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Review: Chris Stapelton in München (15.03.2016)

Nachdem ich gestern schon einen völlig emotionalen Tag hinter mir hatte, stand abends auch noch das Chris Stapelton Konzert in München an.
Nur kurz – gestern Mittag wurde das Freitags-LineUp für das CMA Festival in Nashville bekannt gegeben, auf dem ich im Juni sein werde. Neben Hank Williams Jr., Carrie Underwood und Eric Church, wird auch Sam Hunt auftreten (ein Trostpflaster für das abgesagte Deutschland-Konzert) und wir werden ein weiteres Mal Chris Stapelton genießen dürfen. Allein diese Country-Stars haben mich schon vor Freude hüpfen lassen – als auf Instagram dann auch noch Chris Lane und Sam Hunts Gitarrist meinen Beitrag mit einem „Like“ versehen haben, war der Tag gefühlsmäßig durch. Für mich eine große Sache. So eine Freude und Aufregung gibt es ja nicht jeden Tag – aber da wartete ja auch noch ein Konzert am Abend.

Gabriel Kelley in MunichUm vorab kurz das Negative des Abends loszuwerden: wir standen ab 18.30 vor dem Technikum an, um gute Plätze zu ergattern und mussten tatsächlich bis fast 22 Uhr warten, bis Chris Stapelton dann endlich die Bühne betrat. Entschuldigung gab es keine – ich hoffe sehr, es sind keine angehenden Starallüren und es hatte einen guten Grund. Damit möchte ich aber auch schon abschließen mit dem Schimpfen, denn der Abend war trotzdem ein wirklich Schöner.

Ein noch nicht so bekannter Gabriel Kelley betrat um ca. 20.40 Uhr die Bühne und stimmte uns auf den Abend ein. Der unfassbar sympathische Musiker plauderte zwischen seinen heiteren Folk-Songs immer ein bisschen aus dem Nähkästchen. Er sei gebürtiger Amerikanier – in Georgia aufgewachsen, in Schweden gelebt, nun zurück in Nashville und lebt in einem RV. Eigenwillig, aber sympathisch ist er der Opener für die Deutschland-Konzerte von Chris Stapelton.
Mit der eigenen Aussagen lieber Freunde statt Fans gewinnt, gewann er dann auch die Herzen des ganzen Publikums. Kurzum: super Typ, super Musik, super Einstimmung.

Meinen Instagram-Post zu seinem Auftritt hat er noch in der gleichen Minute geliked und kommentiert. Kurz geplaudert, zum Abschluss noch ein Foto mit ihm gemacht und somit hatte er mich dann auch voll und ganz überzeugt: bin schon jetzt Gabriel Kelley Fan und hoffe in Zukunft noch mehr von ihm zu hören.

Chris Stapelton on GuitarUm 22 Uhr kam Chris Stapelton mit Ehefrau, Drummer und Gitarrist dann endlich auf die Bühne. Der zu Beginn etwas schüchtern wirkende Musiker ging gleich in die Vollen und startete mit „Nobody to blame“ in den Abend. Spätestens bei den hintereinander folgenden Liedern „Traveller“ und „Fire away“ war ordentlich Stimmung in der Bude.
Wobei an sich eine wirklich gute und freundschaftliche Stimmung im Raum war – lediglich bei den langen Wartezeiten zwischendrin gab es ein bisschen (verständlicherweise) ärgerliches Pfeifen, sonst hatte ich aber eher das Gefühl der „One Country Nation“ (um es in Brad Paisleys Worten zu sagen).

Super bluesig und voller Inbrunst führte Christ Stapelton durch den Abend. Seine Ehefrau Morgane Stapelton begleitete als Sängerin. Die liebevolle Verbindung der Beiden war sichtbar und spürbar, was mich besonders berührte. Ein wenig erinnerte sie an eine Mischung aus Jenny von „Forrest Gump“ und an Hank Moody’s Exfrau Karen aus „Californication“ mit David Duchovny. Diese Frau himmelte ihren Mann an und freute sich wirklich offensichtlich über die Stimmung im Raum und über den Abend – mein Herz hatte sie im Sturm erobert.
Schon bei „More of you“ war die Liebe der beiden zueinander fast zum Anfassen und etwas später, als die Beiden den alten Klassiker „Sunshine“ sangen, war völlig klar: bei den Beiden passt wirklich alles. Ein schönes Erlebnis, daran teilhaben zu dürfen. Ein bisschen wie Johnny Cash und June Carter.

Chris Stapelton with WifeChris Stapelton gab an diesem Abend wirklich alles – zur späteren Stunde war sein Hemd schweißdurchnässt und die Tropfen fielen nur so herab. Eine Umarmung hätte ich jetzt vielleicht nicht mehr haben wollen, aber dennoch muss Musik so sein: mitreißend, emotional und voller Inbrunst.
Unser Highlight war dann letztendlich die gesungene Band-Vorstellung von Chris mit der Melodie von „Tennessee Whiskey“ – die Gitarre klang wie Balsam, die Worte wie spontan gerade für diesen Moment ausgedacht. Ein bisschen kam man sich kurzzeitig vor wie bei Freunden daheim. Dann ging das Band Intro in „Tennessee Whiskey“ über und der ganze Saal sang mit. Großes Gänsehaut-Feeling, vielleicht ein paar Tränen der Emotion im Auge… es war aber auch ein emotionaler Tag. Und wenn man nicht bei so einer Musik Gefühle zeigen darf, wann dann?

Alles in allem trotz Wartezeit ein rundum gelungenes Konzert – Berlin und Hamburg dürfen sich auf einen tollen Abend freuen. Wir sehen Chris Stapelton und seine bezaubernde Frau Morgane im Juni wieder, ebenso wie Eric Church (der letzte Woche in München war) und freuen und jetzt schon darauf.
(Auf Anfrage gibt es die Setlist.)

 

Ein Gedanke zu „Review: Chris Stapelton in München (15.03.2016)

  • Ulrike

    Hallo!! Ich war gestern beim Konzert in Berlin und würde zu gerne mal eure Setlist von München sehen 😉 LG Ulrike

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