EuropaHome

Toskana – meine Highlights

Seit dem ich denken kann, haben uns meine Eltern mit nach Italien gezerrt. In keinem anderen Land war ich wohl so häufig in meinem Leben wie dort – abgesehen von Deutschland. Je älter ich wurde, desto mehr ist mir das Land auch selbst ans Herz gewachsen. Ich bin sicher kein Experte, habe aber schon recht viel der Toskana bereist und gesehen und kann euch daher gerne meine persönlichen Empfehlungen und Tipps mit auf den Weg geben.
Die Toskana befindet sich mittig in Italien und grenzt ans Mittelmeer. Macht ihr also einen Roundtrip durch die Toskana oder habt dort ein Ferienhaus, ist vielleicht ist der ein oder andere Tipp in der Nähe für euch dabei.

Welche Orte sollte man gesehen haben?

Firenze

Florenz, die Hauptstadt der Toskana und auch mein absoluter Favorit – so viel Geschichte, Kunst und atemberaubende Architektur. Die Innenstadt und alle wichtigen Sehenswürdigkeiten sind gut zu Fuß zu erkunden. Wir parken immer in der Tiefgarage des Hauptbahnhofs, von dort aus geht’s dann los. Meine Top-Sehenswürdigkeiten hier im Schnelldurchlauf: Santa Maria Novella, der Dom / die Kathedrale, Piazza della Senorina, die Uffizien, Ponte Vecchio, Basilica Santa Croce, Palazzo Pitti. Damit seid ihr gut den ganzen Tag beschäftigt – denn normalerweise ist Florenz gut besucht und die Stadt lädt ein auch in den kleinen, engen Gassen die Zeit zu vergessen und einfach zu schlendern.
Den besten Ausblick über die Stadt gibt’s vom Piazzale Michelangelo aus, auf der anderen Seite des Arnos. Auch einen tollen Blick bietet das Restaurant des Kaufhauses Rinascente am Piazza della Repubblica – dort könnt ihr schön zu Mittag essen oder einen kleinen Aperitiv nehmen. Bietet sich auch an, wenn man mal auf die Toilette muss.
Am gleichen Platz findet ihr übrigens das berühmte Café Gilli, das älteste Café in Florenz – natürlich ein Tourispot und völlig überteuert, wenn ihr euch an einen der Tische setzt. Mein Tipp (gilt überall in Italien): macht es wie der Italiener, stellt euch für einen Caffe (= Espresso) einfach an die Bar, bewundert die tolle Architektur und zahlt so nur einen Bruchteil.

Da wir Familie westlich von Florenz haben, bin ich viel in der Gegend rund um Montelupo Fiorentino unterwegs. Solltet ihr dort in der Nähe sein, habe ich hier ein paar leckere Restaurant-Tipps für euch. Lokale, die wir bei unserem Urlaub immer besuchen: Trattoria Turbone (Pizzeria in Montelupo), Livornese (Fischlokal in Montelupo), Da Delfina (Toskanisches Essen in Artimino).

Forte dei Marmi

Unsere liebste Destination am Meer. Hier gehen die Schönen und Reichen Italiens zum Shoppen und flanieren. Das Städtchen ist wie aus dem Ei gepellt und erinnert hie und da auch mal an Kalifornien. Wer die Kreditkarte glühen lassen möchte, ist hier richtig. Wer nicht ganz so viel Budget hat, kann am Mittwoch zum Markt kommen. Hier gibt es von Schuhen, über Kleidung bis hin zu Küchenutensilien wirklich alles zu einem fairen Preis.
Gut essen könnt ihr im NELSON CLUB, etwas ab vom Trubel. Ich empfehle die Farinata zu probieren – ein Fladenteig aus Kichererbsen, belegt wie eine Pizza – zum Reinlegen. im Cafe Principe gibt’s danach super Eis.

Lucca

Forte dei Marmi gehört zur Provinz Lucca. Aber Lucca selbst ist auch eine süße, kleine Stadt. Sehenswert ist vor Allem der Duomo di San Marino und die Piazza dell’Anfiteatro, wo man auch schön in einem der Lokale sitzen kann und einen Aperitiv genießen kann. Auch die alte Stadtmauer rund um die Innenstadt ist gut abzulaufen und bietet schöne Blicke auf Lucca. Ich schaue immer ganz gern mal bei Coincasa rein, ein kleiner Laden mit schönen Einrichtungsartikeln – vergleichbar mit H&M Home oder Zara Home.

Pietrasanta

Die kleine Künstlerstadt ist touristisch noch eher unbekannt und daher umso schöner. Hier spielt sich alles rund um die Piazza Duomo ab. Oft gibt es Kunstinstallationen in der Innenstadt. Vor allem lohnt sich aber der kurze, steile Aufstieg die Via della Rocca rauf. Dort oben erwartet euch ein toller Überblick bis zum Meer und eine übergroße Bank für schöne Familienfotos oder einfach zum sitzen und relaxen. In der Pizzeria Athena gibt es die besten Pizzen weit und breit!

Siena

Ein absolutes Muss, wenn ihr in der Toskana seid. Die Gassen Sienas sind allerdings gerne recht voll, daher würde ich immer empfehlen unter der Woche zu kommen und eure Sightseeing-Tour schon morgens zu machen und dann zum Lunch gemütlich die anderen Touristen beobachten. Berühmt ist Siena für den Piazza del Campo, wo jedes Jahr noch Pferderennen stattfinden. Ich empfehle dann die Via di Città abzulaufen, denn hier findet ihr typisch toskanische Läden mit Lederwaren oder Leckereien von Eis bis toskanische Delikatessen. Unweit von dort findet ihr die Santa Maria della Scala, eine wirklich beeindruckende Kirche. Direkt daneben ist das Museo Archeologico Nazionale – das Archäologische Museum. Auch wenn ich bei schönem Wetter Museen eher meide, bin ich froh meiner Großtante gefolgt zu sein. Denn dieses Museum war früher ein altes Krankenhaus. Die Ausgrabungsräume des Museums waren früher das Lagerhaus des Krankenhauses im14. Jahrhundert. Hier gibt es Artefakte, Gräber und diverse Sammlungen – mich hat vor allem die Architektur fasziniert. Da schlug mein Halloween-Herz ein bisschen höher.

