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How it all began – die Geschichte des Blogs

I got my toes in the water,
ass in the sand,
not a worry in the world,
a cold beer in my hand,
life is good to me,
life is good to me.

Damit hat alles begonnen. Heute gibt es für euch mal keinen regulären Reisetipp, sondern einen Einblick in mein persönliches Leben. Auf dem Blog gebe ich ja eher ungern etwas Privates preis, da ich immer denke im Netz muss nicht jeder genau wissen, wer ich bin, es reicht doch wenn ich euch mit meinen Reisetipps eine Freude mache. Aber letztendlich gehört zu jedem Blog auch eine Geschichte. Warum also euch nicht mal Einblick geben, wie es überhaupt dazu kam, dass ihr heute diese Zeilen lesen könnt.
Ich weiß heute nicht mehr genau was es für ein Tag war oder wie das Wetter draußen war, aber ich war zuhause und im Hintergrund lief mein (damals) liebster US-Radiosender. Da lief ein Song, den ich bisher noch nicht kannte und schon innerhalb von Sekunden wusste ich: da is‘ er, mein neuer Ohrwurm und Lieblingssong (Toes – Zac Brown Band). Eine Melodie die dich sofort gedanklich ans Meer entführt, ein Text der Fernweh verursacht und eine Stimme in die man sich fast verlieben kann.
Country-Musik aus früheren Zeiten, wie z.B. von Johnny Cash war schon immer mal wieder auf der Playlist, aber erst an diesem Tag wurde die tiefe Liebe für den New Country geboren. Noch in der gleichen Woche hatte ich mir alle CDs von der Zac Brown Band besorgt, die es zu diesem Zeitpunkt gab und hörte nichts mehr Anderes. Nachdem ich in kürzester Zeit alle Songs auswendig konnte und noch heute mitten in der Nacht geweckt werden könnte und auf Kommando „Chicken Fried“ trällern könnte – war klar: das wird eine Liebe auf Lebenszeit.

Ein Country-Song ist wie eine Story. Eine kleine Kurzgeschichte, die dich in kürzester Zeit in eine andere Welt saugt. Die Story ist oft einfach und auch deswegen lassen sich die Texte so schnell im Kopf verankern. Mal sitzt ein einsamer Kerl an der Bar und sucht nach der Liebe seines Lebens, mal erzählt der Song die traurige Geschichte eines zu kurzen Lebens und ein anderes Mal genießt man einfach nur die Zeit am Strand/im Wald/beim Fischen/beim Jagen oder „in the back of your Truck“. Diese Leichtigkeit hatte es mir ganz schnell angetan. Auf der Veranda eines Südstaatenhäuschens zu sitzen, eine gekühlte homemade Lemonade in der Hand und fröhlich auf einem Schaukelstuhl vor sich hin zu wippen – meine Vorstellung eines perfekten Moments ohne Sorgen und ein Bild das ich unbedingt in Realität umsetzen wollte.
Schon bald kamen neben der Zac Brown Band noch weitere Bands zu meiner Playlist, die irgendwann fast überlief. Blake Shelton, Luke Bryan, Darius Rucker, Josh Turner, Rodney Atkins… alle waren sie aus meinem Daily Life nicht mehr wegzudenken. Und je mehr ich mich in diese Welt des Countrys reinhörte war klar – es führt kein Weg vorbei: ich muss in die Südstaaten.
Als ich ein Kind war, war ich schon mehr als fasziniert von der damaligen Jack Daniel’s Werbung, die etwas Einblick auf das Anwesen in Tennessee gab. Ich habe mich erinnert, dass ich schon damals dachte wie wunderschön es doch dort sein muss. Ich bin mir fast sicher, ich war das einzige 7jährige Mädchen, dass in dem Alter schon den Wunsch auf eine Südstaatenreise hatte. Der Wunsch wurde dann aber über 20 Jahre unterdrückt, bis ein paar Country-Songs ihn wieder aufkeimen ließen. Und ich kam nicht umhin zu überlegen, ob das nicht doch Schicksal war und es so kommen musste?

Southern HospitalityDer Plan war also gefasst. Ich muss da hin. Ich muss das Leben dort einsaugen, ich will einen Alltag dort erleben und die Menschen kennenlernen. Möchte nicht nur von Ort zu Ort hetzen und Tourist sein. Ich will die Sonnenaufgänge am East Coast sehen, auf einer Front Porch sitzen, Südstaaten-Food essen und abends den Zikaden beim Konzert zuhören (während man mit den Moskitos kämpft). Sweet Tea trinken und die „Southern Hospitality“ erfahren. Ein Konzert der Zac Brown Band soll oder muss auch noch sein. Und anstatt wie jeder normal denkende Arbeitnehmer 2-3 Wochen Urlaub zu nehmen, habe ich einfach meinen Job gekündigt und bin mit meinem Lieblingsmenschen für 2 Monate in den Deep South gereist.
Vielleicht wäre es besser gewesen das nie zu tun, denn seit dem bin ich „addicted“, ich liebe den Süden und es vergeht seitdem kein Jahr in dem ich nicht wieder drüben bin.

