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Essex County (Cape Ann) – Massachusetts

Essex County ist eins von 14 Counties dieses Bundestaates und liegt im Norden Masschussetts. Der südliche Part startet kurz über Boston und grenzt im Norden an New Hampshire. Das County liegt ebenso größtenteils direkt am Meer und somit bezaubert es mit vielen schönen Kleinstädten, Fischerdörfchen, Stränden und weiteren Sehenswürdigkeiten. Meine Tipps auf dem Weg durch Essex County findet ihr nun hier.

Salem und Marblehead

Relativ weit im Süden des Countys liegt die größte Stadt: Salem. Die Stadt wurde bekannt durch die Hexenverfolgung und Hexenprozesse im Jahr 1692. Sie ist damit zur Hauptstadt für Freunde des Okkulten, Hexerei und Halloween geworden. Ein Mekka für Fans des Übersinnlichen und des Magischen.
Einen Detail-Bericht zu dieser wunderschönen und aufregenden Kleinstadt gibt es hier. Von hier startet man am Besten Richtung Cape Ann.


Manchester-by-the-Sea

Von der Route 1A fahrt ihr nach Salem rechts ab auf die 127. Die Straße wird auch der „Essex Coastal Scenic Byway“ genannt.
Das erste Örtchen, dass ich für einen kleinen Spatziergang empfehlen kann ist Manchester-by-the-Sea. Vielleicht kennt ihr ja den gleichnamigen Film mit Casey Affleck und Michelle Williams?
Das malerische Fischerörtchen war im Oktober wie ausgestorben. Morgens eröffnen langsam die kleinen Läden, Fischer kommen bereits von ihrem Ausflug zurück in den Hafen. Wir haben uns einen Kaffee und Donut auf die Hand geholt und sind Downtown einfach etwas herum spaziert. Besonders sehenswert empfand ich die Kirche und das Gebäude der Bibliothek direkt nebenan.
Im Allie’s Beach Street Café soll man angeblich sehr gut frühstücken können, falls ihr den Tag gemütlicher angehen möchtet.

Gloucester

Weiter auf dem Scenic Byway geht es nach Gloucester. Hier ist die Fischerindustrie noch immer der größte Arbeitgeber. Auf dem Boardwalk hat man eine wunderschöne Sicht auf’s Meer. Die dort 1925 errichtete „Fishermen’s Memorial Statue“ aus Bronze erinnert an alle Fischer, die ihr Leben auf dem Meer verloren haben, um Ihre Familien zu versorgen.
Mir selbst hat die Stadt nicht so gut gefallen – obwohl ich von Vielen gehört habe, hier muss man gewesen sein. Wir sind die Main Street einmal auf und ab gegangen, haben uns die City Hall angesehen (hauptsächlich aufgrund der öffentlichen Toiletten) und sind in ein Filmset gestolpert. Auf offener Straße hat mich zum Ende hin noch eine Dame als Hexe beschimpft und mich zur Hölle gewünscht. Auch sonst habe ich von dieser Stadt keine sonderlich positiven Vibes erhalten. Es waren Ende Oktober durchaus etwas schräge Vögel unterwegs. Als wirklich einladend hab ich nur die Sandpiper Bakery empfunden – den Duft frischer Croissants konnte man schon von Weitem riechen.


Rockport / Bearskin Neck

Danach sind wir ins schöne Rockport gefahren und von diesem Örtchen ier bin ich sofort ganz begeistert gewesen. Nehmt den erstbesten Parkplatz den ihr kriegen könnt – denn Rockport wird selbst an regnerischen Tagen im Spätherbst gerne besucht. Zwar haben einige Restaurants und fast alle Shops Ende Oktober (vor allem unter der Woche) bereits geschlossen, aber das tut dem Besuch keinen Abbruch. Lauft bis hinter zum Bearskin Neck und schaut zurück in die Rockport Harbor Bucht auf das malerische Örtchen. Ein Traum.
Die Tuna Wharf und die Bradley Wharf unbedingt man kurz reinlaufen, auch hier gibt es nette kleine Läden und schöne Aussichten auf’s Wasser und das Dorf.

Im Roy Moore’s Fish Shack Restaurant haben uns mal wieder an verschiedenen Hummer-Spezialitäten getraut. Super lecker und man hat einen traumhaften Ausblick auf Back Harbor.
Nach einem kurzen Besuch bei Tuck’s Candy Store (wo man auch sehr hübsche Postkarten bekommt) kann man von der Main Street in die Beach Street laufen. Vorbei an der First Congregational Church – welche wirklich ein Bild wert ist. Die Häuschen, Läden und Galerien sind einfach wunderschön. Wir haben hier bestimmt 2,5 Stunden gut rumbekommen.

