Top-Tipps für San Francisco – Kaliforniens „City by the Bay“
Schon 3x war ich nun in San Francisco (teilweise auch in zerissenen Jeans) und noch immer noch habe ich alles gesehen und erlebt, was auf meiner Liste steht. Die Stadt ist so vielfältig und groß, es ist somit wirklich für Jeden was dabei. Die viertgrößte Stadt Kaliforniens ist vor allem bekannt durch ihre hügelige Lage und den Cable Cars, die ähnlich die Straßenbahnen durch die Stadt fahren. In diesem Artikel erfahrt ihr meine Highlights und Tipps zu San Francisco – was man erleben sollte, welche Attraktionen das Geld wert sind und wieviel Zeit ihr euch nehmen solltet.
Die Top 3 Sehenswürdigkeiten für 1-2 Tage Zeit:
Golden Gate Bridge
DAS Wahrzeichen der Stadt – selbst wenn man noch nie da war, diese Brücke kennt wirklich Jeder. Es gibt etliche Wege und Möglichkeiten die Brücke zu erleben. Ob zu Fuß (dauert ne Weile), mit dem Rad, dem Auto oder nur aus der Ferne.
Solltet ihr das Auto bevorzugen, kostet der Weg aus der Stadt raus nicht – zurück allerdings knapp 8$. Da es keine Zahlstationen gibt, läuft die Abrechnung easy über euer Nummernschild. Euch wird die Gebühr also im Nachhinein von der Mietwagenfirma in Rechnung gestellt.
Pier 39 und die Fisherman’s Wharf
Auch wenn die Flaniermeile am Wasser touristisch meist super überlaufen ist, liebe ich es trotzdem dort entlang zu laufen – vorbei an kleinen Souvenir-Lädchen, der Duft vieler Leckereien aus den Essbuden lockt von allen Seiten, die Seelöwen hört man von Weitem schon brüllen und es überkommt einen das Gefühl eines Jahrmarkts aus einer anderen Zeit. Für ein Mitbringsel ist das Pier also optimal.
Die große Seelöwen-Kolonie sonnt sich meist auf den schwimmenden Holzstegen am Pier 39. Wenn man zu früh am Tag kommt, kann man allerdings noch Pech haben und keine oder nur sehr wenige Tiere antreffen.
Die Fisherman’s Wharf liegt dann 2 Piers weiter und bietet etliche (Seafood-)Restaurants und Shopping-Möglichkeiten an. Man kann die ganze Jefferson Street entlang nach Lust und Laune shoppen und essen – wie aber bereits erwähnt: es ist super touristisch und kann richtig voll werden.
Alcatraz
Mein Highlight und ein Must-Do auf meiner Liste, das erst beim dritten Besuch in der Stadt endlich erfüllt wurde. Die berüchtigste Gefängnisinsel ist 8,5 Hektar große und liegt etwa 1,5 km vor dem Festland. Man bucht mit CityExperiences* so weit wie möglich im Voraus seine Tour, checkt dann am Pier 33 ein und wird mit dem Schiff zur Insel gefahren. Weil ich gerne Fotos ohne andere Touristen mache, haben wir uns direkt für die allererste Tour am Morgen entschieden – was wir nicht bereut haben. Inklusive Bootsfahrt haben wir rund 4,5h für die Tour benötigt. Ihr solltet euch also gut einen halben Tag Zeit nehmen.
Vor Ort erhält man einen Audioguide (in fast allen Sprachen) und führt sich dann selbst durch das Gefängnis. Beeindruckend! Ich liebe ja „dunkle“ Orte, mit viel Geschichte und Gefängnisse gehören zu den Highlights des „Dark Tourism“ – aber in dem Fall ist auch die Insel selbst und das Gebäude so spannend, dass man nicht nur auf seine Kosten kommt, wenn man das Düstere mag. Mein Mann hat die Insel dann schon zum 3. Mal besucht und war wie immer wieder völlig begeistert.
Der offizielle Anbieter ist CityExperiences* – bestenfalls direkt buchen und nicht über Drittanbieter, die euch dann nochmal zusätzliche Gebühren abzwacken. Sollte ich nochmal das Glück haben in SanFran zu sein, würde ich beim nächsten Mal die Nachttour buchen.




Weitere Attraktionen:
- Big Bus Tour*: wie Viele von euch schon wissen, mein Favorit für erste Besuche in der Stadt. Die Tourbusse fahren euch von A nach B, zeigen die wichtigsten und bekanntesten Sehenswürdigkeiten und lassen euch nach Lust und Laune aussteigen, wo ihr mehr Zeit verbingen möchtet. Das besondere am HopOnHopOff-Bus in San Francisco ist die Fahrt über die Golden Gate Bridge, was sonst (zumindest auf dem Rückweg was kosten würde). Der Blick von oben im Doppeldecker-Bus zurück auf die Stadt ist atemberaubend – zudem könnt ihr nach oben schauend die beeindruckenden Pfeiler der Brücke bestaunen. Lohnt sich also doppelt! Auch hier empfehle ich euch die direkte Buchung beim Anbieter – ihr könnt online buchen oder direkt an der Station bei der ihr einsteigt. Denkt dran: San Francisco ist groß und hat ordentlich Verkehr – eine komplette Runde mit diesem Bus kann schon mal bis zu 2h dauern.
