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Sehenswertes in Lake George (New York) und Umgebung

Wenn man den Hudson River von New York City bis hoch in den Norden fährt, dann landet man nach rund 350km am Lake George an. Den Lake George findet man im Osten der Adirondack Mountains im Adirondack Park, einem Gebiet, das sich über 24.000 Quadratkilometer streckt. Lake George ist nicht nur der Name des Sees, sondern auch des Ortes im Süden des Gewässers – mit ihm sind auch Lake Champlain (der direkt im Norden anknüpft) und Lake Placid (wo 1980 die Winterolympiade stattfand) beliebte Gegenden für Naturliebhaber und Outdoor-Fans. Sehenswertes in Lake George (New York) und Umgebung gibt es unendlich Viele – hier findet ihr meine Tipps.

Die ganze Gegend ist zwar etwas in die Jahre gekommen – aber mit Charme. Man spürt noch den Glanz der 60er und 70er, hat sofort Erinnerungen an Filme in denen junge Amerikaner*innen ihre Sommer über in Camps verbrachten und bis nachts vor offenem Feuer saßen und Marshmallows rösteten. Vor meinem geistigen Auge sehe ich Familien in vollgepackten Chevys auf die Parkplätze der damals neuen Motels fahren, mit der Vorfreude auf die Abenteuer eines aufregenden Sommers der ihnen bevor steht.

Wir waren 4 Tage im schönsten Herbst vor Ort und haben richtig tolle Momente erlebt. Meine Highlights möchte ich mit euch teilen, damit auch ihr auf eurer Reise die schönsten Sehenswürdigkeiten und Attraktionen nicht verpasst. Wann ihr im Herbst die beste Chance auf buntes Laub habt, könnt ihr hier nachlesen.


Sehenswertes in Lake George

Das Städtchen Lake George am Süden des Sees lädt zum Schlendern ein. Im Sommer ist es wohl um einiges belebter als im Herbst, trotzdem kann man wunderbar einige Meter am Seeufer spazieren und danach über die State Route 9 an diversen Souvenirshops, Cafés und Restaurants vorbei laufen. Der Blick vom Ufer aus Richtung Berge ist im Herbst besonders hübsch.

