher Tiere wie Haie und Stachelrochen, welche auch mal näher ans Ufer kommen. Ein anderer Angler hatte im Jahr danach einen kleinen Riffhai versehentlich geangelt – aber natürlich sofort nach Entfernen des Hakens wieder ins Meer gebracht. Behaltet also eure Umgebung immer im Auge und lasst eure Kids dort nicht alleine planschen.
Restaurants:
– Wer schön und gut essen gehen will, sollte abends bei Coconut Jack’s Waterfront Grille vorbeischauen. Nehmt euch die Zeit und wartet unbedingt auf einen Platz direkt am Wasser. Von dort seht ihr abends etliche Mullets (Meeräschen) aus dem Wasser springen. Allein das ist schon ein Grund für den Besuch. Zudem gibt es leckere Fischgerichte – ich kann euch die Coconut Shrimps wärmstens empfehlen.
– Nehmt die Wartezeit auf euch und lasst euch an einem Tisch direkt am Wasser nieder – im The Fish House. Auch hier gibt’s Seafood für jeden Geschmack. Ganz frisch gefangen. Das karibische Flair mit Blick auf den Wasserweg, gesäumt von Booten und schönen Häusern ist wirklich paradiesisch. Die Lobster Spaghetti waren ein absoluter Traum! Und wer genauer hinschaut, sieht im Wasser Tonnen an Fischen. Mit viel Glück schwimmt auch hier ein Delfin vorbei. Fun Fact: Ihr habt ein Boot? Damit könnt ihr direkt am Steg anlegen, Abendessen gehen und von dort mit dem Boot wieder weiterfahren.
– Buffalo Chips auf der „Old 41 Road“ ist eine Institution im Ort. Etwas heruntergekommen und alt wirkt die Einrichtung schon, aber in amerikanischer Manier gibts hier an allen Ecken ordentlich was zu Sehen. Die Wände sind zugepflastert mit Werbung, Fotos und Bilderrahmen. Berühmt ist das Lokal für seine Chicken Wings. Immer Montags gibt es diese schon für 0,75$/Stück – lasst es euch schmecken. Im direkt angrenzenden Ranch House Motel könnt ihr günstig (meist unter 100$) im Ranch-Stil übernachten.
– Das Pinchers gibt es ebenso nicht nur in Bonita Springs, sondern ganze 10x verteilt an der Südwest Küste Floridas – seit 20 Jahren. Bekannt ist das Lokal vor allem durch sein Angebot von Stone Crabs, Blue Crabs und weiterem leckeren Seafood. Fun Fact: Kids unter 12 essen kostenlos, solange ihr als Erwachsene normale Speisen bestellt.
– I scream Icecream! Und zwar nach Sweet Melissa’s Icecream auf der Bonita Beach Road. Unscheinbarer Laden von Aussen, aber das Eis hat es in sich! Mein Tipp: bestellt euch 1 Scoop mit 2 Flavors – denn 2 Scoops sind umgerechnet, das was wir unter 4-5 Kugeln kennen 😉
Naples:
– Ein unerwartetes Highlight war der Naples Botanical Garden*. Auch wenn man denkt „bei so viel schöner Natur in Florida, müsste man doch hier nicht in den Botanischen Garten“, kann ich den Ausflug wirklich nur empfehlen. Ein wunderschön angelegter Naturgarten mit toller Flora und Fauna – perfekt für tolle Fotos. Einen ausführlichen Bericht und warum ihr den Botanical Garden nicht verpassen solltet, lest ihr hier.
– Für einen kleinen Bummel sind wir in die „Tin City“ gefahren, nur unweit der 5th Avenue. Ihr könnt dort kostenlos parken und durch 3 kleine Holzhallen mit Läden und Restaurants schlendern. Die Geschäfte haben natürlich den üblichen Tourikram zu bieten, aber auch die ein oder andere Besonderheit, wie z.B. Monkey Bread oder einen Laden mit tollen Ölen und Gewürzen. Wir haben dort im „Riverwalk“ einen kleinen Lunch eingenommen und von der Veranda Pelikanen beim Fischreste-Abstauben eines der Fischerboote zugeschaut.
– Ein kleiner, aber doch feiner Tierpark ist der Napes Zoo at Caribbean Gardens. Zentral gelegen und wunderbar in die Natur eingebetet. Ein halber Tag reicht hier völlig aus. Was uns am Zoo gut gefallen hat, könnt ihr hier nochmal genauer nachlesen.
– Wenn ihr dann schon in der Gegend seid, fahrt mit dem Auto einfach mal die schönen Straßen von Port Royal ab. Ein unverschämt großes und schönes Haus neben dem Anderen. Hier leben die Schönen und Reichen von Naples. Gesehen haben wir am Ende aber nur die Landschaftsgärtner, eine Schildkröte und dicke Autos. Ist aber wirklich eine kleine Fahrt wert.