Volterra

Die Stadt entstand bereits im 4. Jahrhundert und ist somit geprägt von historischen Gebäuden. Auf der Piazza Duomo findet ihr die Kathedrale Santa Maria Assunta und das Baptisterium San Giovanni. Vom Palazzo dei Priori hat man Panoramablick über die Stadt. Die engen Gassen können im Sommer recht voll werden, sind aber meist schön schattig.
Die Überreste der etruskischen Akropoli, das Teatro Romano, sollte man nicht verpassen!

Montepulciano

Obwohl der Twilight-Teil „New Moon“ im Film in Volterra spielt, wurde er eigentlich in Montepulciano gedreht. Wer also Fan der Saga ist, sollte hier unbedingt mal vorbei schauen und auf der Piazza Grande die Volturi besuchen. Dort könnt ihr im Palazzo Comunale den Turm besteigen und über die Stadt blicken. Das Örtchen liegt am Hang und ist wirklich wunderschön. Parken könnt ihr ausserhalb rund um die Stadtmauer.

Certaldo

Genauergenommen Certaldo Alto – der historische Teil der Stadt, ist absolut sehenswert. Als ich damals an einem verregneten Vormittag mit der Familie spazieren gegangen bin, hatten wir die ganze Altstadt für uns alleine. Als ob dort niemand leben würde – ganz magisch und zauberhaft. Unbedingt gesehen haben sollte man den Palazzo Pretorio – er stamm aus dem 12. Jahrhundert und wurde im 15. + 16. Jahrhundert erweitert. Hier reichen euch 1-2 Stündchen – aber toskanischer Flair par excellence.

Arezzo

Hier war ich im Mai 2021 zum allerersten Mal, kurz nachdem die italienische Grenze für Urlauber gerade erst wieder geöffnet hatte. Somit war es kein Problem in einer der engene Gassen einen Parkplatz zu finden und das Städtchen hatten wir auch für uns. Sehenswert ist vor allem die Altstadt rund um den Piazza Grande. Hier reiht sich auch ein Lokal ans Andere, perfekt für einen Aperitiv. Wer es etwas ruhiger mag läuft hinter dem Platz hoch zum Arezzo Parco – ein grüner Park mit kleinem Kiosk und tollem Blick über das Umland. Da schmeckt der Cappuccino gleich doppelt so gut.
In Arezzo wurde übrigens der Film „Das Leben ist schön“ (1997) von Roberto Benigni gedreht – Tafeln mit Filmszenen dazu findet ihr überall in der Stadt verteilt. Keine leichte Kost, aber ein wirklich toller Film, der ans Herz geht.

San Gimignano

Apropos Turm – San Gimignano ist eine toskanische Kleinstadt, die durch seine 13 Türme berühmt ist, die man schon von Weitem sehen kann. Auch diese Städt liegt auf einem Hügel und ist eine meiner liebsten Kleinstädte. Es nennt sich auch das Mittelalterliche Manhattan – vielleicht deswegen. Die Skyline von ausserhalb ist es also auch wert bestaunt zu werden.
Genießt ein Eis in der Gelateria Dell‘ Olmo – sehr empfehlenswert. Die Osteria Enoteca I Quattro Gatti hat einen hübschen Aussenbereich und leckeres Essen.

Was ist nicht empfehlenswert?

Ja, es gibt auch Orte die ich persönlich nicht empfehlen würde bzw. die mir nicht so gefallen haben. Natürlich haben alle Städte auch schöne Ecken, aber es gibt in meinen Augen einfach sehenswertere Orte.
Pisa hat z.B. keine sehr verlockende Altstadt und mehr als den Schiefen Turm gibt es auch nicht wirklich zu entdecken. Die Stadt ist einfach touristisch ausgeschlachtet und genau das ist es, was ich nicht mag.
Camaiore und Viareggio sind ebenso beliebte Küstenorte für deutsche Touristen – vielleicht weil dort Viele Deutsch sprechen und die Speisekarten auch oft in Deutsch zu finden sind. Kann man mich jagen mit. Mir ist es dort viel zu touristisch – ich fahre ja in den Urlaub um anderen Deutschen eher zu entkommen und mich eben nicht wie zuhause zu fühlen. Das darf natürlich jeder so machen, wie es ihm gefällt – aber die typische Toskana findet man dort eher nicht.
Livorno liegt direkt am Meer und auch hier gibt es natürlich nette Ecken wie Venezia Nuova oder die Markthalle – aber es gibt so viele hübschere Städte als diese. Gerade die Innenstadt habe ich als etwas lieblos und etwas vernachlässigt empfunden. Wenn ihr aber in Livorno seid, empfehle ich eher die Gegend Antignano am Meer, der Süden Livornos.

Das waren meine persönlichen High- und Lowlights der Toskana. Ich hoffe ihr habt einen tollen Urlaub und ich konnte euch mit meinen Tipps für eure Planung etwas weiterhelfen. Denkt einfach dran: mit der Toskana kann man einfach nie was falsch machen!

Mehr Artikel zu Orten in Europa findet ihr hier.

Schreibe einen Kommentar

Country at Heart
Cookie Consent mit Real Cookie Banner