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Amelia Island – der Insel-Geheimtipp im Norden Floridas

Amelia Island ist unter europäischen Touristen nicht unbedingt unter den Top5 der bekanntesten Florida-Ziele zu finden und bis heute eher noch ein Geheimtipp, aber aus so vielen Gründen definitiv eine Reise wert!
Die 21km lange Insel ist ganz oben im Norden des Sunshine States zu finden, überhalb von Jacksonville an der Atlantikküste. Wo Key West eher karibisch anmutet, erlebt man auf Amelia Island wunderschönes Südstaatenflair. Amelia Island ist die einzige Insel Floridas, die zu den über 100 Sea Islands am Atlantik gehört – alle anderen Inseln befinden sich in Georgia und South Carolina.
Spitzname der schönen Insel ist „Isle of 8 Flags“ (Insel der 8 Flaggen) – seit 1562 bis heute stand die Insel nämlich als einziger Ort in den Vereinigten Staaten bereits unter 8 Flaggen: Frankreich, Spanien, Großbritannien, Patriots of Amelia Island, Green Cross of Florida, Mexiko und Amerika (unter den Konföderierten Staaten und den Vereinigsten Staaten).

Sehenswürdigkeiten und Attraktionen auf Amelia Island:

Downtown Fernandina Beach / Historic District:

– Perfekter Ausgangspunkt ist das Amelia Island Welcome Center in Fernandina Beach. Hier könnt ihr alles zur Insel in Erfahrung bringen – wo sollte man essen gehen, was sollte man gesehen haben etc. pp. Ihr könnt euch eine Karte von Amelia mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten mitnehmen und ggf. ein paar Geheimtipps der Locals erfahren. Keine Frage bleibt unbeantwortet.
Parken kann man unten am Hafen, genauso wie entlang der Centre Street zu jeder Zeit kostenlos.

– Die Centre Street lockt mit etlichen Restaurants, Eisdielen, Süßigkeitenläden und Shops. Allen voran einige Antiquitätenläden wie z.B. dem „Trailer Park Collectibles„. In diesem Laden habe ich fast 2h verbracht und mein Mann und ich haben auch ein paar Dollar hier gelassen. Man findet alles von alten Antiquitäten, über Deko und Christbaumschmuck bis hin zu aktuellen Rae Dunn Waren – ein Himmel. Und die beiden Besitzer freuen sich über ein Pläuschchen.
Ein bisschen schicker und zeitgemäßer geht es bei den Twisted Sisters zu – auch hier gibt es alles an Deko für’s Strandhaus, Kunst lokaler Artists sowie Kleidung für die Damen. Im Book Loft kommen alle Buchliebhaber auf ihre Kosten – vor allem weil es hier eine große Auswahl ortsansäßiger Schriftsteller gibt sowie viele Bücher über die Geschichte der Insel.

– Generell empfehle ich euch einfach den Historic District etwas zu Fuß oder mit dem Auto abzufahren und auch ein paar der Seitenstraßen zu besichtigen. Hier sind so viele wunderschöne und gepflegte historische Häuser und Gärten zu bewundern. Eins schöner als das Andere.

Mein Tipp: bucht unbedingt eine Sunset Tour mit Amelia River Cruises & Charters. Wir waren keine 2 Minuten vom Ablegesteg entfernt, haben wir schon die ersten Delfine gesehen. Die Tour führt neben der großen Papierfabrik vorbei an Tyger Island bis nach Cumberland Island und zurück vorbei an Fort Clinch.
Natürlich lässt es sich streiten darüber, ob die Papierfabrik nun hübsch ist und ins Bild passt oder nicht – allerdings waren die Hintergrundstories dazu wirklich spannend. Hier werden nämlich z.B. die Kartons für Amazon und die Bananenkisten für Dole herstellt – zudem roch es ganz wundervoll nach frischem Holz.
Schlangen haben wir vom Wasser aus natürlich keine gesehen, aber die Geschichte um Tyger Island war genauso spannend wie abschreckend: angeblich gibt es hier die größte Dichte von Klapperschlangen in ganz Nordamerika. Nein, danke 😉
Umso schöner war es vom Boot aus aber einen Weißkopfseeadler und 2 Wildpferde auf Cumberland Island zu entdecken. Auch auf dem Rückweg wurden wir nicht nur von einem atemberaubenden Sonnenuntergang, sondern auch wieder von Delfinen begleitet. Alles in allem eine super Tour!

