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Cumberland Falls State Park (Kentucky)

When in Kentucky… auf dem Weg zum Kentucky Bourbon Trail wollten wir noch ein bisschen Natur mitnehmen und haben uns für einen Ausflug zu den Cumberland Falls entschieden. Der Cumberland Falls State Park ist ein wunderschön gelegener Park, der viele Wanderwege, Picknickareas und vor allem einen Wasserfall bietet – die Cumberland Falls, auch genannt „Niagara of the South“.

Cumberland Wasserfälle

Der Park liegt am Cumberland River, unweit des Daniel Boone National Forest (Artikel hierzu folgt).
Natürlich ist die Hauptattraktion der Wasserfall selbst. Man hört ihn schon von Weitem. Auf mehreren Aussichtsplattformen kann man die 20Meter hohen und 38 Meter breiten Wassermassen dann besichtigen. Allein schon der Weg hierher, war ein absoluter Traum. Am liebsten hätte ich alle 10 Meter angehalten und Fotos geschossen – von den Bäumen, Farmen, Häusern, Schildern etc.
Das Besondere und vor allem auch Einzigartige an den Cumberland Falls ist der „Moonbow“, der in klaren Vollmondnächten über dem Wasserfall erscheint. Es ist eine Art Regenbogen, der in der Gischt des Wassers erscheint, wenn der Mond scheint. Wir hatten leider nicht das Glück, während einer solchen Nacht vor Ort zu sein. Die genauen Daten kann man hier im Internet nachlesen.

Wir waren Ende Mai vor Ort, wo es gut und gerne mal um die 35 Grad im Schatten hat. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen war der Park wie leergefegt. Etwas weiter entfernt vom Wasserfall, standen wir am sandigen Flussufer, über uns kreisten Greifvögel, im Wald hinter uns knacksten Äste, der Wasserfall und die aufschäumende Gischt untermalte all diese Eindrücke – und wir waren dort mutterseelenallein. Nur auf der anderen Seite des Ufers haben wir entfernt das Gespräch von zwei Wanderern hören können. Das war ein so einmaliges Erlebnis. Hier ist die Natur noch fast komplett unberührt. Ich hätte stundenlang dort auf dem alten Holzstamm sitzen können. Es ist ein ganz eigenes Gefühl, dass einen dort überkommt. Vor über 10.000 Jahren waren hier Native Americans zuhause. 1650 lebten rund um die Cumberland Falls Shawnee, Cherokee, Chickasaw und Creek Indianer, die die Cumberland Falls (wie auch die Eagle Falls unweit entfernt) als heilige Stätten ansahen. Und genau dieses Gefühl steigt da in einem empor. Als ob man in die damalige Zeit zurückgereist ist. Ein bisschen Ehrfurcht und auch Dankbarkeit, diese Stelle besuchen zu dürfen. Komplette Stille, bis auf die Geräusche der Natur und der Wasserfälle. Mich hätte es nicht gewundert, wenn ich plötzlich auf dem Felsen gegenüber den Stammesältesten entdeckt hätte, der in die Ferne schaut. Es war einfach ein ganz unbeschreibliches und schönes Erlebnis dort.

Cumberland River in Kentucky

Verschiedene Trails rund um den Park laden zum Wandern ein. Nicht alle immer ganz offensichtlich geebnet. Es ist nun mal ein State Park (seit 1931) und kein Nationalpark. Leider bemerkt man das auch oft am Müll – Menschen werfen einfach unachtsam ihre Flaschen und Dosen in den Wald oder in den Sand am Fluss und keiner räumt es weg. Stateparks sind leider nicht mit viel Personal ausgestattet, auch gibt es oft weniger Mülleimer, da die finanziellen Mittel des Leerens nicht so gegeben sind, wie in großen Nationalparks.
Nichtsdestotrotz ist der Cumberland Falls State Park wunderschön und wenn jeder einfach beim Besuch die ein oder andere Flasche mit zum nächsten Müll nimmt, ist dem Park schon ein wenig geholfen. Man kann hier auch fischen, campen, paddeln oder raften. Wie in vielen amerikanischen Wäldern gibt es natürlich auch hier Bären – man sollte also immer auf der Hut sein. Gerade früh am Morgen oder zur Dämmerung kann man hier dem ein oder anderen Schwarzbären schon mal über den Weg laufen. Für Vogelbeobachter ist der Park ebenso ein Paradies. Natürlich gibt es auch das obligatorische Informationszentrum, einen Souvenirshop, einen kleinen Imbiss und auch eine Lodge mit Restaurant in der ihr übernachten könnt.

Auf manch öffentlichen Seiten, heißt es, der Park wäre kostenpflichtig. Das kann ich aber nicht bestätigen. Im Mai 2016 sind wir auf einen kostenfreien Parkplatz gefahren und konnten ungehindert zu den Wasserfällen laufen – ohne Eintritt zahlen zu müssen. Wenn nicht im Hochsommer Eintritt verlangt wird, wann dann? Somit meine ich, ist das eine Falschinformation.

Naturfreunde sollten sich diesen den Cumberland Falls State Park und seine Wasserfälle nicht entgehen lassen. Selbst im Sommer kann man hier ein Stück Einsamkeit und Entschleunigung erfahren, die ich nur jedem ans Herz legen kann.

Sandy Beach Cumberland Falls

 

 

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