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Hildene – Sommerresidenz der Lincolns (Manchester, Vermont)

When in Vermont… als Fan der US-Geschichte und von alten Anwesen mit Präsidentschaftshistorie haben wir auf unserer Neuengland-Reise extra für Hildene einen kleinen Umweg gemacht. Hildene ist auch bekannt als die Robert Todd Lincoln Estate, welcher Namensherr kein Geringerer ist als der erste Sohn Abraham Lincolns, dem 16. Präsident der USA (1861-1865). Leider war Robert auch der einzige Sohn des Präsidenten der überhaupt ins Erwachsenenalter kam.

Hildene liegt im schönen Manchester, Vermont und diente als Sommerresidenz der Familie. Auch „good old Abe“ war hier hin und wieder zu Gast. Vornehmlich waren aber Robert und seine Frau Mary hier die Hausherren. Allein wegen der Aussicht über das Tal und den Batten Kill River ist der Besuch dieser Mansion schon eine Reise wert. Der Name setzt sich aus den Worten „Hill“ und „Valley“ zusammen – die Altenglischen Wörter dafür waren Hil und Dene, was dann den Namen Hildene ergab.
Bis 1975 war das Haus noch in Familienbesitz, bis nach dem Tod von Peggy Beckwith, der letzten Lincoln-Nachfahrin, das Haus der Church of Christ vermacht wurde.

Im Welcome Center kauft ihr die Tickets (Non-Guided 23$ pro Erwachsener, +7$ für eine Guided Tour). Schon in diesem Raum wird man in einer andere Welt entführt. Es duftet herrlich nach Duftkerzen – der hauseigene Shop bietet tolle lokale Produkte aus der Umgebung und ich hätte hier schon arm werden können. Vor allem ist das Welcome Center ein alter Pferdestall, der umgebaut wurde – wirklich hübsch.
Bevor ihr die Tour startet, empfehle ich euch den kleinen Introfilm anzusehen, der links von den Kassen gezeigt wird.

Das Haupthaus ist self-guided – alle Räume im Haus sind begehbar oder zumindest von der Zimmertür aus zu besichtigen. Man wird von einem Angestellten in der Eingangshalle empfangen und bekommt ein kleines Intro zum Haus und zur Familie. Aber dann läuft man eigenständig durch die Gänge und Räume und kann die wichtigsten Infos auf Aushängen lesen.
Mein Highlight war das kleine Museumszimmer mit Abraham Lincolns Hut und seinem Spiegel, in dem er sich das letzte Mal vor seinem Tod ausgehfertig machte. Ein episches Stück Geschichte in meinen Augen.

Wer sich danach noch bisschen die Füße vertreten will, kann noch einen der 12 Meilen an Trails laufen. Alle Trails beginnen und enden auch wieder am Welcome Center. Die Dene Farm ist besonders sehenswert. Was hier produziert wird, kann unter anderen auch im Shop gekauft werden. Ihr könnt hier Schafe und Lamas antreffen, aber auch über einen Sumpf-Steg spazieren oder ein altes Schulhaus aus dem Jahr 1832 besuchen.
Nicht verpassen sollte man allerdings den Pullman Car Sunbeam. Ein Zug-Wagon, welches von der Pullman Company früher für die Reichen des Landes zum Reisen gebaut wurde. Robert Lincoln war bis zu seinem Tod 1897 Chairman der Pullman Company. Der Wagon wurde über 2 Jahre hin restauriert und erstrahlt heute in neuem Glanz. Ihr könnt vor Ort durch den Wagon laufen und sehen, wie damals die Highsociety zu Beginn 1900 reiste.

Ansonsten sind auch die Gärten ein paar Schritte wert. Wir waren ja im November hier und somit die Natur schon etwas blasser. Auch die schönen Herbstverfärbungen hatten ihren Peak schon hinter sich – aber dafür war es schön leer, sonnig und der bereits genannte Blick ins Tal ist zu jeder Jahreszeit toll.

Ein super entspannter Nachmittag – viel Spannendes gesehen und gelernt. Wir können den Besuch nur empfehlen. Manchester selbst ist übrigens auch ein wunderschönes Örtchen mit tollen Hotels (z.B. dem berühmten Equinox Golf & Spa Hotel – benannt nach dm nahegelegenen Mount Equinox). Wer also eine Nacht bleiben möchte, der wird es sicher nicht bereuen.
Jedem Neuengland Urlauber kann ich Vermont jeder Jahreszeit ans Herz legen – die hiesigen Sehenswürdigkeiten sind meist nicht so überlaufen, aber immer einen Ausflug wert.

Werbung // Wir wurden freundlicherweise mit einem Presse-Ticket von Hildene ausgestattet, mit kostenfreien Zugang zum Sommersitz. Vielen Dank hierfür. Unsere Meinung blieb davon völlig unberührt.

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