Country Music Festival 2016 (Nashville, TN)
Bevor der Sommer vorbeigeht und es keine Tickets mehr für’s nächste Jahr gibt, muss ich euch natürlich noch vom diesjährigen Country Music Festival in Nashville berichten.
Jeden Juni befindet sich Nashville für eine ganze Woche im Ausnahmezustand. Das CMA Festival findet statt. Rund um die Country Music Award, die meist in der Mitte der Woche stattfinden, gibt es in der Stadt ein riesiges Musikfestival mit ordentlich Entertainment.
Tickets:
Wer zum Festival möchte muss weit im Voraus planen. Die Tickets gibt es 1 Jahr zuvor zu buchen. Zuerst werden die Tickets den Besuchern zur Verfügung gestellt, die im aktuellen Jahr bereits vor Ort sind. Diese haben als Erste die Möglichkeit die gleichen Tickets (Plätze) wieder zu buchen. Ein paar Tage später bekommen diese Besucher die Möglichkeit andere bzw. bessere Plätze zu buchen. Und was dann an Tickets noch übrigbleibt, geht an die Öffentlichkeit. Aber da heißt es dann schnell sein – meist sind alle Tickets innerhalb von 1 Woche ausverkauft. Tickets gibt es, wenn noch erhältlich bei Ticketmaster. Preise belaufen sich zwischen 200 und 450$ pro Karte, was wirklich fair ist, wenn man bedenkt, dafür 4 Tage lang mindestens 20 hochklassige Country Künstler zu erleben.
Mit einem 4-Tagesticket kann man sich tagsüber natürlich, wie alle anderen, frei in der Stadt von Bühne zu Bühne hangeln, bekommt freien Eintritt in die „Fan Fair“ (hierzu später mehr) und natürlich den Eintritt zum allabendlichen Konzert im Nissan Stadium, wo dann die Crème de la Crème der Country-Musiker auftritt.
Unterkunft:
Auch eure Unterkunft solltet ihr ebenso weit im Voraus buchen – bestenfalls gleich mit dem Ticketkauf. Wir haben rund 350$/Nacht im Loews bezahlt (etwas außerhalb den Broadway entlang) und waren froh schon ein Jahr im Voraus gebucht zu haben. Das Hilton Downtown hat seine kleinsten Zimmer für 650$/Nacht vermietet und für die ganz Kurzfristigen gab es das Super8 für 4 Tage für gesalzene 1.400$! (Und viele wissen, im Super8 müsste man eigentlich dem Gast Geld zahlen, dass er dort bleibt…). Habt ihr also vor dort zu bleiben, bietet es sich an, sich ganz bald umzuschauen. Neben Hotels/Motels eignet sich auch AirBnB als gute Alternative. Hier findet ihr unser Airbnb und auch einen Gutschein für eure erste Buchung.
Wohnt ihr nicht zentral (oder habt ein Hotel mit Shuttle) und müsst mit dem Auto reinfahren, empfehle ich euch auch gleich noch das Parkticket für rund 75$ (für alle 4 Tage) zu kaufen. Erscheint im ersten Moment teuer, ist aber sinnvoll. Downtown kommt ihr mit dem Auto kaum rein und wenn dann parkt ihr richtig teuer. Also hier bitte nicht sparen.
Vor Ort:
Mittwoch Abend sitzt man dann vor dem Fernseher und schaut sich live die Country Music Awards an, die natürlich auch vor Ort in Nashville vergeben werden. Eine perfekte Einstimmung in die große Sause ab Donnerstag: durch die komplette Stadt gibt es in jedem Restaurant und in jedem Café Live-Konzerte. In der Stadt gibt es mehr als 8 OpenAir-Bühnen auf der ihr noch unbekannte Sternchen, aber auch schon große Stars ganz umsonst sehen könnt. Diese OpenAir-Stages sind von 10 bis 17 Uhr für jedermann zugänglich und im Dreiviertelstunden-Takt kommen immer wieder neue Country-Künstler auf die Bühne.
Da es im Juni in Nashville nicht nur gut warm, sondern fast unerträglich heiß ist (wir hatten bis zu 36 Grad, die sich aber wie weit mehr als 40°C anfühlten), empfiehlt sich viel Sonnencreme, einen Kopfschutz (Cowboyhut oder Baseball-Cap sind am meisten beliebt) und jede Menge Wasser. Fächer bekommt man vor Ort kostenlos.
