Seattle – die Rainy City im Staat Washington
Als Fan von Regen und Nebel spricht mich der Spitzname „Rainy City“ für Seattle natürlich schon total an – die Stadt kann mir ja nur gefallen. Sie wird allerdings auch die „Emerald City“ genannt, da sie bei Sonnenschein aufgrund des vielen Regens dann smaragdgrün erstrahlt.
Wir hatten 3 Tage in Seattle und haben die besten Attraktionen und wichtigsten Sehenswürdigkeiten getestet. Wie immer habe ich aber auch ein paar Tipps für Orte, die nicht ganz so bekannt sind und somit noch nicht ganz so überlaufen sind.
Meine Tipps für Seattle:
Sightseeing Hafenrundfahrt (Argosy Cruises)*
Seattle vom Wasser aus? Aber auf jeden Fall! Mit der 1-stündigen Bootsfahrt habt ihr einen tollen Blick auf die Stadt, Brücken und Wohngegenden. Definitiv ein Favorit! Wir hatten die erste Tour am Morgen und somit das Glück hunderte Lachse springen zu sehen – war wirklich ein Anblick. Leider hat uns dann der Regen eingeholt – aber der Blick auf die Stadt mit dunklem Gewitterhimmel war trotzdem absolut faszinierend. Die Tour wird von einem Guide begleitet, der live ins Mikro spricht und offen ist für etliche Fragen.
Sightseeing Hafenrundfahrt (Salsih Sea Tours – Miner’s Landing)*
Anstelle eines großes Bootes, geht’s hier mit einen custom-designed Katamaran raus – die Strecke ist an sich die gleiche wie bei Argosy Cruises, nur andersrum. Hier gibt es keinen Live-Moderator, sondern nur eine Stimme vom Band – dafür konzentriert sich diese auf die Geschichte der Ureinwohner. Wer hier etwas zu trinken kauft (für einen fairen Preis, wie wir fanden), bekommt das Getränk direkt im Souvenir-Cup. Ich kann beide Touren empfehlen!
The Seattle Great Wheel (at Miner’s Landing)*
Wenn es wo ein Riesenrad gibt, dann will ich damit auch fahren! Unfassbare 5 Umrundungen haben wir mit dem Wheel gemacht. Klar, bietet es keine Aussichten wir die Space Needle oder das Sky View Observatory, aber einen schönen Blick auf die Stadt und auf’s Wasser – da man teils auch direkt über dem Wasser hängt.
Pike Place Market:
Einer der ältesten Bauernmärkte in den USA und ein lebendiges Zentrum für lokale Köstlichkeiten, Kunsthandwerk und Unterhaltung. Der Markt ist berühmt für seinen Fischmarkt und den dort herumgeworfenen Fisch zwischen den Marktbesitzern – immer wenn ein Fisch am Stand gekauft wird, gibt es eine kleine „Aufführung“, bei der Fisch von einem zum anderen Mitarbeiter geworfen wird.
Tipp: wenn ihr vor 9 Uhr morgens in das Pike Place Market Parkhaus fahrt, könnt ihr ein Early Bird Ticket kaufen, womit ihr für nur 15$ den ganzen Tag parken könnt. Aus dem Parkhaus raus gehend, steht ihr auch gleich direkt auf der neuen Aussichtsplattform „Overlook Walk“ mit Blick auf’s Wasser und Zugang nach unten sowie zum Pike Place Market.
Erster Starbucks Store
Der allererste Starbuck Store öffnete hier am Pike Place Market seine Pforten und ist noch heute geöffnet. Oft bildet sich schon früh am Morgen eine kleine Schlange – das Interieur ist noch fast wie damals und hat somit seinen besonderen Charme. Die Espressobar ist ein wenig höher als in anderen Cafés, damit man seinen bestellen Kaffee beim Kreieren zuschauen kann. Zudem gibt es hier ein paar Merchandise-Artikel, die es in anderen Stores nicht gibt. Ebenso gibt es oft einen Exclusive-Drink, den andere Läden nicht haben. Genug Möglichkeiten sein Geld auszugeben. Als Starbucks-Fan ein Muss.
Wer es größer und fancy mag, sollte bei der Starbucks Reserve Roastery auf der Pike Street reinschauen. Hier gibt es ausgefallene Drinks, wie z.B. den Peppermint Mocha Espresso Martini an Weihnachten und als nur einer von 6 Roasteries weltweit, definitiv ein Besuch wert. Wer früh kommt, muss auch nicht anstehen.
Kerry Park
Ein beliebter Aussichtspunkt, der eine malerische Panoramaaussicht auf die Skyline von Seattle und den majestätischen Mount Rainier bietet. Perfekt für spektakuläre Fotomotive. Die Wohngegend in der der Kerry Park liegt, nennt sich Queen Anne und ist für „Häuser gucken“ perfekt geeignet. Wunderschön a, Hang gelegen, bietet die Gegend traumhafte Häuser.
