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North Conway – am Fuße der White Mountains (New Hampshire)

Auf unserer Reise durch die Neuengland Staaten kamen wir von Maine nach New Hampshire. Der nächste Programmpunkt waren die White Mountains. Als perfekten Ausgangspunkt für Tagesausflüge haben wir uns North Conway ausgesucht. Wir wollten vor allem eine Basis haben, von der man schnell aus in den Bergen und im White Mountain National Forest ist, genauso aber eine Stadt bei der wir auch bei Regenwetter auf Shopping und Cafés ausweichen können.

Unsere Unterkunft für 3 Nächte war das Hampton Inn & Suites North Conway – eine Kette die wir immer wieder gern ansteuern und nur empfehlen können. Großzügige Zimmer, WLAN, Parkplätze, kostenfreies Frühstück und ständiger Zugang zur Tee- und Kaffeebar.

Things to do IN North Conway:

– Wer einmal die Main Street auf und ab fährt, kommt automatisch am Bahnhof von North Conway vorbei. Regulären Bahnverkehr gibt es dort heute nicht mehr, aber die Conway Scenic Railroad fährt dort heute noch. Der Bahnhof selbst gleicht einem Denkmal aus vergangener Zeit und wurde auch im National Register of Historic Places aufgenommen. Da wir Ende Oktober hier waren, hatten wir die Bahn leider verpasst und konnten keine Fahrt unternehmen. Ihr könnt eine kürzere Fahrt nach Bartlett machen mit der Valley Train (ca. 2h). Oder mit der Notch Train (von Juni bis November) in 5 Stunden durch New Hampshire düsen und die besten Ausblicke genießen. Auch hier solltet ihr frühzeitig reservieren – Tickets kosten je nach Bahn und Klasse von 60-86$. Ich will hier auf jeden Fall nochmal im Frühherbst hin, um eine solche Fahrt machen zu können.

– Im Zeb’s General Store findet ihr alles was das Herz begehrt. Wir wollten nur schnell mal reinschauen und waren am Ende 1,5 Stunden drin. Leckere Pralinen und amerikanische Süßigkeiten, lokale Gewürze, Ahornsirup oder salzige Snacks. Mit Hunger sollte man hier nicht rein. Aber es gibt auch tolle Kosmetik, Spielsachen, Deko, Weihnachtsschmuck – eben alles was so ein General Store haben sollte. Aus „nur mal gucken“ wurde bei uns eine saftige Rechnung an der Kasse, aber es war jeden einzelnen Cent wert.

– Für die Abendstunden haben wir uns Zeit für’s Shoppen genommen und das Settler’s Green Outlet Village angesteuert, was mitten in North Conway an der Hauptstraße liegt. Ein kleines Shopping Paradies mit ausreichend Parkplätzen und den üblichen Verdächtigen an Marken. Verpasst nicht bei „Stonewall Kitchen“ reinzuschauen. Die Marke kennen wir ja bereits aus Maine, aber hier gab es tatsächlich einige Angebote mit Outlet-Preis und somit ist nochmal eine Blueberry Marmelade und meine heißgeliebte Corn-Relish im Korb gelandet.
Um das Outlet herum findet ihr übrigens auch andere Shopping-Highlights wie Michael’s, TJ Maxx, Homegoods, und einem Christmas Tree Shop. Letzterer hat alles an saisonaler Deko und Kücheneinrichtung was das Herz begehrt, zu jeder Jahreszeit ein Besuch wert.

Things to do AROUND North Conway:

Jackson ist ein kleines Städtchen nördlich von North Conway. Erinnert ein bisschen an ein verschlafenes Stars Hollow. Die Honeymoon Covered Bridge ist eine von etlichen bedachten Brücken Neuenglands und wie alle Anderen auch einen kurzen Stop wert. Direkt hinter der Brücke findet ihr Flossie’s General Store – auch dieser ist ein Besuch wert. Die Main Street führt einmal im Kreis durch das beschauliche Städtchen. Wer Lust auf ein paar Wasserfälle hat, kann die Center Notch Road hoch zu den Jackson Falls nehmen.

– Wasserfälle gibt es in Neengland ebenso wie Sand am Meer. Selten habe ich aber so Schöne gesehen wie die von Diana’s Bath . Eine Ansammlung kleiner natürlicher Pools, die durch Wasserfälle verbunden sind. Knapp 1 Meile lauft ihr vom Parkplatz hier hinter. Diana’s Bath gehört zu den White Mountains und für’s Parken wird eine Tagesgebühr von 5$ gefordert – hier vertraut man auf eure Ehrlichkeit, die 5$ steckt man in einem Umschlag (auf dem man sein Kennzeichen schreibt) in einen Holzbriefkasten. Eine einfache kurze Wanderung mit einem schönen Ziel. Die Fälle kann man dann beliebig entlang des Wassers hinauf klettern. Natur pur – wir hatten Ende Oktober nur 2 weitere Wanderer getroffen. Lag vielleicht auch daran, dass es kurz zuvor etwas getröpfelt hatte.

– Ich wollte so sehr auf den Gipfel des Mount Washington – mit der berühmten Cog Mountain Railway. Der Plan ging leider nicht ganz auf, denn am Tag zuvor hatte es das erste Mal im Jahr zu schneien begonnen. Das heißt, ich stand in Sneakern mitten im Schnee. Und nicht nur das, es hat mich auch vor versammelter Warteschlange so richtig auf den Hosenboden gelassen. Wie war das? Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung… Noch am Abend hab ich mir Winterstiefel gekauft! Doch zurück zum Thema – der Ausflug war trotzdem toll und ein voller Erfolg. Mit der letzten Bahn des Tages (auf die es dann Rabatt gab), sind wir zumindest bis zur Mittelstation gefahren. Oben gab es kostenfrei Hot Cocoa, Hot Cider und Donuts sowie eine tolle Aussicht auf gezuckerte Wälder.
Von Conway aus sind wir gut 1h gefahren. Plant das bestenfalls ein, denn die Bahnen fahren nur zur halben Stunde! In der Peak Season (4. Juli bis 20. Oktober) solltet ihr unbedingt vorreservieren. Wir waren an Halloween vor Ort und aufgrund des Wetters haben wir nur 40$ pro Person bezahlt. Zur Peakseason und je nach Bahn (Biodiesel oder Dampf) kann die Fahrt bis ganz Oben auch 87$ kostet. Kein Schnäppchen, aber ein wahres Erlebnis!

