Honey Island Swamp Tour (Louisiana)
Wer in Louisiana unterwegs ist, kommt nicht umhin über viele Brücken, vorbei an Marschland und durch etliche Sumpfgebiete zu fahren. Man muss sich in diesem Staat nicht sonderlich anstrengen, um Alligatoren und Schildkröten zu begegnen. Und das sind nicht die einzigen Tiere, die einem hier über den Weg laufen können.
Als wir in New Orleans waren, hatten wir den Tipp bekommen, uns einen Sumpf doch mal genauer anzusehen und eine sogenannte Swamp Tour zu machen. Besonders viele Empfehlungen haben wir zu den Cajun Encounters bekommen.
Viele Hotels in und um New Orleans bieten überteuerte Shuttles und Touren dorthin an. Viel günstiger kommt es aber, wenn ihr mit dem eigenen Auto nach Slidell fahrt und vor Ort eure Tour selber bucht. Wenn ihr selber die 45-minütige Anfahrt von Downtown Richtung Nord-Osten über die I-10 auf euch nehmt, kosten die Tickets ab 29$ – bucht ihr einen „Hotel Pickup Service“ fangen die Preise aktuell ab 56$ an. Da seid ihr mit dem eigenen Tank um einiges günstiger dran. Und das Parken vor Ort ist umsonst.
Je nach Jahreszeit sollte man schon vorab online Tickets kaufen, da es nur 3mal am Tag Touren durch den Sumpf gibt – mit dem Boot selbstverständlich. Und das ist nun mal irgendwann voll. Wir hatten im November vor Ort kein Problem noch vor Ort Plätze zu bekommen, aber zu Ferienzeiten oder am Wochenende würde ich schon vorab Tickets kaufen. Ihr könnt euch ebenso entscheiden, ob ihr eine der Tagestouren oder eine Nacht-Tour unternehmen wollt. Bucht ihr Online gibt es immer wieder auch Coupon-Codes, die ihr beim Bezahlen eingeben könnt – damit spart ihr je nach Tour nochmal 3-8$.
Kaum auf dem Boot geht es auch schon direkt in die Tiefen des Honey Island Swamps. Ich sage euch, ich als Natur-Fan, war hin und weg. Einen Sumpf zu durchqueren und all seine Tierarten und Pflanzen so nah zu sehen, war ein absolutes Highlight für mich.
Es dauert nicht lange, schon sieht man 10 Schildkröten in der Sonne auf einem Baumstamm aneinander liegen. Ein paar Meter weiter, der erste Alligator. Ich habe schon nach kurzer Zeit aufgehört zu zählen, wieviele Alligatoren wir gesehen haben.
Mein Tipp: sucht euch wenn möglich einen warmen und vor allem sonnigen Tag aus. Dann kommen die Tiere vor allem an Land oder auf die Baumstämme geklettert und ihr habt die besten Aussichten viele davon zu sehen. Bei kaltem und grauen Wetter, tauchen Alligatoren kaum auf. Etliche Reiher und andere Vögel hätten die Ornithologen begeistert.
Man tuckert vorbei an alten Fischerhütten und Shrimp-Kuttern, wie wir sie schon alle in „Forrest Gump“ gesehen haben. Unser Captain hat uns viel über den Sumpf und die Tiere vermitteln können – es gab auch keine Fragen, die er nicht beantworten konnte. Natürlich wusste er als Profi auch genau, wo sich die großen Alligatoren tummeln und ist zielgerichtet an die richtigen Orte gefahren.
Tiefer im Dickicht, wo die Flußarme immer enger wurden, sind wir dann plötzlich auf eine Wildschwein-Familie gestoßen. Die Kleinen waren etwas scheu, die Mutter hatte Hoffnung auf Futter und kam dem Boot somit sehr nahe.
Eines meiner Highlights war nur wenig später ein Racoon, ein Waschbär, der tatsächlich scharf auf die mitgebrachten Marshmallows unseres Bootsführers war. Ich war mir durchaus unsicher, wie gesund Marshmallows für Wildtiere wirklich sein können und habe das Spektakel etwas missbilligend beobachtet, aber es war natürlich herrlich anzusehen. Leider lassen sich solche Touren genau solche Aktionen einfallen, um dem Besucher natürlich auch etwas zu bieten. Aber mehr als 2 Marshmallows gab es für den kleinen Racker auch nicht. Unser Guide hatte uns schon verraten, dass wir an diesem Tag extrem Glück hatten mit der Vielfalt der Sumpf-Tiere – das einzige was zu meinem perfekten Glück noch gefehlt hatte, wäre ein Python gewesen. Das blieb uns allerdings verwehrt.
Mit Tonnen an Fotomaterial sind wir dann gut 2 Stunden Ausfahrt wieder am Bootssteg angekommen. Natürlich freut sich euer Führer über ein ordentliches Trinkgeld – das hatte er sich aber auch wirklich verdient.
Ganz seelig schlenderten wir zurück zum Parkplatz und durften auch dann nochmal einer Wildschwein-Familie Howdy sagen. Wir saßen glücklicherweise schon im Auto, denn diese Viecher sind nicht nur riesig, sondern können auch richtig aggressiv sein. Vor allem wenn sie Nachwuchs haben. Hier gilt also Abstand halten und vorsichtig sein.
Wer nach dem Trip hungrig ist, kann seinen Hunger natürlich in einer der etlichen Ketten-Restaurants in Slidell stillen oder kehrt im Southside Café ein – einem privat geführten Seafood-Lokal, das uns von unserem Bootsführer empfohlen wurde. Hier haben wir dann super leckere frische Shrimps und Crawfish gegessen, direkt aus dem Bayou gefangen. Es stand nicht auf der Karte, aber wer nett fragt, bekommt sein Seafood auch gegrillt und nicht fritiert. Nach der Zeitschrift Louisiana Cookin‘ hat das Peck’s eines der sechs besten Gumbos Louisianas. Das sollte ein Grund genug sein, hier mal vorbei zu schauen.
Ich kann euch einen Ausflug durch den Sumpf mit den Cajun Encounters also wirklich nur empfehlen – die 30$ waren jeden Cent wert. Ich hätte das am liebsten am nächsten Tag direkt nochmal gemacht. Zumal einfach kein Tag wie der andere ist – das wäre auch ein Job an dem ich sicher Spaß hätte 🙂
Infos zu Ticket und Zeiten findet ihr hier. Weitere Tipps zu New Orleans und Umgebung gibt es natürlich auch.
Werbung (unbeauftragt!). Bei diesem Text handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der eine werbende Wirkung haben könnte, ohne das ich von irgendeinem Unternehmen dafür beauftragt oder bezahlt wurde!