- War man überhaupt in San Francisco, wenn man nicht Cable Car gefahren ist? Die offenen Wägen nutzen Fahrende vor allem um zwischendrin einfach auf- und wieder absteigen zu können. Das Streckennetz besteht heute ausdrei Linien: Powell-Hyde, Powell-Mason und California Street. Je nach Wochentag fahren sie im Abstand von 10-20 Minuten. Eine einfache Strecke kostet mittlerweile 8$, ihr könnt euch aber auch ein Tages- oder MultiTagesticket kaufen.
- Lombard Street: die sich mehrfach windende, steile Straße kann man mit dem Auto gut fahren oder auch ablaufen. Die 145m lange Straße ist allerdings nicht die kurvenreichste der Stadt. Die vermont Street übertrumpft Lombard mit 7 Kurven. Auch die steilste Straße ist sie nicht – das ist die Filbert Street, 2 Blocks weiter. Dennoch ist sie einen Besuch wert. Fun Fact: Mein Schwiegervater hat sie mit dem Wohnmobil getestet – geht wohl auch 😉
- Ferry Building: das Gebäude ist eine große Halle von 1898, die heute frisch renoviert viele Cafés, Restaurants, kleine Shops und Marktbuden beherbergt. Ich empfehle euch den Besuch vor allem, wenn der kleine Hunger kommt oder ihr Lust auf ein Eis oder Kaffee habt.
- Walt Disney Family Museum: Wer ein bisschen mehr Zeit hat, kann sich das Museum über Walt Disney genauer ansehen. Es zeigt chronologisch geordnet das Leben und Werk von Walt, in den alten Gebäuden eines Militärstützpunkt im Stadtteil Presidio.
- Berühmt sich auch die Painted Ladies: die bunten, viktorianischen Holzhäuser am Alamo Square. Der View vom Park gegenüber auf die Stadt mit den Häusern im Vordergrund ist schon oft in vielen Filmen gezeigt worden – wir kennen den Blick aber noch aus Kindertagen und der Show „Full House“.
Wer wie ich, nicht nur wegen dem Blick, sondern der Liebe zur viktorianischen Bauweise hierher kommt, der kann sich etwas mehr Zeit nehmen und noch zu Fuß die Nachbarschaft unsicher machen, denn die Painted Ladies sind lange nicht die beeindruckensten Bauwerke ihrer Art. Weitere tolle Häuser sind z.B.
das William Westerfield House (Alamo Square – auf der anderen Seite des Parks) oder das John Spencer House (1080 Haight St).





Für den zweiten Besuch in San Francisco:
Jede Großstadt bietet soviel Kultur, Museen, Kunstszene und Co. dass man bei einem ersten Besuch ja meistens nur die Top5 abklappert. San Francisco bietet aber noch so vie mehr, dass sich ein zweiter und dritter Besuch immer lohnt. Hier ein paar weitere Tipps für noch mehr BayCity-Feeling:
- Haight-Ashbury: ein Szene-Stadtviertel das durch die Hippie-Bewegung in den 60er zu Ruhm gefürht hat. Und ein Viertel, das sicher nicht jedermanns Fall ist, denn hier ist es bunt, laut, wild und naja, sehr szenig eben. Etliche 2nd Handläden und Vintage Mode-Geschäfte säumen die Haight Street. Ihr könnt (zumindest von Aussen) das ehemalige Haus von Jimmy Hendrix und Janis Choplin besuchen, euch durch Bücherläden schmökern oder in wirklich ausgefallenen Läden nach Souvenirs shoppen – und auch wenn man sich zwischen Punks und Hippies plötzlich wieder sehr gewöhnlich und anders vorkommt, ist die Stimmung freundlich und entspannt. Hat mir irgendwie sehr gut gefallen – ein buntes, wildes Flair and bunten, wilden Menschen. Mag ich.
- Man kommt etwas ins Schwitzen, wenn man die Buena Vista Ave E erklimmt, wird aber auch belohnt mich einem tollen Blick, über die Duboc Avenue. Im Rücken hat man den Buena Vista Park, durch den man dann auch schnell nach Haight-Ashbury gelaufen ist.
- Da meine Reisen mittlerweile auch immer die coolsten Bookstores beinhalten müssen, kann ich euch den City Lights Bookstore empfehlen – auf drei Stockwerken findet ihr in diesem kultigen Laden nicht nur spannende Charaktere, sondern auch Bücher zu allen Themen.