  • Rundfahrt mit dem Dampfer
    Bei sonnigem Wetter empfehle ich eine Tour mit der Lake George Steamboat Company*. Wir hatten uns im Herbst für die 3-stündige Tour auf dem „Lac du Saint Sacrement“ Dampfer am Nachmittag entschieden. An Deck kann man sich ein schönes Plätzchen suchen und wird dann vom Süden bis in den Norden des Sees gefahren, mit interessanten Infos aus dem Lautsprecher und wunderschönen Aussichten auf die Bergketten drum herum. Vorbei an den dicken Villen der „Millionaires Row“ – wo, wie der Name schon sagt, die Reichen und Schönen ihre Sommersitze haben – und an den etlichen kleinen Inseln, wo man mit etwas Glück auch Weißkopfseeadler entdecken kann. Das Boot verfügt über eine Bar, an der man Drinks und Fingerfood kaufen kann, um die Fahrt auch kulinarisch genießen zu können.
    Im Herbst empfehle ich euch eine dicke Jacke und Schal, denn selbst in der warmen Mittagssonne kann es mit dem Wind etwas zugig werden. Wer möchte kann mittags sogar eine Lunch Cruise mit der Lake George Steamboat Company machen und sich im Restaurant am Buffet bedienen – wobei ich es schade gefunden hätte, mich auf’s Essen konzentrieren zu müssen, ansatt an Deck auf die schöne Natur drum herum.
  • Geschichte live erlebenim Fort William Henry*
    Als großer Fan diverser Gesiterjäger-Serien hatte ich schon etliche Male von Fort William Henry gehört. Das britische Fort William Henry (benannt nach einem Enkel König Georges II) war Schauplatz des „French and Indian War“ von 1754 bis 1763 und wurde es als Ausgangsbasis für Angriffe gegen das französische Fort Carillon (heute Fort Ticonderoga) gebaut und war Teil einer Kette von britischen und französischen Befestigungen entlang des wichtigen Wasserwegs von New York bis nach Québec in Kanada. Das heutige Fort ist eine exakte Nachbildung des Originals – mit teils noch echten, bestehenden Pflastersteinen und Wänden vom Fort damals.
    Die Tagestour wurde von 2 Akteuren in Original-Kleidung geführt – beide so authentisch, da sie nie aus ihrem Charakter ausbrechen. Sehr informativ und amüsant. Nach einer Einführung in die Geschichte und des Vorführen eines Musketen-Schusses, kann man das Fort und alle seine Räume noch auf eigene Faust erkunden. Ca. 2h Minimum sollte man jedoch einkalkulieren.
    Wer wie ich Freund des Übersinnlichen ist, kann sich abends noch auf Geistersuche begeben in Form der Haunted History Tour. Hier bekommt man auch eine kleine Einsicht in die Geschichte des Forts, viel mehr aber in die Geistergeschichten, die man sich erzählt und in die Sichtungen, die bereits von Besuchern und Mitarbeitern gemacht wurden. Wir hatten an diesem Abend unfassbar Pech mit dem Wetter, es schüttete aus allen Eimern, was die Stimmung aber umso passender machte. Nach der 1stündigen Tour waren wir sicher, keinen noch herumspukenden Seelen begegnet zu sein. Nach unserem Urlaub ist uns jedoch ein Foto aufgefallen, dass ein paar Erklärungen offen lässt.
    Hintergrund des Fotos: 2 kurz hintereinander geschossene Bilder – man sieht mich unten links in der Scheibe spiegeln. Rechts von mir stand niemand. Auf dem Bild rechts sieht alles normal aus, auf dem linken Bild jedoch scheint es eine Spiegelung in der Scheibe zu geben. Die Interpretationen sind unterschiedliche – ich sehe ein Gesicht, neben dem auch noch eine Hundekopf zu sehen ist. Andere sehen nur 1 Gesicht. Die Spiegelung eines Menschen ist fast ausgeschlossen, da dieser sonst über 2m groß hätte sein müssen, um dort zu erscheinen – und wie gesagt, dort stand niemand…. doch beurteilt selbst.
  • In kurviger Höhe
    Man kann den Prospect Mountain über Treppen und steile Aufstiege zu Fuß erklimmen oder (für uns Faule) einfach mit dem Auto nach oben fahren. 10$ kostet die Fahrt bis (fast) nach ganz Oben im Sommer, im späten Herbst ist der Prospect Mountain Highway allerdings kostenlos befahrbar. Ein großer Parkplatz wartet unterhalb des höchsten Aussichtspunktes – der Rest ist in 5 Minuten nach oben gelaufen. Von dort oben blickt man auf das Örtchen Lake George und an klaren Tagen in die Weite bis nach Vermont.
    Ich empfehle den Besuch im Herbst nicht vor 11 oder 12 Uhr zu machen, denn meist hängen die Berge da noch in einer Nebelwand und von Oben seht ihr dann rein gar nichts. Von 12 bis 17 Uhr sollte der Nebel an sonnigen Tagen dann aber das Weite gesucht haben. Beachtet dass der Park zur Dämmerung schließt – im Herbst war es 17 Uhr.
  • Hoch hinaus mit dem besten Ausblick
    Rund um den Lake George gibt es etliche Wanderwege – so viel, dass eine Lebzeit allein wohl nicht reicht. Wir haben den Shelving Rock Mountain Summit bezwungen und eine atemberaubende Aussicht genossen. Ich selbst liebe wandern, mag es aber nicht wenn es zu steil bergauf geht. Dieser Wanderweg geht zwar stetig bergauf, aber in kurvigen Waldwegen mit sehr gemäßigter Steigung. Hin und zurück haben wir ca. 1,5h gebraucht.
    Ins Navi gebt ihr die „Shelving Rock Road“ ein und fahrt so lange bis ihr zum Parkplatz „Shelving Rock Mtn. Trailhead“ kommt (es müsste Nr. 5 geswesen sein) – je nach Jahreszeit kann es hier voller oder leerer sein. Der Parkplatz hat nur Platz für ca. 6 Autos – sollte er voll sein, müsstet ihr auf dem Parkplatz davor zurück und dort parken. Vom Summit selbst habt ihr kaum einen Ausblick, lauft ihr dann aber den kleinen Pfad vorne runter und haltet euch links, kommt ihr auf einen steinigen Vorsprung mit wahnsinns Blick über den See und die Wälder.
  • Andere Seen in der Umgebung
    Auf dem Weg hoch zum Lake George haben wir direkt gewusst – hier müssen wir nochmal hin. Denn rund um den großen Lake George gibt es auch etliche kleinere Seen, die so pituresk gelegen sind, dass sie selbt bei Regenschauer wunderschön zum ansehen waren. Wir haben kurz in Corinth gestoppt um den atemberaubenden Blick auf den Hudson zu genießen – mit herbstlicher Spiegelung auf dem Wasser.
    Am Lake Luzerne sind wir ebenso kurz ausgestiegen und hätten uns am liebsten ein Boot geschnappt, um zu einem der einladenden Häuser direkt am See zu rudern und nie wieder umzukehren. Sollten wir nochmal zum Lake George kommen, nehmen wir uns sicher auch mehr Zeit für die Kleinstädte und Gewässer in der Umgebung.
  • Radfahren auf alten Eisenbahnschienen
    Was wir ja bereits in den Catskills gemacht hatten, hätten wir mit Revolution Rail auch gerne noch in den Adirondack Mountains gemacht: eine Tandem Rad Tour auf alten Eisenbahnstrecken. Leider hatte die Strecke nur noch am Wochenende geöffnet und da wir unter der Woche dort waren, konnten wir keine Tour buchen. Gibt also einen weiteren Grund wieder zu kommen.


