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Solo-Travel – wie ihr ganz sicher die beste Zeit allein habt

Ich liebe es allein zu reisen – früher oft, weil keiner Zeit oder Lust hatte mich zu begleiten, später aus dem Grund, weil ich es angefangen habe zu lieben, allein zu reisen. Ganz oft kam die Frage „Hast du denn da keine Angst?“ oder „Ist es nicht traurig, deine Erlebnisse mit keinem teilen zu können?“. Auf all diese Fragen – vor allem zum Thema Sicherheit, wenn ihr allein reist – werde ich in diesem Artikel eingehen.

Vorbereitung

Die richtige Vorbereitung ist das A und O. Wenn ihr wisst, wohin ihr wollt, dann startet damit euch zu überlegen was ihr vor Ort alles sehen wollt. Denn daran mache ich fest, wo ich mir mein Hotel suche. Will ich viel zu Fuß in der Innenstadt machen, dann soll es ein zentrales Hotel in einer sicheren Gegend werden. Will ich viel Ausflüge mit Bus und Zug machen, dann sollte es ein Hotel nahe des Bahnhofs sein bzw. nahe des Ortes wo Bus und Bahn abfahren.
Schreibt euch bestenfalls auch schon raus, wie ihr vom Flughafen/Bahnhof am einfachsten und schnellsten zu eurer Unterkunft kommt, das erspart euch Stress vor Ort (Google ist euer Freund).

Sicherheit

Die Sicherheit ist natürlich gerade für alleinreisende Frauen sehr wichtig, aber genauso wichtig für Männer. Daher hier meine Punkte, die ich immer versuche zu beachten, wenn ich allein reise.

  • Die Lage eurer Unterkunft ist wichtig – komme ich dort einfach und sicher hin? Ein Hotel am Times Square ist vielleicht besser, als das günstigere Hotel in der Bronx – ihr versteht worauf ich hinaus will. Gerade wenn man ggf. mal später / wenn es bereits Dunkel ist, zurück kommt, möchte man sich doch sicher fühlen. Recherchiert ggf. vorab welche Gegenden in der Stadt eurer Wahl eher zu meiden sind.
  • Ich persönlich bevorzuge Hotels wenn ich allein reise, keine Airbnbs. Das ist natürlich euch überlassen, aber im Airbnb oder einer Ferienwohnung kann es auch schnell mal einsam oder etwas gruselig werden – im Hotel ist immer was los, man hat telefonisch die Möglichkeit die Lobby zu kontaktieren, das Zimmer wird zwischendrin gemacht, das Gefühl der Sicherheit ist im Hotel einfach größer – alles Vorteile die ich allein doch sehr schätze.
  • Kontaktpersonen: Es sollte immer jemand (zumindest) ungefähr euren Plan und Aufenthaltsort wissen. Sagt Freunden/Familie am Morgen Bescheid was heute auf dem Plan steht, wo es hingeht und meldet euch nach dem Ausflug wieder bei euren Kontakten, um sie wissen zu lassen, dass ihr einen großartigen Tag hattet und ihr nun zurück in eurer Unterkunft seid.
  • Wenn ihr auf Insta/TikTok etc. aktiv seid: sendet nie live! Niemand ausser eurer Kontaktpersonen muss vor und während der Reise eure Unterkunft kennen und eure Bilder sind auch am Abend nach den Erlebnissen noch genauso beeindruckend und schön. Content ist auch zeitversetzt noch gern gesehen. Zudem bleibt euch so mehr Zeit den Moment vor Ort zu genießen, ohne die Nase nur im Handy zu haben.
  • Für den super seltenen Fall, dass ihr eure wichtigen Papiere verliert oder etwas geklaut wird: macht Fotos und Screenshots von euren Pässen, Karten, Buchungsnummern, Tickets etc. pp. und legt diese auch auf einer Online-Plattform wie OneDrive etc. ab – so könnt ihr von jedem Handy oder PC mit Internet auf eure Infos zugreifen.
    Speichert euch auch die wichtigsten Telefonnummern im Handy ab (oder schreibt sie euch auf) – wie die eines Notfallkontakts, der Polizeinummer vor Ort oder eurer Kreditkartenfirma (falls ihr eine Karte sperren lassen müsst).
  • Party-Vorkehrungen: da ich persönlich nicht so die People-Person oder ein Crowd-Fan bin, wird man mich abends allein eher nicht im Pub oder Club finden. Was nicht heißt, dass ihr das nicht machen sollt – ABER stellt auch hier sicher, dass jemand weiß wo ihr euren Abend verbringt, trinkt nur wenig Alkohol, achtet darauf euer Getränk immer im Blick zu haben und posaunt vor Ort nicht rum, dass ihr allein unterwegs seid. Wenn ihr jemanden kennenlernt, sagt ihr besucht einen Freund der noch nachkommt oder ihr euch später noch woanders mit ihm trefft – sicher ist sicher.
    Habt ihr ein ungutes Gefühl, wendet euch ans Personal. Am Ende gelten im Ausland die gleichen Regeln wie hier. Habt bestenfalls auch immer die Nummer/ die App des örtlichen Taxianbieters dabei.
  • Ich spreche fließend Englisch, damit kommt man natürlich generell schon fast überall weiter. Ich empfehle euch, falls ihr kein Englisch (bzw. die Sprache eures Urlaubsziels) sprecht, immer vorab ein paar wichtige Sätze in der Landessprache rauszuschreiben und zu lernen. Von „Ich würde gerne zahlen.“ bis hin zu „Ich brauche Hilfe“ – ein paar Basics zu beherrschen werden euch gleich selbstbewusster machen.
  • Hört auf euer Bauchgefühl! Wenn ihr unterwegs seid, euch treiben lasst – hört auf eure Intuition, das ist wirklich der beste Sicherheits-Indikator. Wenn ihr einen Ubahn-Ausgang oder eine enge Gasse etwas zwielichtig findet, dann wählt einen anderen Weg. Kommt euch jemand komisch vor, wechselt die Straßenseite. As easy as that.

