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Winter in Chicago (Illinois)

Manchmal verreisen wir auch abseits der Südstaaten. In Chicago hatte ich vor etlichen Jahren mal einen Schulaustausch und mich seitdem schwer in die Stadt verliebt. Und da Silverster in den bayerischen Bergen teurer kam als ein Flug mit Hotel in Chicago, haben wir nicht lange überlegt.
Die Winter in Chicago können lang und sehr sehr kalt sein. Wir haben dort 6 Tage über Silvester verbracht und hatten bis -22 Grad. Das sind unvorstellbare Temperaturen. Die Finger sind trotz Handschuhe sofort tiefgefroren, das Gesicht (wenn es nicht komplett vermummt ist) schmerzt nach 5 Sekunden immens. Man hetzt also nur von Haustür zu Haustür und versucht so wenig draussen zu sein wie möglich. Gott sei Dank haben wir nur 2 Tage solche Temperaturen mitmachen müssen. An den anderen Tagen hatten wir herrlichen Sonnenschein und „gemütliche“ Temperaturen rund um den Gefrierpunkt. Damit kennen wir Münchner uns ja auch ganz gut aus.
Trotz Winterwetter bietet Chicago so viele tolle Sehenswürdigkeiten – diese möchte ich euch heute vorstellen.

The Bean Chicago liegt ja am riesigen Lake Michigan. Je kälter es ist, desto höher stehen die Chancen, dass der See zum Teil eingefroren ist und sich Eisschollen darauf bilden. Wunderschön! Daher sollte man einen sonnigen Wintertag unbedingt am See entlang laufen. Das geht prima vom Shedd Aquarium an, bis hinter zum Lincoln Zoo. Eine schöne breite Promenade säumt das Ufer.
Sicher steht auch das „Cloud Gate“ im Millenium Park (auch „The Bean“ genannt) auf dem Sightseeing-Plan. Auch von dort könnt ihr prima runter an den See laufen. Kleiner Tipp: die besten Fotos von der Bean bekommt ihr ganz früh am Morgen oder spät abends – wenn sich kaum andere Touristen darin spiegeln. Wir waren an Silvester um 1Uhr nachts dort, umgeben von Schnee und hatten das Gate fast komplett für uns allein. Die Lichter der Stadt bieten genug Helligkeit, um trotzdem schöne Bilder machen zu können.
Tagsüber gibt es nebenan im Maggie Dailey Park die „Ice Skating Ribbon“ – eine schöne Eislaufbahn in Form einer Schleife. So kommt man keinem in die Quere und kann gemütlich seine Bahnen ziehen.

Wer länger als 3 Tage in Chicago weilt, dem empfehle ich auf alle Fälle des Chicago City Pass. Hier sind fast alle wichtigen Sehenswürdigkeiten enthalten, man spart ein paar Euro und das Beste: das Anstehen in langen Schlangen fällt weg. Bei -15Grad gab es am 1.1. eine riesige Warteschlange VOR dem Shedd Aquarium. Die Leute standen sich stundenlang die Beine in den Bauch bei dieser Kälte – anscheinend sind die Einwohner Chicagos etwas abgehärtet. Wir konnten mit dem City Pass bis zum Eingang vor und direkt rein – keine 2 Minuten hat es gedauert.
Natürlich war das Aquarium proppevoll. Wer aber schon direkt nach Öffnung am Morgen kommt, hat das Aquarium noch ein bisschen länger für sich. Ich würde ca. 3 Stunden einplanen. 40$ kostet das Aquarium für Erwachsene schon einzeln – der City pass liegt etwa bei 85$. Wer also noch weitere Sehenswürdigkeiten besichtigt, kann ordentlich sparen.

Direkt nebenan, und ebenso sehr empfehlenswert, ist das „Field Museum“ – ein Naturkundemuseum auf 5 Ebenen und mit über 85.000 Quadratmetern. Ich war nun schon zweimal in diesem Museum und finde es immer wieder spannend und sehenswert. Der reguläre Eintritt ohne Sonderausstellungen liegt bereits bei 22$.

Sundown in ChicagoMeine zwei absoluten Highlights in Chicago sind aber die Aussichtsplattformen „Skydeck Chicago“ (im 103. Stock des Willis Towers) und „360° Chicago“ (im John Hancock Building). Ich werde öfter gefragt, welches von Beiden man machen sollte und ich finde: unbedingt Beide! Denn im Skydeck kann man auf einer Glasplatte stehen und die 103 Stockwerke nach unten schauen – ziemlich gruselig, aber auch sehr cool. Im Hancock Observatory gibt es das „Tilt“ – eine Reihe an Fenstern an denen man sich festhält und die sich dann nach vorne beugen. Ebenso nur etwas für Mutige. Aber dort hat man ebenso einen schöneren Blick auf den See und ein nettes kleines Kaffee. Mein Tipp: checkt online, wann in Chicago die Sonne untergeht und kommt dann eine halbe Stunde zuvor. So habt ihr Chicago bei Tag und bei Nacht. Gerade im Winter und zur Weihnachtszeit gibt es viele bunte Lichter zu bestaunen. Beide Eintritte liegen bei kanpp über 40$ zusammen, wobei das Tilt nochmal rund 6$ Aufpreis kostet.

