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Portland, Oregon – meine Tipps für die Stadt der Rosen

Gleich mal vorab – wir hatten nur 3 Tage für Portland und Umgebung und ich wusste direkt: hier werde ich nochmal hin kommen müssen, gar keine Frage! Portland gilt als eine der lebenswertesten Städte der USA und ich kann es nachvollziehen. Wir waren im Herbst dort – zu welcher Jahreszeit es hier schon recht frisch werden kann und vor allem auch regnerisch. Wir hatten in den 3 Tagen meist Regenwetter (bis auf unseren Ausflugstag), haben aber trotzdem durchgezogen.
Die Stadt liegt am Willamette River und ist in eine Hügellandschaft und wunderschöne Natur eingebettet. Den Spitznamen „Stadt der Rosen“ bekam Portland, weil das Klima in der Stadt perfekt für den Anbau von Rosen ist und seit 1907 auch jährlich das Portland Rose Festival stattfindet.

Da wir ausserhalb der typischen Touri-Saison in der Stadt waren, gab es keine Bus-Touren, Boots-Touren oder ähnliche Angebote mehr. Wir haben die Stadt also auf eigene Faust erkundet. Hier sind meine Tipps zu Attraktionen und Sehenswürdigkeiten:

Sehenswürdigkeiten in Portland:

Nob Hill
Wenn ihr mit dem Auto unterwegs sein, fahrt einfach mal die Gegend Nob Hill ab oder bewegt euch zu Fuß durch. Wie in vielen amerikanischen Städten ist nämlich nicht die Innenstadt „the place to be“, sondern kleine Stadtteile am Rande der Innenstadt. Hier in Nob City gibt es viele kleine Shops, Cafés, Indie-Labels, aber auch die teuren Boutiquen. Ihr werdet hier keine riesigen Bauten und Malls finden, alle Läden sind in kleinen freistehenden Häuschen oder schicken Neubauten zu finden – den unvergleichlichen Portland-Charme kann man hier am besten aufsaugen.

Pittlock Mansion*
In den West Hills mit Blick über Portland liegt die Pittlock Mansion. Das historische Museum wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderst im französischen Renaissancestil erbaut und war das Zuhause von Henry und Georgiana Pittlock. Ihr könnt hier frei durch’s Haus touren und euch einen Eindruck machen, wie die Familie damals in dem Haus gelebt hat – absolut faszinierend! Für diese Zeitreise würde ich ca. 2h einplanen. Bei unserem Besuch hing der Nebel fest in den Wäldern ums Haus und bot eine ganz besondere moody Stimmung – werde ich nie vergessen.

Portland Japanese Garden*
1,5 Stunden vor Schließung und bei strömenden Regen sind wir doch noch in den japanischen Garten geeilt und haben es nicht bereut. Gerade jetzt im Herbst waren die Bäume hier so wundervoll bunt, mit den krachendsten Farben. Und obwohl mir mit Regenjacke und Schirm die Gärten erlebt haben, war die Stimmung wundervoll und ich würde den Japanese Garden wirklich jedem Besuchenden ans Herz legen. Aber denkt nicht, nur weil es in Portland regnet und kalt ist, ist gleich weniger los. Die Parkplätze waren trotzdem überfüllt und die Menschenmassen haben sich davon nicht abhalten lassen – während wir in dicken Stiefeln und Regenmontur gekommen sind, waren die Portlander in kurzen Hosen und FlipFlops unterwegs, auch die Kids … die Einheimischen scheinen vor Erkältungen immun zu sein).

Powell’s City of Books
Für alle Leseratten und Buchfans unter euch – an diesem Laden kommt man in Portland nicht vorbei. Einen ganzen Häuserblock auf 4 Etagen füllt Powell’s City of Books. Es gibt wahrscheinlich kein Buch, das es hier nicht gibt. Zudem erhaltet ihr Deko, bookish Merch, Zeitschriften und mehr. Weder von Aussen, noch von Innen ist der Laden wirklich „hübsch“ und trotzdem absolut sehenswert. Man kann hier locker einen ganzen Tag verbringen, denn natürlich gibt es auch ein Café und Toiletten. Ein absoluter Traum – an einem verregneten Tag nach neuen Büchern schmöckern und erst abends den Laden wieder zu verlassen.