Wenn man 3-4 Bands unter sengender Sonne bejubelt, braucht man danach dringend Schatten und eine Abkühlung. Und hier kommt die „Fan Fair X“ ins Spiel. In einer riesigen und super runtergekühlten Veranstaltungshalle gibt es ebenfalls Bühnen, kleine Essenstände, verschiedene Aussteller, Meet&Greets und viel Country Krimskrams zu kaufen. Ein optimaler Ort sich mal hinzusetzen, was zu essen und einen gekühlten Kaffee zu sich zu nehmen.
Natürlich gibt es auch eine CMA App, mit der ihr eure Lieblingskünstler suchen könnt, damit ihr bloß niemanden verpasst. Zu Beginn dachte ich noch „Braucht doch keiner.“, aber wurde ganz schnell eines Besseren belehrt. Durch die Vielfalt der Bühnen und dem riesen Staraufgebot ist es einem leider gar nicht möglich Alle sehen zu können. Schon nach dem ersten Tag haben wir gemerkt: wir müssen rauskürzen (*heul*), weil es nicht anders zu schaffen ist. Die Hitze macht einem mehr als gedacht zu schaffen und viele meiner „Must-See-Bands“ spielten gleichzeitig. Alles in allem fand ich das Programm fast ein wenig viel.
Zum Abend saßen wir dann im umgebauten Football Stadion und waren fertig mit der Welt – hatten aber 4 Tage hintereinander jeden Abend noch 6 Auftritte vor uns. Im Hotel waren wir fast nie vor 1 Uhr morgens. Aber das Staraufgebot war so bombastisch, dass wir doch niemals früher gehen konnten!
Auf meiner Facebook-Seite findet ihr Fotos von fast allen Künstlern die wir live erleben durften . Hier nur eine kleine nenneswerte Auswahl: Luke Bryan, Keith Urban, Thomas Rhett, Brett Eldredge, Little Big Town, Blake Shelton, Steven Tyler (ein Gott auf der Bühne!), Florida Georgia Line, Cole Swindell, Chris Young, Carrie Underwood, Miranda Lambert, Eric Church, Sam Hunt, Chris Stapelton, Frankie Ballard, sämtliche Stars der Serie „Nashville“, Lady Antebellum, Dierks Bentley, Jake Owen und soooo viele mehr!
Wer sich mit anderen deutschen Besuchern vernetzen möchte, sollte mal in der Facebook Gruppe „New Country Fans“ vorbei schauen.
Übrigens darf man in das Stadion keine Handtaschen mehr mit reinnehmen die größer sind als ein iPhone6 😉 Es ist also entweder eine Mini-Clutch erlaubt oder durchsichtige Plastiktaschen. Aber keine Sorge, natürlich bekommt man die entweder an Werbeständen von Country Living oder Budweiser for free oder ihr kauft euch für 10$ am Merchandise-Stand eine mit CMA Aufdruck. Kann man mal machen und ganz nett als Erinnerung. (Wer öfter in den Staaten auf Konzerte oder Spiele geht, kann die dann auch weiter gut nutzen. Wir werden im Herbst ein Football Spiel besuchen und auch da kommt man nur mit „See-Through-Bag“ rein.)
Mein Fazit: für Country-Fans ein MUSS. Mindestens einmal im Leben! Aufgrund der Hitze (ich bin ja eher ein Herbst-Kind) ist das Festival mitten im Sommer für mich arg anstrengend gewesen. Auch bekommt man irrsinnig viele Eindrücke an einem Tag, wast kaum zu verarbeiten ist. Daher brauche ich es vielleicht nicht jedes Jahr. Aber das letzte Mal war es sicherlich nicht! 😉 Denn alles in Allem war es ein tolles Erlebnis – wir haben tolle Menschen kennengelernt und konnten der Liebe zur Country Music frönen, wie es in Deutschland nie möglich wäre. Und Nashville selbst ist auch einfach ein Traum.
Wir haben über eine Woche in Nashville verbracht, um neben dem Festival auch an einem Charity Baseball Game (u.a. mit Brett Michaels und einigen Nashville-Schauspielern) teilzunehmen und die Stadt selbst auch ein bisschen zu genießen. Es war nicht mein erstes Mal in Nashville und es wird sicherlich auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Ich liebe diese Stadt und würde mir jemand dort einen Job und ein Haus anbieten, wären die Koffer in Sekundenschnelle gepackt.
Wer zum ersten Mal vor Ort ist, kann sich hier meine Must-See Empfehlungen ansehen. Für die unter euch, die schon öfter vor Ort waren oder länger dort sein sollten, gibt es noch einen Artikel zu tollen Restaurants: „Where the Locals eat“.