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Rezept: Shoofly Pie

Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass dies kein Kuchen für Jedermann ist. Genauer gesagt ist der Pie sogar sehr speziell und findet sicher nicht überall Anklang.
Die ersten Rezepte zum Shoofly Pie erschienen rund 1880 und stammen von den Amish. Somit ist der Kuchen auch heute noch eher in Regionen zu bekommen, in denen Amish besiedelt sind. Rund um Pennsylvania, Virginia aber auch North und South Carolina ist mir der Pie immer mal wieder ins Auge gestochen.
Der Name ist schnell erklärt: durch den stark süßen Geruch der Melasse wurden Fliegen angezogen, die man mit einem „shoo“ wieder verjagen wollte. So wurde der Shoofly Pie geboren – der amerikanische Name dafür.

Hauptzutat ist Molasses – Melasse zu Deutsch. Ein sehr speziell schmeckender Zuckersirup, der besonders in der USA verbreitet wird. Ich finde der Geschmack erinnert sehr an Süßholzwurzel oder Lakritz und somit hat der Pie dann auch einen sehr speziellen Geschmack. Also eher ein Rezept für Fans von Lakritz und reichhaltigen Rezepten, die nicht alltäglich sind.

Zutaten + Zubreitung für die Pie-Crust:

Der Kuchen wird zweigeteilt gebacken – man benötigt einen Pie-Teig und dann den Teig der Füllung. Amerikaner nehmen gern fertigen Pie-Teig aus dem Supermarkt. Diesen gibt es zwar hier auch im Netz, ist aber meist sehr teuer. Ich empfehle daher die Pie-Crust einfach selbst zu machen – hier mein angepasstes Rezept (zuvor war viel zu viel Salz drin):

  • 150 g Mehl
  • 120 g gewürfelte kalte Butter
  • eine große Prise Zimt
  • eine kleine Prise Salz
  • 1 EL Zucker
  • 5 EL eiskaltes Wasser

Mehl mit Zucker, Salz und Butter verrühren und am besten mit der Hand so lange kneten, bis es eine homogene Menge ergibt. Nach und nach das kalte Wasser hinzugeben, während ihr knetet. Dann zu einer Kugel formen und 1h in den Kühlschrank geben, um ihn danach auszurollen und in die Pie Form zu geben. (Eine runde Kuchenform tut es im Zweifel auch – gebt drauf Acht, dass ihr auch einen Rand formt und die Form keine Flüssigkeit auslaufen lassen kann).

Zutaten für die Füllung:

  • 220 g Melasse (bekommt ihr im Netz oder im Reformhaus)
  • 180 ml heißes Wasser
  • 1 verquirrltes Ei
  • 3/3 TL Baking Soda
  • Prise Salz

Zutaten für das Topping:

  • 150 g Mehl
  • 170 g brauner Zucker (ich habe es auch schon mit Kokosblütenzucker gemacht, geht genauso gut)
  • 3 große Löffel kalte Butter in kleinen Stücken
  • 1/2 TL Zimt

Zubereitung:

  • Ofen auf 200 °C heizen.
  • Pie Crust kurz 10 Minuten vorbacken lassen.
  • In einer großen Schale die Melasse und das heiße Wasser vermengen, gut umrühren und das Baking Soda sowie das Salz dazugeben. Kurz auskühlen lassen.
  • Ei untermischen und gut verrühren.
  • Das flüssige Gemisch auf die Pie Crust geben.
  • Danach in einer zweiten Schüssel Mehl, Zimt und Zucker verrühren.
  • Die kalte Butter dort hinein geben und so lange den Teig mit der Hand kneten bis kleine Brösel entstehen.
  • Diese auf den Pie bröseln und ab in den Ofen.

Die Brösel werden etwas in die Melasse eintauchen, das ist aber ok. Auch sehen diese leicht dunkel aus, sind aber nicht verbrannt. Die Pie Füllung wird dann schön quietschig und saftig.

15 Minuten bei 200 Grad backen lassen, dann weiter 30 Minuten auf 175 Grad runterschalten.

Der Shoofly Pie kann warm (z.B. mit Vanille Eis) gegessen werden oder kalt – pur oder mit Sahne. Ich bin gespannt was ihr sagen werdet – lustigerweise bin ich ein Lakritzfan, fand den Kuchen aber sehr speziell und konnte nur 1 Stück essen. Mein Mann, der eigentlich kein Lakritz mag, fand ihn super und hat gleich mehrere Stücke verdrückt. Ich freu mich auf eure Meinung!

Und wer den passenden Ohrwurm dazu möchte, der sucht mal nach „Shoofly Pie“ von der Zac Brown Band. Ein großartiger Song, der mir seit Tagen nicht aus dem Kopf geht.

Weitere leckere (und vielleicht auch einfachere) Rezepte gibt es hier in der Übersicht.

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