Space Needle*
Ein ikonisches Wahrzeichen, das die Skyline von Seattle dominiert. Von der Aussichtsplattform aus bietet sich eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt und die umliegende Landschaft. Der Aufzug nach Oben ist verglast und ihr könnt direkt den Weg nach Oben beobachten. Neben dem Rundumblick, gibt es auch einen rotierenden Glasboden – wer’s mag…
Chihuly Garden and Glass*
Eine faszinierende Kunstinstallation, die dem weltberühmten Glaskünstler Dale Chihuly gewidmet ist. Besucher können seine atemberaubenden Glaswerke bewundern, die von üppigen Gärten umgeben sind. Ich dachte mir „naja, ist beim Seattle Pass dabei, dann machen wir es halt mit“, war dann aber so überrascht und begeistert, dass ich wirklich finde, es sollte auf der Liste nicht fehlen! Gerade die Filme zur Entstehung des Glases und der Idee von Dale Chihuly zu allen Formen und Farben war sehr faszinierend. Mein Favorit war aber die 30minütige Live-Vorstellung von der Entstehung einer Vase.
Museum of Pop Culture (MoPOP)*
Ein interaktives Museum, das der Popkultur gewidmet ist. Es beherbergt Ausstellungen zu Musik, Film, Videospiele und vielem mehr, einschließlich einer beeindruckenden Sammlung von Exponaten aus der Rock’n’Roll-Geschichte. Beeindruckend war für mich die Nirvana-Ausstellung und aktuelle Trends – ansonsten würde ich das MoPOP eher hinten anstellen und nur mit auf die Tagesordnung nehmen, wenn noch Zeit ist.
Sky View Observatory*:
Seattle hat mehr als nur die berühmte Space Needle für einen tollen Ausblick über die Stadt. Hier handelt es sich sogar um die höchste öffentliche Aussichtsplattform im Nordwesten der USA und sie bietet euch einen atemberaubenden Blick über Seattle und die umliegende Region. Das Observatory im Columbia Center ist also eine super Alternative für die Space Needle, wenn nicht sogar die bessere Wahl – wie ich persönlich finde. Von viel weiter oben hat man den perfekten Blick auf ganz Seattle – zu allen Seiten. Wir hatten das Privileg die Plattform für uns allein mit privater Führung genießen zu können, aber generell ist sie nicht so überlaufen und bietet sehr viel mehr Platz als z.B. die Space Needle.
Smith Tower*
Ein historisches Wahrzeichen und der älteste Wolkenkratzer der Stadt, der eine Panoramaaussicht von seinem berühmten Observatorium bietet. Er war der erste Sykscraper der Stadt mit der ersten Aussichtsplattform. Das Gebäude ist heute noch fast so erhalten wie damals und daher sind die Aufzüge allein schon ein Besuch wert! Zudem hat der oberste Stock eine tolle Bar, in der man gut Lunch oder Cocktail zu sich nehmen kann.
Billy Speidel’s Underground Tour
Eine faszinierende Reise durch die unterirdischen Gassen von Seattles Vergangenheit, die Einblick in die Geschichte der Stadt bietet. Leider haben wir es zeitlich nicht mehr geschafft, diese Tour zu machen – wurde mir aber zahlreich empfohlen!
Elliott Bay Book Company
Eine unabhängige Buchhandlung in Seattle, die eine reichhaltige Auswahl an Büchern und einladende Veranstaltungen bietet, perfekt für Buchliebhaber.
Seattle Central Library
Ein architektonisches Meisterwerk, das moderne Design mit funktionaler Brillanz verbindet und eine beeindruckende Sammlung von Büchern und Medien beherbergt. Sieht allein von Aussen super aus.
Freemont Vintage Mall und der Freemont Troll
Ein Paradies für Vintage-Liebhaber, das eine Fülle von Retro-Schätzen und einzigartigen Fundstücken bietet, von Kleidung bis zu Deko. Den Freemont Troll kennen Viele sicher aus einigen Filmen wie der Twilight Saga, Schlaflos in Seattle oder 10 Things I Hate About You. Eine Zementstatue unter der Aurora Brücke – einfach ein Icon der Stadt.
Gas Works Park
Einige Film-Fans sollten diesen Park auch z.B. aus „10 Dinge die ich an dir hasse“ kennen. Früher war hier eine Kohlevergasungsanlage und teils stehen noch heute die Reste der Fabrik, daher ist der Name geblieben. Von hier aus hat man einen tollen Blick über den Lake Union vom Norden aus auf die Stadt. Zudem kann man mit einem guten Zoom im Handy oder der Kamera rechts am See das Hausboot von Tom Hanks aus „Schlaflos in Seattle“ entdecken.
Ballard
Ballard ist ein am Wasser gelegenes Szeneviertel mit angesagten Restaurants, kleinen Geschäften, Bars und Craft Brauereien in der historischen Altstadt. Am Sonntag findet hier von 9 bis 14 Uhr ein Farmers Market statt – ich würde mit viel Hunger kommen!