– Naples hat wie ich finde eine der schönsten „Innenstädte“, zumindest ist die 5th Avenue ein richtiger Downtown-Hingucker. Hier kann man schon mal den ein oder anderen Blogger posen sehen oder dicke Autos beim rückwärts einparken beobachten. Zudem gibt es leckeres Eis (z.B. bei Kilwin’s oder Adelheid’s), gute Restaurants und nette Geschäfte (z.B. das Best of Everything). Also holt euch einen Kaffee oder ein Eis und schlendert einfach ein bisschen. Natürlich ist es in der Hochsaison aber auch sehr touristisch und voll.
Strände:
– Auch der Strand von Naples hat was drauf. Hier könnt ihr kilometerweit laufen, auf dem Naples Pier auf’s weite Meer blicken und im glasklaren Wasser baden. Wer den Menschenmassen etwas entgehen möchte, sollte versuchen einen der wenigen Parkplätze in der 18th Street zu ergattern. Hier parkt ihr günstig für 2,50$/Stunde und seid etwas weiter weg vom Trubel.
– Für 6$ Eintritt lohnt sich ein Besuch im Delnor-Wiggins Pass State Park. Dieser State Park hat verschiedene Strandabschnitte. Nur der Hinterste bietet sich nicht zum Baden an, da hier aufgrund des Bootsverkehrs aus dem Cocohatchee River und des Angelns das Schwimmen verboten ist. Auch der Aussichtsturm war leider geschlossen, als wir dort waren. Somit sind wir an einen der Strandabschnitte vorne (#4). Das Wasser war super klar und der Strand schön sauber. Überall gibt es Picknicktische und WCs sowie Duschen.
Restaurants:
– Eher mittig zwischen Bonita Springs und Naples bekommt der BBQ Fan was zu beißen: bei Rib City Grill gibt es – wer hätte es gedacht – zarte Rippchen die vom Knochen fallen. Eher rustikal eingerichtet, aber auch amerikanisch gemütlich.
– Im Buzz’s Lighthouse Restaurant geht es sehr entspannt zu. Hier müsst ihr nicht gestriegelt und gebügelt auftauchen, ein legeres Outfit tut es auch. Buzz’s bietet die typischen Seafood Klassiker. Zwar kann man hier nicht den Sonnenuntergang beobachten, aber immerhin sitzt man draussen mit Blick auf’s Wasser.
– Auch ein Touri-Klassiker, aber wirklich auch eine Empfehlung: die Cheesecake Factory neben dem Coastland Center. Hier haben wir bisher immer gut gegessen. Für den süßen Hunger mein Tipp: teilt euch besser ein Stück Cheesecake (oder nehmt ihn mit nach Hause) – ein Stück kann euch 1-2 Tage glücklich und zufrieden machen (aber nur wenn ihr die Kalorien nicht beachtet).
Cape Coral:
Ich wurde oft gefragt, warum ich nichts über Cape Coral schreibe. Ich bin daher ehrlich: ich bin einfach kein Fan. Cape Coral ist ein Mekka für deutsche Touristen, denn hier gibt es einfach das größte Angebot an Ferienhäuser und -wohnungen. Auch haben sich hier bereits viele deutsche Auswanderer niedergelassen. Downtown ist meines Erachtens nicht wirklich sehenswert – auch wenn ich mir damit jetzt keine Freunde mache.
Viele empfehlen einen Ausflug nach Matlatcha – ein buntes kleines Fischerdörfchen mit einigen Kunstläden und Shops. In meinen Augen ganz nett, aber nicht zwingend ein Muss.
Wenn ihr allerdings dort seit, lohnt sich die Weiterfahrt nach Pine Island. Dort gibt es selbst zwar auch nichts wirklich Sehenswertes, aber ein super BBQ Lokal: das Saltwater Smokehouse. Irrsinnig freundliche Bedienung und die Fries sind der Hammer!
Cape Coral empfehle ich daher nur, wenn ihr länger eine bezahlbare, schöne Unterkunft mit eigenem Pool sucht und für Tagesausflüge in alle anderen genannten Orte.
Shopping:
Im ganzen Südwesten Floridas lässt es sich herrlich shoppen. Ob Outdoor Outlet oder Indoor Mall, für jedes Wetter und jeden Geldbeutel ist was dabei.
– Die Miromar Outlets in Estero, sind wohl die bekanntesten Outlet Shops der Westküste. Hier gibt es über 140 Shops in denen ihr nach Herzenslust shoppen könnt. Da kann man schon mal den ganzen Tag verbringen. Denkt dran, euch vorab mit einem Coupon (aus Couponheften oder von der Homepage) eines der Couponbooks zu holen, um noch mehr zu sparen. Für den Energyboost zwischendurch gibt es einen Starbucks und für den größeren Hunger empfehle ich euch einen Besuch in Ford’s Garage. Super leckere Burger zu einem fairen Preis – und in einer super Kulisse.