– Ein Klassiker und definitiv ein Muss in den White Mountains ist das Fahren des Kancamagus Highway (Route 112). Eine sich schlängelnde Straße vorbei an Wäldern, Bächen, Wasserfällen, Seen und artenreicher Tierwelt. Den versprochenen Elchen haben wir leider nicht zu Gesicht bekommen – dieses Mal auch keinen Bären. Aber wir hatten auch immer wieder Regen, viel Nebel und zwischendurch auch kurz mal Schnee. Nichtsdestotrotz war die Fahrt ein absoluter Traum. Denn trotz grauem Wetters war hier der Peak der Blätterverfärbung (auch „Foliage“ genannt) gerade erst vorbei und somit gepaart mit Nebelschwaden war der bunte Wald eine echte Augenweide. Einen Stop sollte man auf jeden Fall bei den Lower Falls einlegen (hier gibt es auch eine Toilette) und am Sugar Hill Overlook.

Restaurants:

– Am ersten Abend hat es uns ins Muddy Moose Restaurant & Pub gezogen. Begrüßt wird man von der Bar aus durch einen riesigen Elch-Kopf. Hier fühlt man sich wie in einer großen amerikanischen Holzhütte kurz nach dem Skifahren – auch wenn es etwas touristisch ist. Ich hatte einen Salat, der Mann hatte Ribs und wir waren beide durchweg zufrieden. Bei dem Interieur muss man sich einfach wohl fühlen, am liebsten hätte ich die Stühle einfach eingepackt.

Delaney’s Hole in the Wall – hier haben wir mit Abstand am Besten gegessen. Wir haben uns zu Beginn eine Cajun Chicken Corn Chowder geteilt, in der ich hätte baden können. Eine heiße Hühnchen-Mais-Cremesuppe, die perfekt war bei den Temperaturen. Es gibt preisgekröntes Sushi vom Sushi-Chef frisch gemacht, aber auch die üblichen Sandwiches, Burger und sogar Pizza. Das Coolste ist das Restaurant selber – ein umgebautes Wohnhaus mit kleinen Zimmern die vollgepackt sind mit Tischen. Sehr lecker, super freundlich und eine absolute Empfehlung!

– Etwas eigenwillige Wandmalerei und Einrichtung findet man in der Moat Mountain Smokehouse & Brewing Co. Dafür aber super BBQ und tolle lokale Spezialitäten. Vor allem Bierfans kommen hier beim selbstgebrauten Bier auf ihre Kosten. Wir hatten eine Combo Platter, die so groß war, dass sie Christian tatsächlich in die Knie gezwungen hat und Quesadillas von der Tageskarte. Mit Kürbis, Zimt und Huhn war das zwar zu Beginn eine außergewöhnliche Kombi, aber ich würde es sofort wieder bestellen. Mein Tipp: wer schöner sitzen möchte, sollte sich einen Tisch im Wintergarten sichern.

– Wenn es mal schnell gehen soll und trotzdem lecker, kann ich Wicked Fresh Craft Burgers empfehlen. Man bestellt am Counter und bekommt den Burger an den Tisch gebracht. Super nett und richtig gute Burger. Es gibt auch eine gute Auswahl an glutenfreier und veganer Burger.

– Stichwort „Craft“… die Tuckerman Brewing Company ist kein Lokal, sondern eine Brauerei mit verschiedenen Bieren aus eigener Herstellung. Wir haben uns an Halloween einen Sampler bestellt, der großartigerweise je nach Bier mit einer passende Halloween-Süßigkeit dazu gereicht wurde. Da ich keinen Alkohol trinke, hat mir die Bedienung einfach jede Sorte Candy hingestellt, die da war – herrlich. Es handelt sich hier aber nur um einen Tasting Room – kulinarisch gibt es nur Chips und Pretzels mit Senf.

Fazit:

Wir haben vielleicht vermeintlich schlechtes Wetter erlebt, aber es hätte gar keine perfektere Einstimmung auf den kommenden Winter sein können. Frischer Tee, eine Pumpkin Spice Latte und hin und wieder ein heißer Apple Cider haben uns richtig in Winter/Weihnachtslaune versetzt und den Ort zu was ganze Besonderem gemacht.

Vielleicht auch, weil es ulkigerweise aus purem Zufall zu zwei tollen Treffen kam. Über Instagram folgen wir USA-Verrückten uns ja schon länger gegenseitig und tatsächlich haben sich hier, in North Conway, die Wege gekreuzt. Aus dem Auto raus hab ich direkt an der rosa Jacke die liebe Merle mit ihrem Freund Dennis erkannt und dank waghalsigem U-Turn gab es ein kurzes aber schönes Treffen.
Den Abend haben wir dann mit Christiane und Tanja verbracht, denen wir schon zufällig im Outlet über den Weg gelaufen sind. Ihr merkt – North Conway ist ein Kaff. Aber ein ganz Tolles!

Ich würde sehr gerne hier auch nochmal im Frühling hin, wenn man mehr wandern kann und auch den Mount Washington bis ganz hoch kommt.

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