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USA für Anfänger: nützliches Wissen für eure Reise (Teil 3)

Im dritten Teil der Reihe „USA für Anfänger: nützliches Wissen für eure Reise“ geht es heute darum Fettnäpfchen im Urlaub zu vermeiden. Ich gebe euch daher einen Überblick zu den wichtigsten Unterschieden zwischen USA und Deutschland, Hinweise zu feinen Unterschieden in der Sprache und zu ein paar Verhaltensregeln.

>> Die typischen Übersetzungs-Fallen <<

Ein paar unserer deutschen Wörter sind Englisch oder klingen zumindest so – das bringt uns schnell dazu, diese Vokabeln auch im USA-Urlaub zu nutzen. Um verwirrte Blicke zu vermeiden, sollte man sich die wichtigsten Übersetzungen mal ansehen:

– In den USA wird fast immer im Restaurant kostenfreies „Tap Water“ serviert, das ist ganz normales Leitungswasser (mit dem typisch amerikanischen Chlor-Geschmack). Möchtet ihr aber z.B. ein normales Mineralwasser bestellen und ein paar Pommes – solltet ihr „Soda Water“ bestellen (nicht Water with Gas oder Mineralwater). Dazu „Fries“ (nicht Pommes frites). Zum Salat könnt ihr euch meist zwischen vielen Soßen entscheiden – hier werdet ihr z.B. das „American Dressing“ nicht finden, das ist in den USA als „Thousand Island Dressing“ bekannt. Nur Essig und Öl gibt es eher selten, falls ihr keine dicke Soße wollt, fragt am Besten nach einem „lean“ oder „light“ Dressing.

– Wer eine Cola Light möchte, sollte eine „Diet Coke“ bestellen – obwohl Coke Light mittlerweile auch verstanden wird. In den USA kommt jedes Getränk auch immer mit Eiswürfeln – wennn ihr das nicht wollt (denn der Chlorgeschmack ist nicht jedermans Sache), dann bestellt euer Getränk einfach so: „Diet coke, no ice please.“.
Wir haben in den letzten Jahren aber den Umschwung miterlebt: oft gibt es das kostenlose Wasser nur noch auf Nachfrage und dieses ist mittlerweile immer öfter gefiltert und nicht mehr so chlorig. Daumen hoch für Umwelt und Geschmack!

– Wünschen wir uns vor dem Essen noch immer einen „Guten Appetit“, gibt es das in den Staaten eigentlich gar nicht. Wer unbedingt was sagen möchte kann der Runde „Enjoy!“ wünschen (Genießt es!). Tatsächlich fängt der Amerikaner aber meist einfach das Essen an.

– Bestellt ihr im Fastfood Restaurant und möchtet nur einen Burger, ohne Beilage oder Getränk, dann wird oft statt Burger das Wort „Sandwich“ verwendet: „Just the Sandwich?“. Generell wird da kein Unterschied gemacht, wundert euch nur nicht, wenn ein BigMac auch als Sandwich durchgeht.

Restrooms– Im Café oder im Hotel möchtet ihr vielleicht das Passwort für WLAN, um mit eurem Handy online zu gehen. Fragt hier nach „Wifi“, denn WLAN kennt der Amerikaner nicht. Das Handy ist dort nur als „Cell“ oder „Cell Phone“ bekannt.

– Irgendwann müssen wir alle mal auf die Toilette. Wollt ihr hier fragen, wo diese zu finden ist, fragt nicht nach der Toilette oder dem WC, sondern nach „Restrooms“ oder konkreter nach dem „Ladies Room“ oder „Men’s Room“.

– Wenn ihr in einem Geschäft mit Karte bezahlt, werdet ihr oft gefragt ob es sich um „Credit or Debit“ handelt. Credit bezeichnet die herkömmliche Kreditkarte. Die Debit Card ist das, was wir unter EC-Karte kennen.

– Wenn wir Deutsche uns unterhalten, beenden wir Sätze gerne mit „oder?“. Ein Beispiel: „Hier ist es richtig schön, oder?“ – den gleichen Satz in Englisch mit „or?“ zu beenden ist falsch. Richtig wäre eher zu fragen „It’s really beautiful here, don’t you think?“ (findest du nicht?) oder „…, isn’t it?“ (… ist es nicht?) – wobei das eher die Briten verwenden. Ihr könnt aber fragen „It’s really beautiful here, or not?“ („oder etwa nicht?“), wobei das sehr umgangssprachlich ist. Wie auch immer ihr nach Bestätigung fragt, benutzt bitte kein alleinstehendes „or?“.

– Wenn ihr euer Englisch verbessern möchtet könnt ihr das  z.B. mit Busuu. Per App oder am PC, ganz nach eurem Anspruch, ob Anfänger oder Advanced, ob nur ein paar Floskeln für den Urlaub oder Business English. Mit diesem Link bekommt ihr bei Interesse 30 Tage Gratis-Zugang zu Premium Plus, mit der ihr nach eurem Tempo lernen könnt. Natürlich könnt ihr danach sofort kündigen und habt keine Kosten. Eine Lerneinheit am Tag ist sogar immer kostenlos.

