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USA für Anfänger: nützliches Wissen für eure Reise (Teil 2)

Hier der 2.Teil der Reihe „USA für Anfänger: nützliches Wissen für eure Reise“. Diesmal möchte ich euch ein bisschen Gepflogenheiten rund um Begrüßung und Restaurantbesuch näher bringen. Wie läuft das in Restaurants in den USA, auf was muss ich beim Bezahlen achten und wieviel Trinkgeld wird erwartet. Mit all den Tipps könnt ihr euren USA-Urlaub hoffentlich noch entspannter genießen.

>> „Hi, how are you today?“ – Begrüßungsfloskeln auf Amerikanisch <<

Der Unwissende wird sich denken „Wieso fragt der mich denn, wie es mir geht? – Das geht den gar nichts an“. Aber keine Sorge, das wahre Befinden interessiert hier keinen. Zumindest solange es eine euch unbekannte Person ist. Diese Begrüßung ist in den USA, das was unser herkömmliches „Hallo“, „Guten Tag“ oder „Grüß Gott“ ist.
Daher kann man dies mit einem einfachen „Good, thank you.“ erwidern. Wer sprachlich sicherer ist, fragt auch seinen Gegenüber „Good, thanks. How are you?“. Auch hier keine Bange, mehr als eine kurze Höflichkeit wird euch nicht entgegnet werden.
Begegnet man z.B. am Strand anderen Menschen kommt auch hier schon mal eine kleine Begrüßung. Der Amerikaner grüßt gerne und man sollte dies natürlich auch erwidern. „How’re you doin‘?“ oder „What’s up?“ sind z.B. etwas flapsiger, dienen aber auch nur dem netten Geplauder bzw. einer Begrüßungsfloskel. Sollte euch das Englisch noch etwas überfordern, empfehle ich einfach immer ein nettes Lächeln aufzusetzen – das ist dann schon die halbe Miete. Und wenn ihr gar nicht wisst, was euer Gegenüber von euch möchte, zückt bestenfalls ein Wörterbuch (oder Google Translate am Handy) und entschuldigt euch mit „No English, sorry.“ – der freundliche Amerikaner kommt euch sicher entgegen und wird sich mit Hand und Fuß bemühen.
Empfehlen kann ich euch für jeden Trip aber wenigstens ein bisschen Englisch zu lernen. Denn Deutsch sprechen nur wenige Amerikaner und je nachdem wo euer Urlaub hinführt, kann der Dialekt vor Ort schon auch mal für Englisch-Sprechende schwer verständlich werden.
Ich lerne gerne mit Busuu – per App oder am PC, ganz nach eurem Anspruch, ob Anfänger oder Advanced, ob nur ein paar Floskeln für den Urlaub oder Business English. Bei Busuu könnt ihr entscheiden, wie ihr Englisch lernen wollt. Das Beste: die App ist kostenlos, solange ihr mit einer Lerneinheit am Tag glücklich seid. Mit diesem Link bekommt ihr bei Interesse 30 Tage Gratis-Zugang zu Premium Plus, mit der ihr nach eurem Tempo lernen könnt. Natürlich könnt ihr danach sofort kündigen und habt keine Kosten.

>> „Please wait to be seated.“ – keine freie Platzwahl im Lokal <<please-wait-to-be-seated-sign

In den USA stürmt man nicht das Lokal und nimmt sich den erstbesten freien Tisch, den man ergattern kann. Hier geht es geordneter zu – ich muss sagen, ich bin davon ja großer Fan! Man kommt ins Restaurant, meldet sich am „Empfang“ und wird zum Tisch geführt und seinem Kellner übergeben. Trotzdem dürft ihr natürlich euren Wunsch äußern – ob ihr nun lieber am Fenster oder vielleicht in einer „Booth“ sitzen wollt(das sind kleine Tischnischen, die man aus einem amerikanischen Diner kennt). Wenn mal viel los ist und es ein bisschen dauert, bekommt man ein Gerät an die Hand, das vibriert, sobald man an der Reihe ist. Denn ein weiterer Unterschied zu Restaurants bei uns ist, dass man für viele Lokale keinen Tisch im Voraus reservieren kann. Hier herrscht das „first come, first serve“ Prinzip. Funktioniert aber auch. In feineren Restaurants (Fine Dining) ist das Tischreservieren wiederum erwünscht.
Nachdem ihr gegessen habt, werdet ihr noch einmal final gefragt, ob ich noch einen Dessert möchtet oder noch einen Wunsch habt. Wird das verneint, wird euch gleich die Rechnung gebracht. Das ist nicht unhöflich, sondern einfach der normale Standard in der USA. Wer satt ist, zahlt und geht. Und keine Sorge, es ist ganz normal in einem amerikanischen Restaurant nicht alles aufgegessen zu haben – daher umso normaler, dass Amerikaner ihre „Leftovers“ einfach als „Doggy Bag“ einpacken lassen und mit nach Hause nehmen. Für Urlauber ist das Mitnehmen des Essen nicht immer sinnvoll – lobt einfach nochmal das tolle Essen und entschuldigt euch als Urlauber nur auf der Durchreise zu sein. So wird euch sofort verziehen, Essen zurück gehen zu lassen. Solltet ihr noch länger sitzen wollen, ist das auch kein Problem – wenn der Tisch nicht direkt reserviert ist, wird euch keiner rauswerfen.
Fun Fact: viele Amerikaner schneiden oft zuerst ihr Essen, lassen die linke Hand dann unter den Tisch fallen und essen nur noch mit der rechten Hand auf dem Tisch. Wieso, weiß ich leider nicht. Es ist aber völlig ok, wenn ihr weiterhin esst wie Europäer.