Fort Clinch State Park:

Wir haben den Tag mit der Besichtigung des Forts begonnen. Gut 1-1,5h solltet ihr hierfür einkalkulieren. Allein die Fahrt dorthin, unter einem Meer an Spanish Moss ist ein absoluter Traum. Für 2,50$ pro Person erhält man bereits den Eintritt.
Direkt hinter dem Fort liegt der Strand, der berühmt dafür ist vor Haizähnen nur so zu wimmeln. Der St. Marys River ist wohl dafür verantwortlich, dass diese hier zu Hauf angespühlt werden. Zu Beginn hatten wir gar kein Glück, während um uns herum ständig jemand „I got one!“ rief. Aber mit Geduld und ein paar Tipps der Einheimischen hatten wir nach 2h auch 5 Zähne gefunden. Zwar eher von kleineren Exemplaren, aber ich hab mich trotzdem irrsinnig gefreut. Man sagt für 1 Inch Zahn, stehen 8 feet Hai, heißt ganz grob 1cm Zahn steht für 1 Meter Hai. Eine Dame sagt mir, ich soll am besten immer da Suchen wo gerade die Wasserlinie ist und nicht nach zu großen Zähnen schauen, die meisten wären mini – und siehe da, nach diesem Tipp war der erste Fund gleich gemacht.
Hinweis: Für den State Park zahlt ihr 5$ Eintritt pro Auto, welches ihr bar in einem Umschlag vor Ort einwerfen müsst. Falls ihr an dem Tag nochmal raus und wieder reinfahren möchtet, lasst euch am Eingang einfach einen Zettel geben.

Franklintown:

Im Süden der Insel befindet sich das Omni Resort, wozu das Amelia Village gehört. Dort sind in kleinen nebeneinanderliegenden Hütten Shops, ein Markt, ein Spa und Restaurants untergebracht. Amelia Village kann man auch besuchen, wenn man nicht als Gast im Omni Resort untergebracht ist.
Wir durften bei Amelia’s Wheels an einer geführten Radtour über einen Teil des Resorts teilnehmen. Der Bike trail führt vorbei an Jahrhundert alten Eichen, an Stränden, durch Sumpfgebiete und Stegen die lang ins Marschgebiet rausführen. Ihr bekommt durch euren Guide viel Infos zur Natur und den Tieren die hier beheimatet sind, lernt die Krebse und Vögel kennen, die auf dem Weg gesichtet werden und habt für eine gute Stunde nicht nur eine tolle und spannende Führung durch’s Resort, sondern auch ein kleines (aber wenig anstrengendes) Workout auf den Cruisern. Wer es etwas gemütlich angehen möchte aber auf ein Abenteuer nicht verzichten will, kann auch eine geführte Segway-Tour buchen.
Amelia’s Wheels bietet Gästen des Resorts ebenso die Möglichkeit die Räder auf Stundenbasis zu buchen und selbst die Insel zu erkunden – für Nicht-Gäste sind nur gebuchte Touren möglich.


Restaurants:

Ob man auf dieser Insel überhaupt schlecht essen kann? ich wage es fast zu bezweifeln. Wir haben wirklich immer hervorragend gegessen.