Ein weiteres Indoor-Highlight ist das „Art Institute of Chicago“ – das hiesige Kunstmuseum, bei dem für Alle was dabei ist. Ich bin kein riesiger Kunstfan und trotzdem liebe ich dieses Museum. Auch hier war ich mittlerweile schon 2x und entdecke immer wieder Neues. Allein schon wegen seiner Architektur ist ein Besuch empfehlenswert. Weniger Kunstbegeisterte können hier in gut 2h durch sein, für Liebhaber empfehle ich die doppelte Zeit. Der Eintritt kostet 29$.

The Chicago Art MuseumFür Weihnachtsfreaks wie ich es bin, war ganz klar, dass wir am Navy Pier das „Winter Wonderfest“ besuchen müssen. Mit 27$ Eintritt kein Schnäppchen, aber wundervoll kitschig und weihnachtlich. Das Fest hat bis in die erste Januarwoche geöffnet. Man findet auch hier eine große Schlittschulaufbahn, etliche Stände mit Leckereien, aber auch unfassbar tolle Weihnachtsbäume geschmückt nach verschiedensten Themen. Für die Kleinen ein paar Fahrgeschäfte und Riesenrutschen, für die Großen etliche Instagram-taugliche Szenen.
Das Navy Pier selbst ist natürlich auch eine Attraktion. Eine lange Brücke die in den Lake Michigan ragt. Mit etlichen Restaurants, Shops, Kino und weiteren Attraktionen. Dort war ich damals das erste Mal in einem „Bubba Gumps“ essen – sehr touristisch, aber lecker. Ebenso gibt es dort das berühmte „Garett Popcorn„, ein Original in Chicago. Popcorn wie es nur die Amerikaner essen – total überzuckert, mit Nüssen, Caramel und Schokolade – solltet ihr aber unbedingt probieren.

Ein bisschen Sport gefällig? Dann schaut doch mal, ob ihr nicht ein Basketball-Spiel der Chicago Bulls oder ein Football-Game der Chicago Bears besuchen könnt. Spiele in den USA sind immer ein Erlebnis. Beginnend mit der amerikanischen Nationalhymne, über Cheerleader, Fast Food bis hin zu Live-Gewinnspielen oder der KissCam. Welcher Sport wann Saison hat und wo ihr euch Tickets besorgen könnt, findet ihr hier. Aber vorsicht: Football Games im Winter sind nah am Superbowl und somit oft sehr teuer – zudem kann dort ein ganz schöner Wind gehen und je nach Temperaturen empfiehlt es sich vielleicht eher ein Basketball Spiel im Warmen zu sehen.

Natürlich darf gutes Essen in Chicago nicht zu kurz kommen! Lecker amerikanisch frühstücken kann man z.B. im Eleven City Diner. Die typische Chicago-Style Pizza haben wir im Gino’s East genossen. Richtig leckeres BBQ und Steaks gibt es im Carson’s Prime Steaks & Famous Barbecue. Da wir auch immer gerne mal Mexikanisch essen gehen, haben wir den Frontera Grill probiert und können auch dieses Lokal empfehlen (auch wenn es etwas teurer ist).
Und wer zwischendurch einfach nur Lust auf einen Kaffee hat, der kann ab 2019 in der North Michigan Avenue den weltgrößten Starbucks besuchen – aber das ist ja noch etwas hin.

Wer shoppen möchte sollte sich in den Gegenden Loop South und River North austoben. Etliche Boutiquen, Shops und Warenhäuser laden hier zum Geld ausgeben ein.

Unseren Silvesterabend haben wir bei einem tollen Dinner im Palmer House Hilton verbracht, wo wir auch gewohnt haben. Das Feuerwerk vom Navy Pier haben wir uns von der Seepromenade aus angesehen. Es war nicht wahnsinnig spektakulär, aber sehr lang dafür. In Chicago ist es verboten privat auf der Straße zu böllern und Feuerwerk zu machen, was mir eigentlich ganz entgegenkam.

Ich empfehle euch in Chicago auf jeden Fall ein zentrales Hotel downtown. Wenn es nicht gerade super kalt ist, kann man dann auch alles gut ablaufen. Oder wahlweise einen HopOnHopOff-Trolley nehmen, der euch zudem noch ein paar Infos zu den wichtigesten Sightseeing-Spots gibt. Im Sommer kann man im River auch Boot fahren – was ich super schön und entspannend fand.

Werbung (unbeauftragt!). Bei diesem Text handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der eine werbende Wirkung haben könnte, ohne das ich von irgendeinem Unternehmen dafür beauftragt oder bezahlt wurde!

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