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Stockbridge + das Norman Rockwell Museum (Massachusetts)

Als wir Anfang November langsam zum Ende unserer Neuengland Reise kamen, war es schon recht winterlich in Massachussetts. Das Laub war fast komplett von den Bäumen gefallen, es hatte ca. 10 Grad und es regnete immer wieder – in meinen kurzen Worten: es war herrlich. Das perfekte Wetter für den Besuch in Stockbridge – wo wir vor allem aufgrund des Norman Rockwell Museums waren.

Rockwell war ein amerikanischer Maler und Illustrator des frühen 20. Jahrhunderts. Über 40 Jahre hinweg zeichnete er insgesamt 322 Titelbilder für die Saturday Evening Post, wodurch er populär wurde. Mein absoluter Lieblingsmaler.
Unserem Ausflug zum Museum und dem Städtchen Stockbridge verdanken wir einem Youtube-Video des häufig schon erwähnten Candle Enthusiasts. Das Video ist eine Zusammenfassung seines Ausfluges und hat mich so begeistert, dass wir Ort und Museum mit auf unsere Tour-Planung nehmen mussten. Wie Shane schon in seinem Video sagte – es gibt keinen Maler, der dich mehr in Weihnachtsstimmung bringen kann als Norman Rockwell. Daher führte da für mich kein Weg dran vorbei.

Das Museum selbst ist nicht riesig und trotzdem beherbergt es fast alle Gemälde des Malers. Besonders beeindruckend ist vor allem die Ausstellung im Keller – hier gibt es einen kleinen Film über das Leben des Malers und die Wände des Vorstellungsraumes sind behangen mit allen Titelseiten der Saturday Evening Post, die Rockwell gestaltet hat. Meine Favoriten – wie könnte es auch anders sein – sind besonders seine Halloween und Weihnachts-Illustrationen.

Das wahrscheinlich berühmteste Werk ist ein ein viergeteiltes Ölgemälde: The Four Freedoms. Er arbeitet 7 Monate an den vier wundervollen Bildern, die ihr sicherlich alle schon einmal gesehen habt. Die Gemälde heißen „Freedom from Want“, „Freedom from Fear“, „Freedom from Speech“ und „Freedom from Worship“. Sie stehen für essientielle Menschenrechte, die immer gewahrt und geschützt werden sollten. Und obwohl diese vier Gemälde über 130 Mio. Dollar erwirtschafteten, war das Jahr 1943 – in dem die gemälde entstanden – auch ein Negatives für den Maler. In einem Feuer verlor er sein komplettes Studio, Kostüme und zahlreiche wertvolle Malereien.

Das Studio welches er ab in Stockbridge bezog, steht heute auf einer Anhöhe des Museumsanwesens. Mit einem irrsinnig schönen Blick über Felder, Wiesen und Wälder. Ein Museumsangestellter begrüßt euch dort und beantwortet alle aufkommenden Fragen. Das Studio ist kein Nachbau, sondern ein Original und die Einrichtung keine Requisiten – ihr könnt hier persönliche Gegenstände Norman Rockwells besichtigen, was ich einfach atemberaubend fand.

Manchmal habe ich zu gewissen Künstlern einen besonderen Bezug und verfalle dann in eine ganz besonders demütige Stimmung, wenn ich an solch ehrwürdigen Orten bin. Durch ihre Werke empfinde ich eine gewissen Verbundenheit – weil man vielleicht die gleiche Weltanschauung hat oder die gleichen Prinzipien im Leben. So eben auch bei Norman Rockwell. Der Besuch dieses Studios ist ein echtes Highlight für mich gewesen. Und auch wenn ihr den Maler vielleicht noch gar nicht oder kaum kennt – seine Werke sind einzigartig und der Besuch im Museum ist wirklich empfehlenswert.

Es hat 365 Tage im Jahr geöffnet und kann für 20$ inklusive Audiotour besucht werden. Das Studio widerum hat nur von Mai bis Ende Oktober geöffnet – ich kann nur empfehlen euren Besuch in diese Monate zu legen.


Mein Lieblingswerk von Rockwell ist allerdings „Christmas at Home“ – eine Zeichnung der Kleinstadt Stockbridge an Weihnachten. Weswegen wir uns nach dem Besuch im Museum auch direkt auf den Weg dorthin gemacht haben.
Es verschlägt einem den Atem, wenn man zuvor das Gemälde gesehen hat und feststellt, dass noch heute jedes einzelne der Gebäude exakt so besteht. Leider war kein Bild ohne parkende Autos möglich – uns wurde allerdings erzählt, dass es jedes Jahr an Weihnachten zu Ehren Norman Rockwells komplett nachgestellt wird. Somit verschwinden die Autos der heutigen Zeit und weichen ein paar Oldtimern. Die wunderschönen Hügel der Bershires blieben uns im Nebel leider verborgen. Irgendwann werde ich im Winter wohl nochmal zurückkehren müssen.

Ich empfehle euch definitiv einen kleinen Spaziergang entlang der Main Street. Der Country Store bietet nette Mitbringsel. Im Yankee Candle Laden könnt ihr nicht nur an tollen Duftkerzen schnuppern, sondern auch das Vorbild eines echten Rockwell Gemäldes von Innen besichtigen (die heutige Eingangstür ist im Gemäle „The Marriage License“ das Fenster, vor dem das Paar seine Ehe besiegelte). Das große Haus am rechten Ende des Bildes ist heute das Red Lion Inn – seid nicht schüchtern, schaut euch dieses Prachtstück einmal von innen an. Ihr könnt dort einen Tee trinken, lunchen oder einfach nur den kleinen Souvenirshop besichtigen. Auf jeden Fall ist das Inn einen kurzen Abstecher wert.

Wer nun genug hat von altmodischen Einrichtungen, alten Gemälden und dem Geist vergangener Zeit, der kann im nur 15 Minuten entfernten Lee die Lee Premium Outlets unsicher machen und das Urlaubsgeld auf den Kopf hauen.
Wenn der Hunger kommt, empfehle ich euch das gemütliche 51 Park Restaurant and Tavern. Dies liegt am Anfang der kleinen Innenstadt von Lee, die übrigens auch wie gemalt wirkt.

Weitere Tipps für den Staat Massachusetts findet ihr hier.

Werbung // Wir wurden freundlicherweise mit Presse-Tickets für das Norman Rockwell Museum ausgestattet. Vielen Dank hierfür. Unsere Meinung blieb davon völlig unberührt.

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