Portland Saturday Market
Wer am Samstag in der Stadt ist, kann über den Saturday Market (unterhalb des Portland White Stag Signs) schlendern. Ich bin nicht sicher, ob es rein daran lag, dass wir im Oktober dort waren, aber viele Stände hatten den perfekten Halloween-Vibe. Es gab Holz-Künstler, Zeichnungen, homemade Lebensmittel, Kleidung etc. Alles irgendwie witchy und naturbasiert. Natürlich gab es auch Kaffee und Buden mit Leckereien. Perfekt für einen kleinen Snack und vielleicht ein schönes Andenken.

Noch auf meiner Liste, aber leider nicht geschafft:
– The Freakybuttrue Peculiarium and Museum
– Portland Art Museum
– Oregon Historical Society
– The Pumpkin Patch on Sauvie Island (im Herbst natürlich)

Sehenswürdigkeiten rund um Portland:

Wir haben uns einen ganzen Tag genommen um einen größeren Rundweg zu fahren: über die I85 bis nach Hood River, dann auf die Route 35 um den Mt. Hood und auf der Route 26 wieder zurück Richtung Portland. Was wir auf dieser Strecke alles gesehen und erlebt haben folgt hier:

  1. Stop: Vista House at Crown Point
    Mal davon abgesehen, dass hier immer ein leichtes Lüftchen weht, sollte man vorbereitet sein, dass es hier auch ordentlich stürmen kann. Ein unfassbar schöner Blick auf den Columbia River entschädigt, dass man vom Wind fast umgeblasen wird. Auf diesem Fluß sind daher meist auch Wind- und Kitesurfer zu finden. Man parkt direkt am Aussichtspunkt – sollte also ein Stop sein, den ihr nicht auslasst.
  2. Stop: Multnomah Falls
    Auf der Strecke gibt es unfassbar viele Wasserfälle – wir haben uns für den ersten Besuch für den wohl bekanntesten Wasserfall entschieden. Mein Tipp: wenn ihr an einem Wochenende kommt (wir waren am Freitag hier) dann setzt euch früh genug ins Auto, denn nach uns (ca. 10 Uhr) wurde direkt der Parkplatz wegen Überfüllung gesperrt. Solltet ihr von der I85 fahren, sind die Chancen auf einen Parkplatz besser, denn der Parkplatz der parallel laufenden Landstraße ist viel kleiner.
    Die Mulntnomah Falls gelten als höchste Wasserfälle des Staats und sind u.a. im Hintergrund der Baseball-Szene bei Twilight zu sehen. Man kann den Kurzbesuch wählen und einfach ein Foto von unten schießen. Die Ausbaustufe ist das Hochlaufen auf die Brücke (keine 5 Minuten) und wer es sich beweisen will, kann weitere (anstrengende) 3,2km bergauf laufen, um die Fälle von Oben zu betrachten.
  3. Stop: Hood River
    Für einen kurzen Kaffeestop (z.B. im Doppio Coffee) oder um sich etwas die Beine zu vertreten ist Hood River perfekt. Die Kleinstadt ist für den Anbau seiner Anjou-Birnen berühmt und einfach nur zuckersüß. Ganz typisches „Small Town USA“-Gefühl, das man hier bekommt. Wer wenig Zeit hat oder Zeit sparen will, kann einfach die Oak Street einmal auf- und abfahren.
  4. Stop: Timberline Lodge
    Schon so lange auf meiner Liste gewesen ist dieses bizarre Hotel auf dem Mt. Hood. Bekannt wurde die Timberline Lodge als Filmlocation des Stephen King Klassikers „The Shining“. Ihr parkt auf dem Parkplatz unterhalb des Hotels und könnt dann eine kleine (selbstgeführte) Tour durch’s Hotel machen. Ich empfehle euch auch den kleinen Souvenir-Shop, der super schöne Oregon-Andenken anbietet. Wir sind aufgrund des sonnigen Wetters hinter dem Hotel noch etwas den Mt. Hood hochgeklettert – die raue Natur dort hat mich total beeindruckt. Von etwas weiter oben hat man auch einen sagenhaften Blick auf die Timberline Lodge.
  5. Stop: Twilight Movie Locations Carver Café, Stonecliff Inn und Willamette Falls Scenic Viewpoint
    Für die Twilight Fans unter euch gibt es einige Filmlocations in und um Portland, die ihr bereisen könnt. Dazu springt am besten zu meinem Twilight-Blogartikel, um alle Details zu erfahren. Unter „Drehorte ausserhalb von Forks“ findet ihr alle Adressen rund um Portland.