– Coconut Point (ebenfalls in Estero) bietet diverse Läden die für mich im USA-Urlaub ein Muss sind: der Buchladen Barne’s & Noble (mit einer unfassbar tollen Auswahl an Zeitschriften zu allen Themen), natürlich einen Target, T.J. Maxx, Ross Dress for Less, FiveBelow, Ulta, Dillards, Bed,Bath&Beyond und Viele mehr. Hier bekommt ihr wirklich Alles was das Herz begehrt. Und einige Kettenrestaurants bieten dann auch noch genug Auswahl für Lunch oder Dinner.
– Die Sanibel Outlets kurz vor Sanibel Island sind zwar kleiner, haben etwas weniger Auswahl an Geschäften, sind aber auch nicht ganz so überfüllt wie Miromar. Außerdem könnt ihr danach direkt nach Sanibel weiter fahren und ins Meer springen.
– In Naples gibt es das Coastland Center – schräg gegenüber dem Zoo. Hier gibt es neben dem großen Foodcourt auch die obligatorischen Läden, wie Macy’s und Co. Gerade im heißen Sommer ist es hier drin angenehm kühl.
Ausflüge:
– Die I-75 führt direkt in ca. 2,5 vom Westen an die Ostküste und endet in Miami. Für einen Tagesausflug oder für einen Ausflug mit Übernachtung also keine allzu lange Distanz.
– Ich empfehle aber auf jeden Fall 1h weiter südlich in die Everglades zu fahren. Von Vorneherein sollte ich sagen: bitte habt keinerlei Erwartungen an Tier-Sichtungen. Die Everglades sind kein Zoo und somit liegt es an der Natur und dem Wetter, was ihr sehen werdet.
Wir waren Anfang Mai dort, nach einer relativ trockenen Zeit und hatten super Glück. Wir haben uns das große Combo-Ticket bei Captain Jack’s Airboat Tours für etwas über 90$ gegönnt (ca. 80$ mit Coupon) und hatten damit 2 Airboat Touren und eine Buggy Fahrt inklusive, sowie den Besuch der Animal Sanctuary und einer Alligator Show (die wir uns aber erspart haben).
Auf der ersten Airboat Tour gleich zu Beginn in Everglades City hatten wir direkt das seltene Glück von Delfinen begleitet zu werden. Auf dem Weg durch die Mangroven hatten wir noch einen Waschbären gesehen. Die zweite Airboattour war gespickt mit Alligatoren und Vögeln aller Art. Aber das wahre Highlight für mich war die Fahrt mit dem Buggy durch einen kleinen Waldabschnitt. Vorbei an Alligator und einer kleinen Schlange, sind wir dann auf eine Bärenmama und ihrem Cup getroffen. Wie gesagt, wir hatten an diesem Tag wohl extrem viel Glück – ich habe leider auch von anderen Urlaubern gehört, die auf der ganzen Tour nicht einen Alligator gesehen haben. Trotzdem ist allein aufgrund der Natur und des Nationalparks die Tour schon das Geld wert. Zudem bin ich erfreut, hier eine Tour empfehlen zu können, die nicht mit Fressen die Tiere anlockt, sondern der Natur ihren freien Lauf lässt. Mal mit mehr, mal mit weniger Tier-Glück.
– Eine besonders schöne Erfahrung war das Mieten eines Charterboats zum Angeln auf offenem Meer. Für „Offshore Fishing“ gibt es zwei Varianten die man wählen kann, bei verschiedenen Anbietern. Ein Partyboat (oder eine Boozecruise) mit mehreren Teilnehmern oder ein privates Charterboat mit einem eigenen Captain (und Angelexperten) für euch alleine (bzw. bis zu 6 Personen).
Wir haben uns für Letzteres entschieden und waren total begeistert. 4h zu Dritt zum Angeln raus auf’s Meer. Als blutige Anfänger hat uns Captain Mike erstmal die Angel-Welt erklären müssen, aber dank dem guten Lehrer, hatten wir es dann relativ schnell drin. Ohne die 4h im Detail zu erzählen, hier die harten Fakten: wir haben zwar Fische gefangen, allerdings haben wir sie immer wieder als Köder benutzt, um größere Fische zu fangen. Hat an sich geklappt – letztendlich hatten wir einen Barracuda und einen Bullenhai an der Angel (gruselig wie faszinierend gleichermaßen). Das Ziel abends Fisch für den Grill zu haben, allerdings verfehlt.