Ausflug nach Ticonderoga

Mit 80 Inseln zieht sich der Lake Champlain über 200km von Süden nach Norden und liegt zwischen dem Staat New York und Vermont. Leider hatten wir nicht allzu viel Zeit den See zu erkunden – wir haben uns später Burlington (Vermont) für einen Tag angesehen und sind vom Lake George einen Tag entlang der Route 9 bis zum Lake Champlain gefahren, um dort einen Tag zu verbringen.

  • Fort Ticonderoga* erobern
    Wie oben beim Fort William Henry bereits genannt, war dieses Fort besetzt von den Franzosen, die von dort gehen die Briten im Siebenjährigen Krieg gekämpft haben (French and Indian War). Der Name Ticonderoga kommt aus der Sprache der Irokesen und bedeutet „Platz zwischen zwei Wassern“. Fort Ticonderoga war Schauplatz von vier Schlachten und Belagerungen innerhalb von 20 Jahren.
    Um einiges größer als das Fort William Henry begrüßt uns das Fort Ticonderoga. Hier kann man gut den ganzen Tag verbringen, ohne dass einem langweilig wird. Und selbst Menschen die nicht ganz so geschichtlich interessiert sind, sollten hier trotzdem auf ihre Kosten kommen.
    Das Fort ist malerisch am Lake Champlain gelegen, mit dem Blick rechts auf den Mount Defiance und links auf den Mount Independence (auf Vermonter Seite). Früh am Morgen wird die Flagge gehisst und schon kurz darauf begann unsere Führung. Auch hier erfährt man die Geschichte durch Schauspieler in traditionellem Gewand – das tolle am Fort Ticonderoga ist, dass die Kleidung der Führer je nach Jahr wechselt. So wird in einem Jahr die Kleidung aus dem Jahr 1758 zur Zeit des Schlachtbeginns getragen, in einem anderen Jahr die aus einer späteren Zeit kurz vor Ende des Krieges.
    Das „Living History Museum“ lädt ein, an diversen Stationen dem Leben von Damals näher zu kommen – wie wurde gewohnt und geschlafen, wie wurde gekocht, wo und wie die Kleidung der Soldaten genäht wurden, aber auch wie Musketen und Kanonen gefeuert wurden. Verschiedene Ausstellungen zeigen original Artefakte aus der Zeit von damals, was richtig faszinierend war.
    Im King’s Garden kann man in einer separarten (kostenfreien) Tour mehr über die grüne Geschichte erfahren, wie damals Gärten und Anbau betrieben wurde und wie der Ort nach seiner Geschichte als Fort im Krieg genutzt wurde. Unserem Guide hätte ich stundenlang zuhören können.
    Reguläre Touren finden von Mai bis Ende Oktober statt. Im Winter gibt es diverse Events, die man besuchen kann. Wenn ihr im Frühling bis Herbst zu Besuch kommt, können wir empfehlen auch die Bootstour mitzubuchen. Eine 75Minuten-Fahrt mit der Carillon auf dem Lake Champlain mit viel Geschichte zum See und historischen Einblicken von gesunkenen Booten und Brücken. Die Bootsfahrt kann man übrigens auch ohne Tour durch’s Fort buchen.
  • Mt Defiance
    Bei Ankunft am Fort Ticonderoga bekommt man mit dem Eintritt auch eine Münze, die euch später an der Schranke zum Mt.Defiance Eintritt gewährt, um die Straße zum Aussichtspunkt hoch zu fahren. Diese Attraktion sollte man nicht verpassen, denn selbst bei leichtem Nieselwetter hat man eine grandiose Aussicht. Gegenüber ist bereits Vermont und die bunten Wälder und Felder waren einfach eine Augenweide. Dafür müsst ihr auch nicht mehr als 15 Minuten einplanen.
  • Downtown
    Als wir durch Downtown fuhren hatte es leider wieder zu regnen begonnen. Wir wären gerne ausgestiegen und ein paar Schritte durch das Städtchen gelaufen, da es zwar klein, aber sehr süss aussah. Es führt ein kleiner Walkway entlang des La Chute Flusses bis hin zu einem Park mit Wasserfällen. Das heben wir uns dann für’s nächste Mal auf.

