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Der Kentucky Bourbon Trail

When in Kentucky… dann führt definitiv kein Weg am „Kentucky Bourbon Trail“ vorbei. Ob man jetzt Bourbon als Getränk mag oder nicht tut eigentlich nichts zur Sache. Ich bin selbst auch eher der „Schnüffler“ – ich liebe den Geruch von sanftem Whisky oder Bourbon. Muss ich ihn trinken, schüttelt’s mich eher. Aber die Fahrt durch Kentucky, vorbei an saftigen grünen Wiesen, an Pferdekoppeln und die Besuche jeder einzelnen Distillerie sind so atemberaubend schön – wer muss da zwingend trinken. Augen auf, tief einatmen und genießen ist schon völlig ausreichend.

Jim Beam Distillerie Welcome CenterMan sagt „All Bourbon is Whiskey, but not every Whiskey is a Bourbon“. Den Bourbon macht aus, dass dieser nur in den USA mit mindestens 51% Mais hergestellt werden darf. Bourbon muss ebenso immer in einem nagelneuen Holzfaß aus Eiche reifen, die Fässer dürfen nicht zweimal verwendet werden. Whiskey wiederum muss nicht zwingend in Eichenfässern reifen. Um den Whiskey am Ende „Bourbon“ nennen zu dürfen, dürfen ebenso keine Zusatzstoffe oder „Flavors“ hinzugegeben werden. Und um es noch etwas komplizierter zu machen, hat die USA noch eine weitere Maßeinheit, die eingehalten werden muss: „Proof“. Bourbon darf nicht über 160 Proof destilliert werden und danach nicht über 125 Proof in ein Eichenfass gefüllt werden.
Diese Maßeinheit verrät den Alkoholgehalt und ist eher eine Alternative zum Volumenprozent. Der Umrechnungsfaktor liegt bei 0,5 – hat z.B. ein Bourbon wie Wild Turkey den Namen „Wild Turkey 101“, so liegt der Alkoholgehalt bei 50,5% (ganz schön ordentlich!).

Aber zurück zum Trail: der Trail zieht sich durch den Nordosten Kentuckys und umfasst einige größere Brennereien und etliche Kleine, die alle für sich so unterschiedlich sind, dass ich euch heute nicht raten werde, welche unbedingt zu sehen sind und welche man weglassen kann. In Größe, Farbe, Gestalt und natürlich Bourbon komplett verschieden und somit jede für sich sehenswert.
Wer wirklich vor hat, alle großen Brennereien zu besuchen, sollte sich unbedingt auch den Bourbon Trail Pass holen. Hier könnt ihr euch vor Ort jeweils einen Stempel geben lassen und am Ende – wenn ihr alle Stempel gesammelt hat – ein kostenloses T-Shirt abholen, dass wirklich nur die Besucher aller Destillen bekommen. Dazu müsst ihr neben den unten genannten Brennereien, allerdings noch drei weitere Bourbon-Attraktionen mitmachen: Bulleit Whiskey Experience, Evan Williams Bourbon Experience und das Bourbon Heritage Center besuchen.

Wild Turkey DistillerieIch empfehle euch in Lexington, Kentucky zu starten – so haben wir es gemacht. Da wir vom Daniel Boone National Forrest kamen, war das der beste Ausgangspunkt. Von dort aus könnt ihr dann immer in nur kurzen Autofahrten die Brennereien abklappern.

Die Wichtigsten hier im Überblick:
Wild Turkey
Four Roses
Woodford Reserve
Town Branch
Maker’s Mark
Jim Beam

Buffalo Trace und Barton 1792 gehörten ebenso einmal zum Trail, sind aber seit 2010 nach einem Rechtsstreit offiziell nun nicht mehr dabei – wobei diese weiterhin besucht werden können (nur bekommt ihr dort leider keine Stempel mehr ;-)).

Zu jeder Tour die ihr bucht, wird auch ein Tasting geboten – im Gegensatz zu Tennessee wird in Kentucky zu jeder Zeit ausgeschenkt und verkauft, auch am Sonntag. Einige der Anbieter schenken euch pro Person sogar noch ein Schnapsglas zur Erinnerung.
Ihr werdet durch die Stillhouses geführt, erfahrt die Geschichte des Bourbons, wie gebrannt wird und welche Anforderungen es gibt und taucht damit tief in die Welt der Whiskey-Brennerei ein. Auch die Umgebung und das Gelände selbst ist es oft schon wert dort ein bisschen länger zu verweilen. Bei Jim Beam z.B. bekommt man auch super BBQ bei „Fred’s Smokehouse“ – ein Lunchbreak lohnt sich also. Dort kann man sich auch bunt durch alle Sorten probieren, die es so gibt (nur in Zusammenhang mit der gekauften Tour) – somit überlegt euch vorher, wer Fahrer ist!

Jim Beam Distillerie Tour and GardensDie Touren kosten unterschiedlich viel, ein wenig nach Bekanntheit eingestuft und auch nach dem was euch geboten wird. Achtet auch auf die Öffnungszeiten – am Sonntag öffnen die Meisten erst um 12 Uhr und schließen aber auch schon früher (gegen 16-17 Uhr). Ich empfehle euch höchstens 2-3 Brennereien an einem Tag, um Stress zu vermeiden und euch genüsslich treiben zu lassen.
Wenn ihr in der Hauptreisezeit unterwegs seid oder an einem Feiertag, bucht am Besten eure Touren schon vorab. Die Touren sind begrenzt verfügbar und recht schnell ausgebucht.

Für alle kostenfrei zugänglich ist natürlich der Souvenir-Shop. Jegliche Sorten der Bourbons gibt es zu kaufen. Leider immer nur in großen Flaschen – ich hätte soviel mehr Geld ausgegeben, hätte es auch die Minis gegeben oder zumindest 0,3 Probier-Flaschen. Somit habe ich mich durch alle Kerzen geschnuppert und bei Wild Turkey, den dortigen „Rare Breed“ als Kerze mit nach Hause gebracht. Auch hier empfehle ich: gebt euer Geld in den kleineren Brennereien aus, dort bekommt ihr mehr für eure Investition. Jim Beam und Maker’s Mark hingegen sind schon eher eine Apotheke was die „Mitbringsel“ angeht.

Für mich als großer Fan der Ghost Hunters, auch hier wieder zwei Highlights. Denn in der 7. Staffel haben die Ghost Hunters die Brennerei bei Buffallo Trace besucht und ich verrate euch nur soviel: eine wirklich spannende Folge (schaut mal rein!). Wie wir vor Ort bei Wild Turkey erfahren haben, war auch hier das Team der Geisterjäger im Oktober 2015 und  untersuchte die über 100 Jahre alte Destillerie – was ihr euch in der ersten Folge der 10.Staffel ansehen könnt: „Barrells of Boos„.

Nachdem wir zuvor auch durch wirklich seltsame Dörfer und Gegenden Kentuckys gefahren sind, hat mich der Staat rund um den Bourbon Trail dann aber doch so positiv überrascht, dass für uns ganz klar ist: wir müssen wieder hin. Leider haben wir nicht den ganzen Trail geschafft, was aber unbedingt mit etwas mehr Zeit nachgeholt werden muss!

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