Restaurants / Cafés:

  • Grits ’n Gravy (für ein super Südstaaten-Frühstück)
  • Fried Egg I’m in Love (Foodtruck für Frühstücks-oder Lunch-Sandwiches)
  • St Honoré Bakery (5 Locations in der Stadt – für Kaffee und Backwaren)
  • Lil‘ funky Donuts (die Alternative zum gehypten Voodoo-Donut)
  • Sisters Coffee Company (für sensationellen Kaffee)
  • Salt & Straw (für Icecream)
  • 10 Barrel Brewing Portland (für lokales Bier)
  • Zupan’s Markets (Delikatessen-Supermarkt für Sandwiches und Snacks)
  • Hawthorne Asylum Food Cart Pod (Outdoor-Area mit Foodtrucks auf dem Gelände einer alten Irrenanstalt)

    Weitere tolle Food Cart Spots findet ihr hier in dieser Übersicht.

Hotel:

Wir waren 3 Nächte im Holiday Inn Express & Suites Portland-NW Downtown. Tatsächlich liegt das Hotel gar nicht sooo downtown, wie man vom Namen her vielleicht annimmt. Wir mussten in die Stadt definitiv immer das Auto mitnehmen oder haben uns einfach ein Uber gegönnt, damit wir dem Parkplatz-Suchen aus dem Weg gehen können und zeitlich flexibel sind. Das Hotel selbst hat nämlich einen kostenfreien Parkplatz angeboten, was die Hotels downtown nicht machen.
Das Hotel selbst war voll okay, typische Holiday Inn Express mit der Möglichkeit Wäsche zu waschen und einem kleinen Frühstück am Morgen (ebenso inklusive). Andere Gäste waren teils ein wenig schräg und ich bin nicht sicher, ob ich mich als Frau allein hier wohlgefühlt hätte – allerdings werden die Türen des Hotels nachts auch verschlossen und nur Hotelbewohner mit Zimmerschlüssel haben Zutritt. Fazit: dieses Hotel kann man durchaus wählen, muss man aber nicht. Die Lage für all unsere geplanten Stops war aber einfach super.

Fazit:

Wie oben bereits erwähnt, ich möchte wieder kommen! Am liebsten 7-10 Tage nur für Portland und Umgebung aufwenden. Die ganze Stadt hatte für mich einfach einen krassen Vibe, der mir gut gefallen hat. Der Regisseur Shawn Levy sagte in einem Interview „In Portland sind die Randgruppen das Zentrum“ und genau das habe ich gefühlt und erlebt in dieser Stadt. Das ist wahrscheinlich nicht jedermanns „cup of tea“, aber ich hab mich direkt wohl und zuhause gefühlt.
Wenn man morgens aus dem Hotelzimmer auf die Hügel von Forest Park schaut, in dem das Laub rot und gelb leuchtet und zwischendrin der Nebel hängt – wie kann man diese Stadt nicht lieben?

Unser Best Of aus Oregon findet ihr auch hier in den Highlights auf Instagram.

Kleine Vorwarnung: Wie aber viele amerikanische Großstädte hat auch Portland leider ein Obdachlosen-„Problem“ und ihr werdet auf Parkinseln und auf den Straßen immer wieder Zelte sehen und Obdachlose, die am Straßenrand sitzen. Tatsächlich haben wir uns (zumindest tagsüber) aber nicht unsicher gefühlt – wurden auch nie angesprochen. Mich hat es irrsinnig nachdenklich gemacht und auch unfassbar dankbar, was für ein Privileg es ist, im warmen Auto zu sitzen, dort Urlaub machen zu können und nicht mit Kälte, Geldnot und Hunger kämpfen zu müssen. So schön die ganze Reise von Cali bis Canada auch war – es hat mich auch sehr mitgenommen, diese Armut so nah zu sehen und zu erleben. Darauf muss man sich leider auch einstellen.

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