Country Music

Review: Chris Young „A.M. World Tour“ Konzert in München

Die Country Musik Szene in Deutschland wächst stetig, ist aber noch übersichtlich. Somit spielten Chris Young und seine Band am Samstag, 19.9. im eher kleinen Technikum (Kultfabrik) in München vor rund 750 Fans. Ich bin mir durchaus sicher, er hätte auch eine größere Halle gefüllt.

Bevor wir uns aber auf Chris freuen durften, gab die Künstlerin Frankie Davies eine halbe Stunde ihre Songs zum Besten. Die durchaus sympathische Britin war leider etwas eintönig für meinen Geschmack und hätte mit ihrer doch einzigartigen Stimme etwas mehr Stimmung rausholen können.

Als dann endlich Chris Young und seine Band die Bühne betraten, gab es kein Halten mehr. Die meisten waren tatsächlich eingefleischte Fans und auch bei den Songs des vorherigen Albums „Neon“ textsicher. Durch den Abend hinweg gab die Band u.a. die Songs „A.M.“, „Gettin‘ You Home“, das ältere Stück „Voices“  und natürlich den neuen Hit „I’m Coming Over“ zum Besten.

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Chris Young wurde 1985 in einer Kleinstadt nahe Nashville, Tennessee geboren und hatte somit schon Country im Blut. Auch sein Großvater Richard Yates war Countrymusiker und spielte früh gemeinsam mit Chris auf der Gitarre, wie er uns auf seinem Konzert erzählte. Darauf folgten zwei sehr gefühlvolle Songs, die ihn an seinen Opa und seine Mutter erinnerten. Wem da nicht das Herz aufging, dem kann man nicht mehr helfen.

Chris führte unfassbar sympathisch, mit vielen persönlichen und lustigen Geschichten durch sein Konzert. Er nahm sogar Songwünsche entgegen und signierte eben mal nebenbei ein paar T-Shirts. Mit einer grandiosen Band (unter ihnen Terry Crisp an der Steel Pedal Guitar, der bereits einen Grammy gewann) entführte uns Chris gedanklich in eine Countryhall irgendwo in Tennessee. Wer bis dahin noch kein Fan war, ist es spätestens an diesem Abend geworden. Ich fühlte mich zuhause. Country at its finest!

Als ich dann gegen Ende des Abends noch ein Plektron von Chris gefangen habe – oder es mit der Hand aus der Luft holte und mein Cowboy Hut es für mich gefangen hat – war ich restlos glücklich.

Nach der Zugabe ging leider etwas kalt das Licht an und Michael Jackson holte uns auf den Boden der Tatsachen zurück. Wir sind, was Country angeht vielleicht noch nicht da, wo die USA seit Jahrzehnten ist. Aber wir nähern uns – mit tollen Konzerten von großen Country Stars, die hier in Deutschland immerhin noch zu einem fairen Preis und in kleinen Hallen genossen werden können.

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