Essex

Unser Motel hat sich in Essex befunden – das Shea’s Riverside Inn & Motel. Die Zimmer des Motels waren mini und noch kleiner war das Bad. Trotzdem sauber und mit Liebe eingerichtet. Im Sommer würde ich hier auf jeden Fall wieder hin – im Winter war es mir im Bad zu kalt, da es keine eigene Heizung hatte. Dafür war es mehr als idyllisch gelegen – der Blick auf den Essex River im Herbst werde ich wohl nie vergessen.
Abends sind wir im Boat House Grille essen gegangen. Eine absolute Empfehlung! Ein schickes maritimes Restaurant mit leckerem Fisch, aber auch etwas ausgefalleneren Gerichten – vor allem wenn man nicht ständig Fritiertes essen möchte.

Ipswich


Nicht weit enfernt Richtung Norden im kleinen Ipswich liegen meine beiden Favoriten unter den Ausflugstipps:
Gerade im Herbst sind private Obstplantagen, sogenannte Orchards, für mich nicht wegzudenken. Auf den Russell Orchards könnt ihr selber Äpfel pflücken, Kürbisse ernten oder einfach durch den tollen Hofladen stöbern und Leckereien oder Andenken kaufen. Auf jeden Fall dürft ihr euch die selbstgebackenenen Apple Cider Donuts nicht entgehen lassen. Auch firsch gepressten Apfelsaft oder selbstgemachten Cider könnt ihr hier direkt im Laden kaufen. Für mich – wer hätt’s gedacht – gab es sogar Duftkerzen.

Jeder der „Die Hexen von Eastwick“ gesehen hat, erinnert sich an das große Anwesen in dem Jack Nicholson im Film wohnte. Der Film wurde zu großen Teilen hier in Ipswich auf Castle Hill gedreht. Das dortstehende Landhaus, die Crane Estate, war in vielen der Szenen vertreten. Anfangs war ich nicht sicher, ob wir eine Tour machen sollen – da das Wetter aber eh nicht so recht mitspielen wollte, haben wir uns dafür entschieden. Und wurden nicht enttäuscht.
Um es vorweg zu nehmen: das war eine der tollsten Touren die ich jemals durch ein privates Haus gemacht habe!
Aus dem Familienbesitz der Cranes wurde das Anwesen und das Land an die Trustees Gruppe vererbt, die sich heute um den Erhalt kümmern, Parties und Hochzeiten dort ausrichten, aber eben auch Führungen geben.
Zu Beginn zieht man eine Karte mit einer Persönlichkeit, die im wahren Leben in irgendeiner Verbindung zum Haus stand. Die Karte enthält Namen und Infos zu dieser Person. Man wird von der Hausdame der Crane Familie begrüßt und nach dem Namen auf der Karte gefragt. Fortan wird man mit diesem Namen angesprochen und erhält spannende Infos rund um die eigene Person in Verbindung mit der Crane Familie und dem Haus. Man wird somit ein richtiger Teil der Geschichte. Unser Guide, Vickie, hat das so liebevoll und spannend gestaltet, ich wollte gar nicht mehr gehen. Wir hatten das Glück eine private Tour mit Vickie durch das Haus machen zu können und kamen so auch in den Genuss von ein paar geheimen Räumen, die eigentlich nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind (wie z.B. die Küche und Angestelltenbereiche etc.). Soviel Detail und Liebe in eine Hausführung zu legen, hat mich wirklich berührt und beeindruckt.
Zum Ende hin hat sie sogar verraten, dass hin und wieder der Geist von Mrs. Crane den Angestellten Streiche spielt – wer weiß…
Die Tour könnt ihr von 10 – 15 Uhr machen. Pro Auto zahlt ihr bei der Einfahr 15 $, damit ist die Haustour inkludiert. Ein wirkliches Schnäppchen, für dass was einem dort geboten wird. Achtet genau auf die Öffnungszeiten, da diese je nach Jahreszeit unterschiedlich sind. Mehr Infos findet ihr hier.

Essex County hat mir irrsinnig gut gefallen – auch wenn wir mit dem Wetter kein richtiges Glück hatten, sind die Orte und die Landschaft tatsächlich immer noch wunderschön mit Sprühregen oder dunklen Wolken. Im Oktober hatten wir viele Städtchen und Sehenswürdigkeiten ganz für uns, was ich ja sehr gerne mag, wie ihr bereits wisst. Der Ausflug über Cape Ann ist also auch eine absolute Empfehlung.

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