– Im Salty Pelican gab’s Burger und Lobster Roll zum Lunch.
– Ebenso leckere Salate und Burritos haben wir im Pepper’s Cocina Mexicana gegessen – dort wurden wir sogar singend von der Besitzerin empfangen.
– Bei Timoti’s Seafood Shak gibt man seine Bestellung am Counter ab, wird dann aufgerufen und sucht sich einen Platz an den Tischen neben dem Shak. Das waren mit Abstand die besten Seafood Tacos des ganzen Urlaubs! Der Laden wurde uns auch mehrfach von Einheimischen empfohlen. Bringt etwas Zeit mit.-
– Im Salt Life Food Shack gibt es jeden Abend Livemusik und die Aussicht auf’s den Atlantik ist so schön, dass wir gleich 2x hier waren!
– Wer noch Lust auf ein Eis hat, dem empfehle ich bei Island Time Ice Cream vorbei zu schauen! Mit jedem Eis gibt es 2 Toppings umsonst – und das Eis war mega lecker! Für „nur“ 6$ habe ich 2 Sorten und 2 Toppings bekommen – das war definitiv das günstigste Eis des Urlaubs, aber lange nicht das Kleinste.

Übernachtungen auf Amelia Island:

Auf Amelia Island findet ihr die perfekte Mischung zwischen Motels, bekannten Ketten, tollen Bed & Breakfasts, aber auch 5* Hotels mit allem Drum und Dran. Je nach Geldbeutel ist also für Alle was dabei. Auch Airbnbs findet ihr genügend, wenn man rechtzeitig dran ist.
Weil wir eine Nacht früher ankamen als gedacht, haben wir uns spontan ins Seaside Amelia Inn eingebucht – wir hatten das kleinste Zimmer im Haus, was aber für 1 Nacht total ok war. Das Hotel ist schon etwas in die Jahre gekommen, wird aber gut gepflegt. Das Frühstück war inklusive.

Für unsere weiteren 2 Nächte wurden wir eingeladen im historischen Fairbanks House zu übernachten und können dieses Südstaaten-B&B auch wirklich nur empfehlen. Wir hatten den Library Room (wenn das mal nicht gepasst hat) direkt beim Eingang – ein wunderschön durchdacht eingerichtetes Südstaaten-Zimmer. Das Haus wurde bereits mehrfach in Fachzeitschriften erwähnt und als eins der besten Übernachtungen der Insel gehandelt.
Jeden Morgen gibt es frischen Kaffee oder Tee und entweder ein süßes oder herzhaftes Frühstück für die Gäste. Ab 17 Uhr beginnt die Social Hour, in der es Snacks, Käse und Wein oder Bier gibt und man sich mit den anderen Gästen im Haus austauschen kann – leider haben wir Letzteres aufgrund unserer ganzen Unternehmungen nie geschafft. Am letzten Morgen mussten wir früh aufbrechen und haben das Frühstück ausfallen lassen müssen – das nette Fairbanks Team hat uns daher am Abend zuvor von 2 Proviantboxen zusammengestellt mit Croissants und Obst für die Fahrt. Super aufmerksam und toller Service!
Nicht zu vergessen die frischen Cookies die es jeden Nachmittag für jedes Zimmer gibt – eine absolute Traumunterkunft.

Fazit:

Wir durften 2 tolle Tage auf Amelia verbringen und konnten die Top Spots kennenlernen. Generell würde ich 2 Tage als Minimum ansetzen, um die Insel kennenzulernen. Wir hätten gerne noch 1 oder 2 Nächte dran gehängt.
Da die Insel zumeist eher von Amerikanern besucht wird, empfindet man Amelia überhaupt nicht als touristisch. Und ihr wisst, das liebe ich ja am Meisten an Orten in den USA. Gerade in Florida hört man ja sehr oft Deutsch – hier auf Amelia Island ist es, als ob man der einzige Reisende aus Deutschland ist. Herrlich.
Wir waren ganz sicher nicht das letzte Mal auf Amelia Island und freuen uns jetzt schon auf den weiteren Besuch in ein paar Jahren!

*Werbung // Wir wurden von Amelia Island (über Travel Marketing) eingeladen im Fairbanks House zu übernachten. Zudem wurden wir für die Biketour und die Sunset Tour mit Pressetickets ausgestattet. Vielen Dank hierfür. Unsere Meinung blieb davon völlig unberührt.

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