>> Das Verhalten in der Öffentlichkeit  – Unterschiede zu Deutschland <<

– Der Deutsche gilt ja durchaus öfter mal als ungeduldig und somit wird in der Warteschlange gerne mal gedrängelt oder nach vorne eingeschert, ohne das Ende der Schlange zu beachten. Das möchtet ihr in den USA tunlichst sein lassen. Die Moral der Amerikaner beim Anstehen ist vorbildlich. Hier würde nicht einer dran denken zu drängeln. Es geht gesittet der Reihe nach voran. Und das ist wirklich angenehm und stressfrei. Hier könnten wir uns wirklich eine Scheibe abschneiden!

– Für jeden kommt einmal der Moment, in dem man laut fluchen möchte und seinem Ärger Luft machen will. Behaltet euch das für geschlossene Räume vor. In der Öffentlichkeit oder in Anwesenheit anderer Menschen sollte kein Kraftausdruck benutzt werden. Ein „Shit“ oder „Fuck“, was einem vielleicht mal schneller über die Lippen kommt, gilt dort als besonders ausfallend und asozial. Also, schön brav im Stillen fluchen – kann ja auch nicht schaden.

– Ihr möchtet euch am Abend ein kühles Bierchen am Strand gönnen? Dann solltet ihr dieses gut einpacken oder in einen anderen Behälter umfüllen. In den meisten Staaten der USA ist Alkohol in der Öffentlichkeit nämlich nicht erlaubt. Im Restaurant oder in einer Bar ist das natürlich kein Problem – aber auf der Bank, im Park oder am Strand ist das nicht erlaubt. Macht euch besser im „Liquor Store“ vor Ort einfach schlau, welche Regeln dort gelten und wo ihr euer Bier wie trinken dürft.

– Im Supermarkt an der Kasse werden eure Einkäufe direkt für euch in Plastik- oder Papiertüten verpackt. Mittlerweile geben manche Supermärkte sogar Rabatte, wenn man mit eigenen Stoffbeuteln kommt (so langsam kommt der Trend auch in die USA). In großen und teuren Supermärkten gibt es oft auch Angstellte die euch die Tüten oder Wägen bis zum Auto bringen und euch beim Einladen helfen. Achtung: dieser Service ist kostenlos und es wird NICHT erwartet, dass ihr Trinkgeld gebt. Obwohl die USA das Trinkgeld-Land No.1 ist, sind die Helfer hier sogar angewiesen kein Trinkgeld anzunehmen. Ein toller Service wie ich finde!

– Wir sehen ja oft die Bilder von Springbreak und Poolparties im Fernsehen. Bei privaten Parties und zu dieser Party-Jahreszeit gibt es auch immer mal wieder Mädls oben ohne zu sehen. Aber Vorsicht – generell ist der Amerikaner nackte Haut nicht so sehr gewöhnt, vor allem wenn ihr nicht in einer Partyhochburg Urlaub macht. Bevor ihr euch also das Bikini-Oberteil für nahtlose Bräune vom Leib reist, lieber nochmal vor Ort schlau machen. An den meisten Pools und öffentlichen Stränden ist das nicht so gern gesehen.

nosmoking– Das Rauchen ist mittlerweile wie in Deutschland in öffentlichen Räumen nicht mehr erlaubt. An Flughäfen oder Bahnhöfen gibt es meist dafür vorgesehene Orte. Auf offener Straße ist das Rauchen weiterhin erlaubt, aber an vielen Orten tatsächlich trotzdem nicht gerne gesehen. Das Rauchen an sich ist bei der Mehrzahl der Einwohner nicht gut angesehen. Somit sollte man als Raucher einfach nachfragen, wo man rauchen darf oder sicher gehen, wirklich auch in der Öffentlichkeit niemanden damit zu stören. Und wie überall gilt: keine Kippen wegwerfen, sondern ordentlich ausdrücken und korrekt entsorgen!

– Die Erlaubnis Waffen mit sich tragen zu können ist ja schon ein lang diskutiertes Thema in den USA. Dort ist der Waffenbesitz in den meisten Staaten erlaubt und somit sieht man gerade im Süden des Öfteren mal den Ein oder Andren mit Halfter und Pistole umher spazieren. Wir waren z.B. in Memphis mal in einem Restaurant in dem es voller ziviler Polizei nur so wimmelte. Der Laden hatte gefühlt fast mehr Waffen als Besucher. Auch im Supermarkt haben wir schon öfter Kunden mit sichtbaren Waffen herum laufen sehen. Für uns wirkt es eher bedrohlich oder zumindest befremdlich. Hier kann ich euch nur empfehlen nicht sofort in Panik zu geraten, es ist leider tatsächlich „normal“. Solltet ihr euch unwohl fühlen, einfach ganz in Ruhe das Weite suchen.

– Ein paar Tipps zum Besuch im Restaurant und zu Trinkgeldern findet ihr im 2.Teil dieser Kolumne.

– Tipps zur Flugbuchung, Anreise, Vorbereitung und Fortbewegung findet ihr im 1.Teil dieser Reihe.

Es gibt sicherlich noch zahlreiche solcher Unterschiede. Kommentiert gerne, wenn euch noch weitere Dinge einfallen. Und genießt eure Reise!

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