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Blue Ridge Parkway – Panoramastraße im Herbst

Entrance Sign Blue Ridge ParkwayMan spricht meist über den wunderschönen „Goldenen Oktober“ in Neuengland und, dass es dort den schönsten Herbst gibt. Natürlich möchte ich den nördlichen Staaten der USA nicht ihre Schönheit im Herbst absprechen, aber ich denke die Südstaaten können schon durchaus mithalten. Wer im Herbst schon mal in North Carolina war, weiß von was ich spreche.
In den USA heißt die Verfärbung der Blätter im Herbst „Fall Foliage“. Das Verfärben der Blätter findet eben nicht nur im Norden, sondern auch im schönen Süden statt. Von (West) Virginia, über die Carolinas bis hin nach Georgia kann auch hier das tolle Naturspektakel beobachtet werden. Heute möchte ich euch daher ein paar tolle Highlights auf dem Blue Ridge Parkway empfehlen.

Während Neuengland im Oktober Hauptsaison und Hochkonjunktur hat, kann man den Herbst in seinen prächtigen Farben auf dieser Panoramastraße in North Carolina nämlich noch etwas ruhiger und vor allem günstiger erkunden – und das mindestens genauso schön.
Der Blue Ridge Parkway ist ein sog. „National Scenic Byway“ und stand schon lange auf meiner To-Do-Liste. 469 Meilen zieht er sich durch die Blue Ridge Mountains, einem Teil der Appalachen.
(Ihr kenn das vielleicht noch aus “Country Roads“: Almost Heaven, West Virginia, Blue Ridge Mountains, Shendoah River… usw. Alles aus dieser Gegend.). Unendlich viele und vor allem langgezogene Kurven fährt man hier durch das Land. Lastwägen sind verboten. Hier und da kommt einem ein anderes Auto oder eine Harley entgegen. Aber im Großen und Ganzen sind hier vor allem unter der Woche nur wenige Touristen unterwegs. Im Radio ein guter Country Sender und ich bin mehr als glücklich. Die Natur ist überwältigend. Eigentlich möchte man an wirklich jedem Parkplatz und jeder Parkbucht stehen bleiben und unzählige Bilder machen.

Wir begannen unsere Tour am Blowing Rock, von wo man eine sagenhafte Aussicht auf die Appalachen hat. Wir sind dort eher per Zufall vorbeigekommen und waren uns unschlüssig, ob wir die 7$ Eintritt für einen 15minütigen Trail und etwas Aussicht ausgeben sollten. Aber wir sind nun mal Touristen und bevor ich noch was Großartiges verpasse, zahle ich lieber. Und wir würden nicht enttäuscht. Auch hier sind wir fast ganz allein. Eine tolle Steinformation hängt über den Wäldern der Appalachen. Grandios für (Hobby-)Fotografen. Man kann unendlich weit ins Land schauen und möchte von dort schon eigentlich nicht mehr weg.

Blowing Rock, North Carolina

Von Blowing aus (wie auch die Stadt dort heißt), ging es auf dem Parkway in Richtung Süden, vorbei am ganz stillen und malerischen Price Lake (siehe Bild unten) bis zum Grandfather Mountain.
Hier kostet die Fahrt mit dem eigenen Wagen nach oben 20$ pro Person und mag einem vorerst teuer erscheinen (mit der AAA-Card gibt es 2$ Ermäßigung!) – es ist das Geld aber wert. Man erhält eine CD zum Einlegen und bis hoch zum Gipfel bekommt man zu allen Sehenswürdigkeiten und Dingen, die man vor Ort tun kann, spannende Informationen. Es gibt einen kleinen Zoo mit heimischen Tieren und eine (ziemlich beängstigende) Hängebrücke als Hauptattraktion. An der „Mile High Swinging Bridge“ wurde schon ein berühmtes Foto von Johnny Cash gemacht.
Der Blick über den bunten Pisgah Forest ist einmalig und ein Muss, wenn ihr in der Gegend seid. Aber Vorsicht: auch wenn es unten am Berg noch warme Temperaturen hat, kann es oben regnen und ziemlich stürmisch sein. Was Warmes zum Anziehen und feste Schuhe sind also Pflicht. Allerdings sollte man sich hier, gerade am Wochenende, auch darauf einstellen, viele weitere Naturliebhaber zu treffen.

Um dem Touristenansturm wieder etwas zu entgehen empfehle ich eine kurze Wanderung zu den Linville Falls. Ein etwa 15minütiger Waldweg führt ganz nah an die kleinen Wasserfälle heran. Ganz früh am Morgen kann man hier Bären sehen, am späteren Tag immerhin mit etwas Glück Biber und Reiher. Unbedingt sollte man noch den Anstieg nach Oben mitmachen. Nach etwa 10 Minuten durch den Wald kommt man zu einem atemberaubenden Ausblick – links zu den Linville Falls, rechts auf den North Fork Catawba River, eingebettet in bunten Wäldern.

Linville Falls in Fall

Die Fahrt bis runter nach Asheville wird euch sicher begeistern. Je näher wir der Stadt kommen, desto mehr wird auch los sein. Ich empfehle den Parkway aber nicht zu verlassen, sondern sich die Zeit zu nehmen und die Interstate rechts liegen zu lassen. Die Natur ist ein Traum, der Duft der Wälder im Herbst ebenso. Da wird man einfach entschläunigt und Sorgen werden ganz ganz klein.
Wer Hunger hat, der sollte im „12 Bones Smokehouse“ im Arts District das angeblich beste BBQ der Stadt genießen – aber vorsicht: die haben nur  unter der Woche bis 16 Uhr geöffnet!
Kurz ab vom Parkway 1h östlich von Asheville liegt der Chimney Rock, mit Blick auf den berühmten Lake Lure. Hier wurden für den Film „Dirty Dancing“ die Hebefigur-Szenen gedreht.

Die beste Zeit um die Fall Foliage zu beobachten ist wohl Mitte Oktober – natürlich etwas vom Wetter und den Temperaturen abhängig. Wenn am Morgen noch der Tau auf den Wiesen liegt, die Sonne aber schon nach oben wandert – dann solltet ihr nicht lange warten. Das sind die schönste Tage auf dem Blue Ridge Parkway. Ob von Nord nach Süd oder andersrum ist eigentlich egal. Tankt voll, holt euch einen leckeren Kaffee und lasst die Seele auf diesem Roadtrip baumeln. Ob ihr nur fahrt, zwischendrin für kleine Pausen aussteigt oder auch kleine Wanderungen unternehmt – der Parkway und die Appalachen werden euch sicher in Erinnerung bleiben. Und wenn es nach mir geht… könnte ich schon direkt wieder los. Das war sicherlich nicht das letzte Mal…

Einen Bericht über die nicht weit entfernten Smoky Mountains findet ihr hier.

Blue Ridge Parkway in Fall

Price Lake, North Carolina

 

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