University of Washington
Als Fan schöner Gebäude zieht es mich ja immer zu Universitäten in den USA. Die UIW wurde 1861 gegründet und gilt als innovativste öffentliche Universität der Vereinigten Staaten. Bei etwas Zeit in Seattle, lohnt es sich über den schönen Campus zu schlendern.
Option Seattle CityPASS®:
Je nachdem wie lang ihr in der Stadt seid und welche Sehenswürdigkeiten ihr euch ansehen wollt, lohnt sich ggf. der Seattle CityPASS®. Hier sind nämlich auf jeden Fall die Seattle Space Needle und das Seattle Aquarium sowie 3 der folgenden 5 Attraktionen: Argosy Cruises, Museum of Pop Culture (MoPOP), Chihuly Garden, Woodland Park Zoo oder Pacific Science Center Museum.
3 MUST-DOs sind für mich die Space Needle (39-47$), MoPOP (28$) und die HafenCruise (39$) – was zusammen schon 114$ sind. Kommt also für euch ein viertes der genannten Attraktionen hinzu, lohnt es sich schon. Der Pass ist 9 Tage gültig und hat ebenso den Vorteil, dass ihr feste Zeiten vorab reservieren könnt und an keiner Schlange anstehen müsst. Es gibt für den Seattle CityPASS® eine Fast Lane, die wir aber nie gebraucht haben, da im Oktober eh nirgends was los war.
Für weitere Infos zu den Attrakionen und was der Pass alles beinhaltet, schaut gern auf die CityPASS® Seite.
Für euren Herbsturlaub:
Falls ihr im Herbst oder zu Halloween unterwegs seid, empfehle ich immer auch einen kurzen Stop auf Kürbisfarmen oder Apple Orchards.
Hier findet ihr im Norden Seattles die Swans Trail Farms. die Pleasant Ridge Farm und die Craven Farm für Kürbisse. Die Curran Apple Orchard Park zum Apfelernten.
Restaurants und Bakeries:
Nicht alle konnten wir testen, möchte trotzdem aber die Tipps die ich erhalten habe, hier mit euch teilen. Wir selbst haben uns immer mal wieder einen Snack am Pike Place Market geholt – bei Michou Deli und Three Sisters Bakery. Beide auf Google mit 4.5* bewertet, beide sauteuer und beide einfach nicht gut – kann euch also eher empfehlen, nicht am Pike Place Market zu essen.
Weitere Tipps von Einheimischen:
– Matt’s Fish Basket (ich empfehle die Crab Fries)
– Misubi Kai (Hawaiianisch)
– Biang Biang Noodles (Chinesischt)
– Artusi / Spinasse (beide Italienisch)
– Teatro ZinZanni (Dinnershow)
– Top Pot Doughnuts
– Macrina Bakery
Parking:
Geparkt haben wir einmal – wie oben gesagt – am Pike Place Market direkt für 15$/Tag, da wir vor 9 Uhr reingefahren sind und vor 21 Uhr auch wieder raus.
Für die Space Needle, den Chihuly Garden und das MoPOP (die alle 3 nebeneinander liegen), haben wir in der Seattle Center 5th Ave. N. Garage geparkt, direkt gegenüber und hätten 12h bleiben können für 25$ (je nach Jahreszeit kann das aber auch mehr sein).
Unsere Unterkunft:
Wir hatten uns das Holiday Inn Express & Suites in Seattle South /Tukwila ausgesucht. Man hat zwar 20 Minuten Fahrzeit bis Downtown, dafür aber sehr viel angenehmere Raten pro Nacht als in einem Hotel in der Stadt, wo man zusätzlich noch 30-50$ Parkgebühr pro Nacht bezahlen müsste.
Das Hotel in Tukwila liegt direkt in einem Shopping-Gebiet mit einer Mall, weiteren Läden drum herum und Restaurant-Ketten wie The Cheesecake Factory, Bahama Breeze, Outback Steakhouse und einige mehr…
Fazit:
Wir haben 2 volle Tage in Seattle verbracht und fast all die oben genannten Attraktionen erlebt – etwas entspannter wäre vielleicht ein dritter Tag gewesen, aber wir haben alles gut unter einen Hut bekommen, was wir wirklich sehen/erleben wollten ohne uns gestresst zu fühlen.
Mir hat Seattle sehr gut gefallen und einen dritten Tag hätte ich gut und gerne noch mitgenommen. Für eine Großsstadt kam es mir (Mitte/Ende Oktober) eigentlich sehr entspannt vor, aber ich bin natürlich auch ein Stadtkind und vielleicht mehr Verkehr und Lautstärke gewohnt. Würde aber gerne nochmal kommen, in ein paar Jahren.
*Werbung // Bei den gekennzeichneten Attraktionen haben wir einen Pressepass bzw. freien Eintritt erhalten und durften die genannten Attraktionen kostenlos erleben.Vielen Dank hierfür auch an Lieb Management für die Unterstützung. Unsere Meinung blieb davon völlig unberührt.