Und ja, ich hätte was gegen Übelkeit einnehmen sollen. Trotzdem ein absolutes Highlight unseres Urlaubs. Je nach Charter, Jahreszeit und Angebot müsst ihr für 4h mit 400-500$ rechnen. Und ganz wichtig: hinzu kommen 25-30% Trinkgeld! Diesist kein optionales Trinkgeld, sondern ein ungeschriebenes Gesetz bei Bootstouren. Kalkuliert das also von Beginn an mit ein.
Bei Interesse, kann ich Captain Mike von Jammin Fishing Charters wirklich empfehlen, auf den ich durch eine Anzeige vor Ort gekommen bin. Sein Boot legt an der Marina gegenüber Lover’s Key ab.
– Von Ft. Myers Beach fährt täglich der Key West Express in 4,5h nach Key West. Der Express ist eine große Katamaran-Fähre und legt morgens um 8 Uhr ab und fährt in Key West um 18 Uhr wieder zurück. Für einen Tagesausflug ist es zu wenig Zeit. Mit der Stunde vorher, die man boarden muss und den frühen Schließungszeiten der Attraktionen vor Ort, kann ich das nicht unbedingt empfehlen. Mindestens 1, wenn nicht 2 Nächte sollte man schon Zeit haben. Klar kann man in 5h auch mit dem Auto nach Key West fahren – wenn man allerdings ein paar Pausen und Staus mit einkalkuliert kommt es auf’s gleiche raus und ist mit dem Express einfach ein wenig entspannter. Zudem ist die Schiffsfahrt gerade beim Ab- und Anlegen auch ein echtes Ereignis. Mein Tipp: wenn ihr vorhabt den Express zu nutzen, achtet auf Angebote rund um Ostern oder den Black Friday. Dann gibt es Coupons für 99$ zu kaufen, die ihr dann später für euren Roundtrip einlösen könnt (im Vergleich zu 150-250$ für ein reguläres Ticket). Ein Detailbericht zu Key West findet ihr hier.
Reisezeit:
Für Florida ist generell IMMER die richtige Zeit. Denn ganz ehrlich, ein regnerischer Tag in Florida ist immer noch besser als ein irgendein Tag in Deutschland – oder seid ihr da anderer Meinung?
Trotzdem gibt es ein paar Reisezeiten, in denen man beachten muss, dass es vielleicht nicht ganz so angenehm sein könnte:
– Die Regenzeit im Südwesten Floridas startet meist im Mai und geht bis Oktober. (Wobei es oft zwar stark regnet, aber dafür nur kurz – die Temperaturen fallen dadurch meist nicht ab.)
– Die Hurrican-Season startet meist kurz danach im Spätsommer und geht ebenfalls bis Oktober.
– Die Tourismus–Hochsaison beginnt im Oktober und zieht sich meist bis Ende April.
– Die Moskito-Saison startet hier angeblich schon im Februar und je heißer der Sommer, desto mehr Mücken, sagt man. 2018 hatten wir im Mai noch keinen einzigen Stich, 2019 waren wir im April schon völlig zerstochen – also lieber mal das Mückenspray parat haben.
Wetter ist und bleibt unvorhersehnbar. Da kann ein Hurricane auch schon mal vor der Saison kommen – oder es kommt gar keiner. Es regnet auch mal im November, obwohl die Regensaison vorbei ist. Wir wurden im April/Mai z.B. von Moskitos noch komplett verschont. Und es kann auch durchgängig schön bleiben, obwohl ein Sturm aufziehen sollte. Ihr versteht sicher, was ich euch sagen möchte.
Auch die gefürchtete Red Tide hat leider keine planbare Saison. Verursacht durch das Gift einer Alge verschwindet der Sauerstoff aus dem Wasser und es können tausende kleine und große Fische an die Strände gespült werden. Dies kann im schlimmsten Fall sogar zu Atemnot und auch tränenden Augen führen. Wir hatten im April/Mai nur Ausläufer mitbekommen, an manchen Stränden mehr, an Anderen gar nicht. Im Juli 2018 waren fast alle Strände im Südwesten ziemlich stark betroffen, sogar tote Delfine und Meeresschildkröten wurden angespült. Leider kann diese das ganze Jahr auftreten, unterschiedlich stark sein und leider auch unterschiedlich lang anhalten. Ein unvorhersehbarer Nachteil, mit dem man in Florida leider leben muss.
Werbung (unbeauftragt). Bei diesem Text handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der eine werbende Wirkung haben könnte, ohne dvon einem Unternehmen dafür beauftragt oder bezahlt worden zu sein. Vereinzelt haben wir freien Eintritt zu den Attraktionen im Rahmen eines Mediapasses erhalten – diese sind mit einem Sternchen* gekennzeichnet. Unsere Meinung bleibt davon trotzdem unbeinträchtigt.