Wir haben schon wirklich sehr sehr viel vom Süden gesehen und trotzdem das Gefühl, noch immer nicht annähernd alles erkundet zu haben. Ich kenn den Süden langsam besser als Bayern… Wir haben mittlerweile Freundschaften geschlossen und unseren „Happy Place“ gefunden, zu dem wir wohl unser Leben lang immer wieder zurückkehren werden. Bin ich in Deutschland, kann ich nicht mehr von Fernweh sprechen, sondern von Heimweh. Und bin ich dort, kommt (leider) nie der Moment auf, in dem ich mich auf Zuhause freue (von dem Wiedersehen mit Freunden und Familie abgesehen – aber selbst da fände ich es schöner, wenn sie rüber kämen…).
Kurz gesagt: die Zac Brown Band ist schuld daran, dass ich an einem ständig andauernden Liebeskummer leide! Selbst diesen Text hier heute zu schreiben, ist nicht so leicht für mich – ich sitze in meinem Lieblingsbüro (einem ganz bestimmten Starbucks) und versuche hier nicht loszuheulen. (Und das obwohl ich erst seit 2 Wochen wieder auf deutschem Boden bin und der nächste Flug schon gebucht ist). Vielleicht kennt ihr das ja!? Das USA-Fieber greift ja gern wild und ohne Rücksicht um sich – ob es nun die Südstaaten sind, New York, der wilde Westen oder die Westküste. Hat’s einen mal erwischt, gibt es eigentlich kein Gegenmittel.

Und genau diese Liebe und das Vermissen hat mich dazu gebracht, diesen Blog ins Leben zu rufen und all meine schönen Erinnerungen, Erlebnisse und Tipps runter zu schreiben und festzuhalten. Für mich und auch für euch. Es gibt nichts Schöneres als darüber zu schreiben und gedanklich nochmal zu reisen. Wenn dann auch noch andere Menschen das Gleiche fühlen und sich über die Reisetipps freuen, mich als Expertin befragen und sogar ihre Reiserouten aufgrund meiner Artikel umbauen… dann füllt sich mein kleines Südstaaten-Herz mit noch mehr Freude und mein Heimweh wird ein wenig besser. Ich hätte zu Beginn nicht gedacht, dass es so viele Menschen hier gibt, die da genauso ticken wie ich. It’s always nice to know you’re not alone!

Ich möchte fast so weit gehen, zu sagen – die Country Musik und der amerikanische Süden haben aus mir einen anderen Menschen gemacht. Und ich habe Country quasi sogar zu meiner Religion gemacht:
Ich versuche tagtäglich den bayrischen „Grantler“ zuhause zu lassen, meine „sweet southern soul“ einzupacken und wie Tim McGraw so schön singt „always humble and kind“ zu sein (bescheiden und freundlich). Einfach gelassen durch den Tag gehen. Positiv denken und nach Vorne schauen. Familie an erste Stelle stellen. Das Leben genießen wo es geht. Und euch ein wenig dran teilhaben zu lassen 😉

Ich schließe den heutigen Artikel mit den wunderschönen Worten aus Darius Ruckers‘ Song „Southern State of Mind“ mit einem selbst gefilmten Ausschnitt von seinem Konzert in Hamburg (und einem kleinen Tränchen im Auge):

I could be anywhere,
in my Heart I’m always there,
no matter what State I’m in,
I’m in a Southern State of Mind.

 

 

 

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6 Gedanken zu „How it all began – die Geschichte des Blogs

  • Du sprichst mir aus der Seele! Ich höre seit 3 Jahren auch kaum noch was anderes als New Country; bei mir fing es mit „That’s my kind of night“ von Luke Bryan an…auf unserem ersten Roadtrip durch den Westen 2104 („Luke Bryan, nie gehört…“ :-)). Zac Brown find ich auch sehr geil, und seit ich dieses Jahr zum ersten Mal in Nashville war, fällt es mir noch schwerer hier in Deutschland….nächstes Jahr unbedingt wieder! Welches war denn Dein damaliger Lieblingssender? Und was hörst Du heute? Bei uns isses 99.5 The Wolf und 101.9 WDEZ…. Liebe Grüsse, Angie

    • countryatheart

      Hallo Angie, schön zu hören, dass es dir nicht anders ging 😉
      The Wolf hören wir auch. Meistens aber Kickin Country oder Kickin 92.5 aus Charleston.
      Liebe Grüße, Claudine

  • Christiane

    Ohja, auch ich liebe Country, traditional wie auch modern. Jeden Dienstagabend sitze ich begeistert am Radio und höre auf MDR Sachsen Anhalt den Country Sender.
    So ganz allein bist du auch nicht mit dem Reisewunsch… Ich wollte schon immer nach Virginia, schon als Kind 🙂 2014 war es soweit und dieses Jahr wieder.
    Liebe Grüße, Christiane

    • countryatheart

      Oh wie schön – schick mir gerne deine Virginia Tipps an countryatheart@mail.de, Christiane. Für mich geht es dieses Jahr auch im Oktober dorthin. Freu mich schon sehr! Liebe Grüße, Claudine

  • Hörst du ‚nur‘ Country Music, oder tanzt du auch Linedance?
    Weil zu einigen deinen Lieblingssongs gibts coole Tänze

    • countryatheart

      Liebe Silvia, tatsächlich bin ich eher der Hörer, als der Tänzer. Ich schau es mir zwar gerne an, wäre selber aber total unbegabt einer Reihenfolge an Tanzschritten zu folgen 😉

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