Wenn ihr all diese Vorkehrungen beachtet, kann eigentlich nichts schief gehen. Ich bin generell kein ängstlicher Mensch und sehr selbstsicher – aber auch das habe ich vor allem auf Reisen allein gelernt. Angst vor dem Alleinreisen startet immer im Kopf – schmeißt die Angst doch einfach raus. Tretet selbstbewusst auf, als ob ihr hier zuhause seid. Denn ob ihr nun in eurer Heimatstadt allein durch die Innenstadt lauft oder im Ausland, es weiß doch keiner, dass ihr Alleinreisend seid.
Um generell zu checken, wie sicher eure Destination ist, beachtet am Besten die Hinweise des Auswärtigen Amts.

Vorteile des Alleinreisens

Sicher, das Alleinreisen ist nicht für Jeden was. Es gibt Menschen die können und möchten aus etwaigen Gründen nicht allein unterwegs sein und das ist völlig ok.

Wer alleine reist ist nicht einsam! Ich habe einen Mann, eine Familie und Freunde die jede Sekunde meiner Reise an mich denken und mehrmals täglich von mir hören (wollen). Dank der heutigen Technik kann ich von fast jedem Ort der Welt anrufen oder ein Foto schicken, sobald ich mich doch zu allein fühlen sollte. Am Ende auch nicht anders, ob ich zuhause im Garte sitze und wen anrufe oder ob ich im Ausland sitze und das mache.

Man lernt sich selbst nochmal ganz anders kennen. Ich merke oft erst wenn ich mit mir allein bin, wer ich eigentlich wirklich bin, was mir wichtig ist, was ich erleben will und was auf keinen Fall. In welcher Situation fühle ich mich wohl, in welcher nicht. Zum Beispiel ist das „alleine Essen gehen“ immer wieder ein großes Thema. Ja, auch in als eher introvertierte Person, muss über meinen Schatten springen wenn ich allein in ein Lokal gehe. Viel wichtiger ist mir aber auch, der „richtige Platz“ – ich möchte in einer Ecke sitzen mit dem ganzen Blick über’s Restaurant oder am Fenster nach draussen – auf keinen Fall mitten im Lokal, keinesfalls auf dem Präsentierteller. Wenn man das mal über sich weiß und gelernt hat, dann ist die Angst vom allein Essen gehen, sofort dahin. Ich frage oft gezielt nach einem Tisch, der mir gefällt – bisher habe ich diese Plätze auch immer bekommen. So fühl ich mich wohl. Und tatsächlich hat noch nie jemand seltsam reagiert, wenn ich am Eingang meinte „It’s just me.“. Ganz im Gegenteil, wenn man mal um sich schaut, ist man selten der/die Einzige, die alleine isst.
Mein Tipp: ein Frühstück allein oder ein Lunch ist einfacher als ein Abendessen. Ggf. auch ausserhalb der großen Stoßzeiten 12-13 Uhr oder ab 19 Uhr. Geht früher essen oder vor der typischen Abendessenszeit wenn es richtig voll ist (ist ja je nach Land unterschiedlich) und schon ist es auch wesentlich entspannter. Sobald man mal sitzt, ist der Angstgegner eigentlich schon bezwungen. Und am Ende hat man ja oft auch den Reiseführer oder das Handy in der Hand und schon habt ihr auch „was zu tun“.

Alles tanzt nach eurer Nase! Ihr steht auf wann ihr wollt, frühstückt wann und wo ihr wollt und schaut euch an, was ihr möchtet – alles in eurer Geschwindigkeit. Ich muss nicht warten, bis mein Mann alle Schilder im Museum gelesen hat 😉 und kann auch eine Pause einlegen wann immer ich möchte. Kurz: den Tag gestaltet ihr nach eurer Lust und Laune. Ist doch großartig.

Habt also keine Angst allein zu reisen – ob 2 Tage oder 2 Wochen. Ob Stadt oder Roadtrip. Wer es kann, sollte es mal getan haben. Es ist befreiend und bläst den Kopf durch. Ihr erweitert euren eigenen Horizont – versprochen.

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