- Mein Geheimtipp für euch: wer einmal einen (Fast-)Rundumblick über die ganze Stadt möchte, sollte einfach auf’s Dach der SFMTA Vallejo Street Garage (zwischen China Town und Little Italy) steigen. Ihr braucht dafür kein Auto, kein Ticket, kein Geld – nur eure Kamera. Wir waren ganz allein dort oben und konnten die sonnige Aussicht für uns genießen.
- Ghiradelli Square: kein Muss beim ersten Besuch, aber durchaus schön, um zu bummeln. Hier gibt es verschiedene Deko-Läden, Restaurants und vor allem (wie der Name vermuten lässt) die Schoko-Experience Ghiradelli. Die USA ist (finde ich) nicht gerade bekannt für ihre gute Schokolade und somit ist Ghiradelli ein echtes Highlight, weil die nämlich richtig gut schmeckt. Hier bekommt man auch immer ein kostenloses Sample an der Waffelstation – nicht verpassen! Und wer auf Schokolade mit Pfefferminz steht, der kommt hier ab Oktober richtig auf deine Kosten, sobald es die Weihnachtseditionen gibt.
Restaurants:
In San Francisco gibt es tausende Lokale, Cafés und Imbisse – wer hier mit Hunger nach Hause geht, ist selber schuld. Wie immer habe ich so viele Spots notiert, dass wir selber gar nicht dazu gekommen sind, alle zu testen. Hier eine Auswahl:
- Cholita Linda im Ferry Building – lateinamerikanisches Essen
- Boudin Bakery – für Snacks wie Suppen und Sandwiches
- Bubba Gump’s – durchaus überteuertes Seafood-Lokal, aber wir finden’s einfach immer wieder gut
- Dynamo Donut & Coffee – wie der Name schon sagt, für Donuts und Kaffee
- Barrio im Ghiradelli Square – mexikanisches Essen mit schönem Blick
- Ghiradelli – für Eis, berühmte Sundaes und verboten süße Shakes
Unterkunft:
Wir haben uns im Holiday Inn Express Fisherman’s Wharf eingemietet und waren mega zufrieden. Großzügige, saubere Zimmer – das (einfache) Frühstück war inklusive. Natürlich war es beim Frühstücken schon morgens gut voll und laut, aber für den ersten Kaffee und einen kleinen Snack genau das Richtige.
Die Lage hat überzeugt – man ist zu Fuß in 5 Minuten an der Fisherman’s Wharf, in 10 Min am Pier 39 und in 15 Minuten beim Pier 33 wo das Boot nach Alcatraz abfährt.
Ein Auto braucht es hier also nicht – wir haben unseren Mietwagen erst nach dem Stadtaufenthalt abgeholt, denn das Parken kann in der Stadt 50-100$ pro Nacht kosten. Für mehr Tipps rund um’s Thema Mietwagen lest ihr hier mehr.
Fazit:
Ich muss gestehen, ich hatte ein bisschen Sorge vor dem Besuch der Stadt, denn uns wurde von mehreren Ecken viel über die Armut und Obdachlosigkeit in San Francsisco berichtet. Aber nach unserem Trip, kann ich euch nun beruhigen – solang man das Viertel Tenderloin meidet – ist die Obdachlosigkeit nicht mehr oder weniger wie z.B. in München oder Berlin zu spüren. Hier und da sieht man schon mal jemanden betteln oder schlafen – aber es herrscht eine friedliche Stimmung. Wir wurden nicht einmal angequatscht oder haben uns unwohl gefühlt. Es wurde in den letzten Jahren viel unternommen, um die Obdachlosigkeit, die vor allem zur Pandmie durch Drogenkonsum stark anstieg, zu bekämpfen. Und das hat definitiv Früchte getragen. Ich würde mir den Besuch der Stadt als Frau allein sogar auch zutrauen.
Falls ihr nun auch Lust auf San Francisco bekommen habt und eure Reise plant – wünsche ich euch jetzt schon ganz viel Spaß!
Solltet ihr von dort aus weiter gen Norden fahren, empfehle ich euch noch meinen Blogartikel „Entlang des Pacific Coast Highway – von San Francisco bis nach Ecola“ mit vielen Tipps für diese wunderschöne Strecke am Pazifik.
Mein Reiseführer-Tipp*:
– DUMONT Reise-Handbuch Kalifornien: mit Extra-Reisekarte
– LONELY PLANET San Francisco: Eigene Wege gehen und Einzigartiges erleben
*Werbung // Bei den gekennzeichneten Attraktionen haben wir einen Pressepass bzw. freien Eintritt erhalten und durften die genannten Attraktionen kostenlos erleben.Vielen Dank hierfür auch an GetItAcross für die Unterstützung. Unsere Meinung blieb davon völlig unberührt.