Restaurants und Shops

  • Sicherlich ist der Staat New York nicht bekannt für das beste BBQ der USA, aber im Barnsider Smokehouse, haben wir trotzdem ein gutes BBQ bekommen, dass immer noch um Welten besser war, als das in Deutschland. Mein Favorit waren die Fried Beans, anstatt von Pommes. Sehr lecker und ja quasi gesund weil Gemüse 😉
  • Am besten geschmeckt hat es uns in der Adirondack Pub & Brewery – auch der Laden selbst ist gemütlich und läd vor allem Bierfans zum Verweilen ein. Das Bier und etliche Bier-Produkte sind auch käuflich vor Ort im Shop zu erhalten. Im Oktober gab es sogar etliche „deutsche“ Specials, von denen wir aber eher Abstand genommen haben.
  • Fast schon ein historisches Lokal war das Log Jam Restaurant im nahe gelegenen Queensbury. Super urig, holzig und einfach nur gemütlich. Wirkte von Aussen klein, aber nach jedem Raum kam immer noch einer und noch einer. Es gibt eine Salatbar an der man sich bedienen kann (soviel man möchte) sobald man ein Entree bestellt. Wir können vorab die Suppen empfehlen – hatten eine Clam Chowder und eine Corn Chowder vor unserem Essen und hätten diese im Nachhinein eigentlich am liebsten als Hauptgang gehabt.
  • Ebenso in Queensbury findet ihr die üblichen Verdächtigen wie Target und Walmart, aber auch ein Outlet mit typisch amerikansichen Shops wie Old Navy, Ralph Lauren, Tommy Hilfiger, Under Armur und Co.


Unterkunft

Wie schon erwähnt, kann man rund um den Lake George in etlichen kleinen Motels oder auch Hütten übernachten. Wir haben es uns etwas komfortabler im Holiday Inn Resort gemütlich gemacht und sogar eine gratis Upgrade auf eine Suite bekommen. Das Resort bietet Indoor- und Aussenpool, einen Jacuzzi, Minigolf und etliche andere Annehmlichkeiten zum Zeitvertreib. Bis auf das Frühstück haben wir aber nichts davon wahrgenommen, was leider auch teils am Wetter lag. Draussen war eine herbstliche Bar mit offenem Feuer aufgebaut, aber leider hatte es fast jeden Abend geregnet, an dem wir das hätten genießen wollen. Der Blick auf den See am Morgen ist einzigartig! Wir können das Hotel zu 100% empfehlen (nicht nur weil es Bath & Body Works Shampoo gab).

Wenn das Geld etwas lockerer sitzt, der kann sich im The Sagamore niederlassen. Ein 5* Hotel direkt am See in Bolton Landing, einem ebenso süssen Städtchen mittig vom See. Sieht man dieses tolles Gebäude denkt man sofort an Dirty Dancing, an die Kennedy’s und an reiche Amerikaner mit Zigarre. Die Zimmer starten unter der Woche ab 250$ / Nacht – ohne Frühstück versteht sich.

Wer mehr Fotos und Videos vom Lake George sehen möchte, kanns ich auf Instagram mein Lake George Highlight ansehen.

*Werbung // Wir wurden freundlicherweise von den genannten Partnern mit Pressepässen ausgestattet und konnten die Attraktion kostenfrei besuchen. Vielen Dank an die Sponsoren hierfür. Meine Meinung blieb davon unberührt.

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