>> „Wieviel „Tip“ gebe ich denn jetzt?“ – Bezahlen und Trinkgelder in den USA <<

Während man hier in Deutschland bei guten Service um die 10% Trinkgeld gibt, muss man in den USA schon etwas mehr aufrunden. Der Service in den USA bekommt geringe Gehälter und verdient so hauptsächlich am Trinkgeld. 15-20% „Tip“ ist in den USA Gang und Gäbe und selbst bei schlechtem Service gehört es zum guten Ton, das Trinkgeld nicht komplett wegzulassen. Wobei man in den Staaten doch eher selten „schlechten“ Service genießt, denn das Personal weiß meist was es heißt, den Gast willkommen zu heißen und gut zu bedienen. In manchen Touristen-Lokalen ist der „Tip“ oftmals schon direkt auf der Rechnung, da viele Nicht-Amerikaner sich entweder nicht auskennen oder doch zu knickrig Trinkgeld geben. In anderen Restaurants wird oftmals eine Richtlinie auf der Rechnung genannt (15% OK Service / 18% Good Service / 20% Excellent Service) – es liegt dann an euch die Höhe des Trinkgeldes festzulegen. In unseren letzten Urlauben haben wir fast immer 20% gegeben, denn der Service war durchgehend perfekt – nicht, dass es am Ende heißt die Deutschen wären geizig 😉
Im Hotel gibt man 1-2$ pro Koffer, der ins Zimmer oder zum Auto gebracht wird. Pro Nacht lässt man je nach Hotelklasse 2-3$ liegen, wenn man abreist. Wir legen oft gern schon was nach der ersten Nacht hin, dann sind die Zimmermädchen manchmal etwas sorgfältiger. Wer bisschen sparen möchte oder einfach ein tägliches Putzen für überflüßig hält, hängt einfach das „Don’t disturb“-Schild an die Tür.
Ein Taxifahrer bekommt 10-15%. Wird euer Auto vom „Valet Service“ geparkt, seid ihr mit 5$ Trinkgeld ein guter Kunde.
Auch Tourguides/Reiseführer oder Fahrer von Sightseeing-Trolleys freuen sich über ein kleines Trinkgeld. Seid ihr nur 10 Minuten Bus gefahren oder hat euch ein persönlicher Führer zu Fuß den ganzen Tag die Stadt gezeigt? Hier liegt die Höhe in eurem Ermessen.

Und noch ein Extra – das Bezahlen (mit Kreditkarte) im Restaurant:
Wenn man Neuling ist, ist man zu Beginn vielleicht etwas verwirrt. Aber eigentlich funktioniert die Zahlung ganz einfach. Ihr erhaltet die Rechnung vom Kellner und gebt diesem einfach eure Kreditkarte mit (noch ohne etwas zu unterschreiben). Daraufhin bekommt ihr die Rechnung samt eurer Kreditkarte und 2 Durchschlägen zurück. Einer ist für euch. Der andere Durchschlag für die Bedienung. Hier tragt ihr nun zusätzlich noch euer Trinkgeld ein und die Gesamtsumme, sowie eure Unterschrift. Danach könnt ihr einfach aufstehen und gehen. Ihr müsst nicht warten, bis die Bedienung sich euren Zettel wieder holt.
Wichtig: bitte gebt kein ungerades Trinkgeld, nur damit die Gesamtsumme glatt ist – das Servicepersonal bekommt das Trinkgeld oft bar ausbezahlt und ist bei einer geraden Dollar-Summe dankbar, wenn sie nicht die 47 Cent aus der Kasse klamüsern muss.
Wenn ihr bar bezahlt, braucht ihr nicht schon zu Beginn der Bedienung sagen wieviel sie berechnen soll. Ihr bezahlt genau den Betrag und legt erst nachdem ihr euer Rückgeld bekommen habt das Trinkgeld hin. Auch dann dürft ihr bereits gehen, ohne noch zu warten, dass die Bedienung es abholt.

>> „Was ist denn nun der finale Preis?“ – Preise mit und ohne Steuer <<

Während bei uns der Preis auf Artikel oder für Hotels immer schon brutto ist, ist das in den USA von Staat zu Staat unterschiedlich. Die meisten Staaten zeichnen ihre Preise „before Tax“ aus, also netto. Und um die Schwierigkeit komplett zu machen: in jedem Staat gelten andere Steuern, somit erschwert das die eigene Berechnung.
Falls ihr euch unsicher seid, kann ich euch nur empfehlen einfach nachzufragen. Sobald wir im Hotel oder Motel nach einem freien Zimmer fragen, erfragen wir immer sofort den „final price after tax“ – den Endpreis. Gerade im Hotel kommen neben Steuern auch Kurtaxe oder State-Tax etc. hinzu. Da hilft einem der Netto-Preis kein bisschen bei der Kalkulation.
Ich habe eine Weile in Delaware gelebt und fand es herrlich, denn dieser Staat ist Tax-free und alle Preise die das Auge sieht, sind auch bereits die finalen Preise – warum sich der Brutto-Preis in anderen Staaten nicht durchsetzt, verstehe ich bis heute nicht.

Im 1.Teil der Rubrik „USA für Anfänger: nützliches Wissen für eure Reise“ erfahrt ihr alles rund um das Thema Flugbuchung, Anreise, Hotels, Vorbereitung und Fortbewegung vor Ort.

Im 3. Teil der Rubrik erfahrt ihr alles über die typischen Fettnäpfchen bei Übersetzungen und beim Verhalten vor Ort.

Genießt euren Urlaub – bei Fragen, kommt gerne auf mich zu.

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